Eine Stunde wie in Wien gefühlt

Blasorchester begeisterte sein Publikum beim Neujahrskonzert

MIT EINEM MUSIKALISCHEN FEUERWERK startete das Blasorchester der SKV Mörfelden in das noch junge Jahr 2012. Beim Neujahrskonzert in der Stadthalle erfreuten die Musiker ihr Publikum mit bekannten Werken aus Klassik, Oper und Operette. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Eine gute Stunde entführte das Blasorchester der SKV seine Zuhörer in die Welt der Opern und Operetten und begeisterte mit bekannten Melodien und Märschen. So fühlte man sich am Samstag in ein Wiener Opernhaus versetzt und vergaß, dass es nur die Stadthalle war, in der das Blasorchester unter der Leitung von Jens Jourdan zum Neujahrskonzert aufspielte. Neben Stücken von Puccini oder Schrammel standen auch Kompositionen von Strauss auf dem Programm.
 

Zur Eröffnung des Konzertnachmittags spielte das Blasorchester einen Teil aus der berühmten Oper Nebukadnezar. Wer in der Welt der Opern nicht zuhause ist, dem berichtete der gut gelaunte und souveräne Moderator Werner Kunz von den Hintergründen der einzelnen Stücke. So gelang Verdi, dem italienischen Komponisten der Romantik, mit Nebukadnezar 1841 sein erster großer Erfolg, erklärte Kunz den rund 350 Besuchern, bevor es mit der Arie „O mio babbino Caro“ aus Puccinis „Gianni Schichi“ weiterging.
Konnten die Namen der Stücke und Komponisten nicht gleich mit einer Melodie in Verbindung gebracht werden, erkannte man sie oft wieder, sobald die Bläser loslegten. Vor manchen Stücken ließ es sich der Moderator auch nicht nehmen einige Zeilen vorzusingen.
Das „Intermezzo sinfonico“ von Pietro Mascagni erkannten wohl vor allem Filmliebhaber, ist es doch zum Schluss des Mafiafilms „Der Pate – Teil III“ zu hören und sorgt für einen epischen Abschluss der Trilogie, wie Kunz erzählte.
Auf solche Wiedererkennungswerte setzt das Blasorchester bei seinem Neujahrskonzert, mit dem es ein neues Publikum für sich gewinnen möchte. Aus diesem Grund findet das Konzert auch seit einigen Jahren in Walldorf und schon um 17 Uhr statt. Bei freiem Eintritt kann man sich von den Qualitäten des SKV-Orchesters überzeugen. „Ein anderer Ort, eine andere Zeit, andere Stücke und ein anderes Publikum“, fasste Abteilungsleiterin Ursula Meinert das Konzept des Neujahrskonzerts zusammen.
Dieses Konzept ging auf. Zwei Zugaben mussten die Musiker am Samstag spielen, und viele Besucher berichteten Meinert im Anschluss, wie sehr ihnen das Neujahrskonzert gefallen hat. „Ich habe mich eine Stunde wie in Wien gefühlt“, sagte eine Zuhörerin, nachdem die letzten Töne der Polka „Unter Donner und Blitz“ von Strauss verklungen waren.
 Nach diesem Erfolg finde das Neujahrskonzert nächstes Jahr wieder im gleichen Rahmen statt, kündigte Meinert an. Wer nicht so lange warten möchte, kann am 28. April das Jahreskonzert im Bürgerhaus besuchen. (seb)

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