Neustart für Walldorfer Kerb im nächsten Jahr

Vorstand will neue Gruppe von Kerweborsch und Kerwemädels aufbauen

EN SCHEENE GRUSS AUS MERFELLE – weil die Walldorfer Kerb ohne einen eigenen Kerwebaum auskommen musste, inspirierte dies die Kerweborsch aus dem Nachbar-Ortsteil zu einer besonderen Überraschung: Sie stellten am Samstag einen Trauerbaum mit schwarzen Bändern auf dem Festplatz auf.  (Foto: Kerweverein Mörfelden)

Mörfelden-Walldorf (msh). Etwas anders und doch irgendwo gleich verlief die Walldorfer Kerb in diesem Jahr. Wie in den vergangenen Jahren war der zentrale Punkt der Festplatz, auf dem die Schaustellerfamilie Hausmann einige Fahrgeschäfte, Verpflegungsangebote und Gewinnspielbuden aufgestellt hatte. 

Kaum zu merken für die Schaustellerfamilie Hausmann war das Fehlen der Kerweborschgruppe in diesem Jahr. „Auch wenn es vielleicht etwas böse klingen mag: Für uns macht es keinen Unterschied, ob es Kerweborsch und Kerwemädscher gibt oder nicht. Als vor rund zehn Jahren die beliebte Walldorfer Zeltkerb weggebrochen ist, das haben wir weitaus mehr gemerkt“, erklärte Patrick Hausmann, dessen Team die große Imbisshalle mit vielen verschiedenen Wurstspezialitäten betreibt. Der Kerweverein selbst spricht von einer einjährigen Pause und will mit einer neuen Kerweborschgruppe im kommenden Jahr neu angreifen. Die Vorstandsmitglieder Samira Dittmann, Walter Clement, Maurice Coutandin, Sebastian Goll und Simone Lindner beabsichtigen, das Jahr zu nutzen und eine neuen aktive Gruppe von Kerweborsch und Kerwemädels aufzubauen. Zwar wäre der Kerwevadder von 2018, Maurice Coutandin, bereit gewesen, erneut Verantwortung zu übernehmen, doch in Ermangelung an Kerweborsch verzichtete auch er.

Helfenden Hände sind beim Kerweverein immer willkommen

Der Vorsitzende des Kerwevereins Sebastian Goll rief daher schon öffentlich alle Jungs und Mädchen über 16 Jahre dazu auf, sich dem Kerweverein anzuschließen und im kommenden Jahr als Kerweborsch oder Kerwemädscher sich bei der Walldorfer Traditionsveranstaltung zu engagieren. Aber auch für ältere Bewerber würde es einen Platz geben, denn helfenden Hände sind beim Kerweverein immer willkommen.
Dass der Kerweverein ankündigte, zwar Kerb feiern zu wollen, aber keinen Kerwebaum zu stellen, inspirierte die Kerweborsch aus dem „rivalisierenden“ Ortsteil Mörfelden. Eine Tradition ist es, dass sich die Kerweborschgruppen gegenseitig auch mal Streiche spielen, diese Tradition sollte auch dieses Jahr nicht sterben. So kamen die Merfeller auf die Idee, dann eben am Samstagmittag zur gewohnten Uhrzeit selber einen Kerwebaum in Walldorf aufzustellen – einen Trauerbaum, wie viele Besucher des Festplatzes anhand der schwarzen Bänder meinten. „En scheene Gruß aus Merfelle“ war auf dem Schild am Baum zu lesen, zum einen eine Art der lieb gewordenen Frotzelei zwischen den Gruppen, auf der anderen Seite gaben die Mörfelder so auch ihrer Hoffnung Ausdruck, dass diese Tradition in der Doppelstadt auch in Zukunft fortbesteht. Sebastian Goll: „Auch wenn es ein Streich gegen die Walldorfer Kerweborsch war, war es eine gelungene Aktion, an der man sehen kann, was man mit genügend Manpower schaffen kann.“

Sonntag wegen des Wetters eher schwach besucht

Während der Besuch des Festplatzes am Samstag noch zufriedenstellend war für die Schausteller, ging es aufgrund des Wetters am Sonntag eher schleppend los, ehe doch noch einige Familien den Sonntagnachmittag zum Feiern der Kerb nutzten. Der Montag stand dann der Tradition entsprechend im Zeichen des Frühschoppens in allen Gaststätten des Orts, während am Dienstag mit dem Familientag auf dem Festplatz der Abschluss der Kerb begangen wurde.

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