Die Landschaft offen halten

300 BUND-Schafe weiden im Feld zwischen den Stadtteilen

IDYLLISCHES BILD: Die BUND-Schafherde weidet wieder in der Rödergewann. (Foto: Keim)

Mörfelden-Walldorf. Sie sind wieder da. Zwischen Mörfelden und Walldorf in der Rödergewann weiden zurzeit rund 300 Schafe, die für den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Landschaftspflege betreiben. Spaziergänger und Radler halten gerne an, um die schönen Tiere zu bewundern oder gar über den Zaun hinweg zu streicheln.

Die Herde besteht größtenteils aus Moorschnucken und Dorper-Schafen. Bis auf vier Leithammel sind es ausschließlich Bocklämmer, die auf ihre eigene Art und Weise die Flächen pflegen, bevor sie weiterziehen oder verkauft werden.
In dem Gebiet rund um die Bertha-von-Suttner-Schule befinden sich wertvolle Sandmagerrasen, Streuobst- und Feuchtwiesen, denen sonst die Verbuschung und damit der dauerhafte Verlust seltener Tier- und Pflanzenarten drohen würden. Die Schafe halten seit 2001 die Landschaft offen und garantieren eine sinnvolle Verwertung des Aufwuchses.
Klar, dass da auch die Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule gerne vorbeischauen. „Sind die süß“, war die lautstarke erste Reaktion der meisten Schüler der Klasse 6T1, die vor den Ferien gemeinsam mit ihrem Lehrer Roman Schmid den Tieren einen Besuch abstatteten. Schäfer Ben Klepp hatte eigens den elektrischen Zaun ausgeschaltet und die Kinder drüber steigen lassen, sodass sie sich den Schafen ohne Barriere annähern konnten.
Wer sich allerdings als erstes annäherte, war Struppi der Hütehund. Er ist ein ehemaliger Zirkushund und was das Bewachen der Schafe angeht noch in der Ausbildung. Die vielen Streicheleinheiten der Sechstklässler genoss er sichtlich. Weniger eilig mit dem Kennenlernen hatten es hingegen die Schafe, die erst kamen, als Ben Klepp mit einem großen Stück frischer Weidefläche nachhalf. Wer dann genug Geduld hatte, sich ganz langsam und leise heranzuschleichen, konnte das eine oder andere Schaf streicheln.
Die Schüler hörten Ben Klepp aufmerksam zu, als er über die Haltung und Pflege der Tiere sowie Umwelt- und Naturschutz sprach. „Das ist viel schöner als der normale Unterricht im Klassenzimmer“, meinte anschließend der elfjährige Enrico. Und auch Anna-Lena und Selin waren sich einig: „Das ist gut, was über die Schafe und die Landschaft zu hören“.
Noch bis Oktober wird die Schafherde zwischen Mörfelden und Walldorf weiden. Bis dahin wollen die Schüler der Bertha den schönen Tieren ganz sicher noch einmal einen Besuch abstatten. (ake)

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