Bronco II und seine Gaukler

Ferienspielkinder üben für beeindruckende Vorstellungen

DER GAUKLERKÖNIG Bronco II empfing die Mörfelder Ferienspielkinder am Montag auf der Wernertanne. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Die Gaukler sind in der Stadt: Wahrsager, Musiker und Illusionisten haben am Montag ihr Lager am Mörfelder Jugend- und Kulturzentrum aufgeschlagen. In den letzten Tagen wurde eifrig gehämmert und gesägt, und nach und nach entstand ein kleines Dorf aus Holzhütten. 112 Kinder schlüpfen bei den Ferienspielen noch bis Ende nächster Woche in die Rollen der Schausteller.

Empfangen wurde das fahrende Volk von Gauklerkönig Bronco II an der Wernertanne. Mit einem bunten Hut, Perlenschmuck und einer Maske samt extra langer Nase begrüßte Bronco II die Kinder. Eine Aufgabe hatte er auch gleich parat. Bis Ende der Wochen sollen sie ein großes Gauklerfest mit beeindruckenden Vorführungen am Jugend- und Kulturzentrum vorbereiten.
Doch bevor sich die Kinder ans Ausarbeiten ihrer Darbietungen machen konnten, stand der Hüttenbau an. Auf dem großen Außengelände waren schon einige Eckpfeiler in den Boden gelassen, den Rest mussten die Gaukler selbst erledigen. Bretter für die Außenwände wurden herangetragen und gemeinsam angenagelt. Am Ende ging es ans Anmalen mit reichlich Farbe. Der Hüttenbau hat in Mörfelden längst Tradition. Für Henrik war es das erste Mal, dass er so viel mit Hammer und Säge zu tun hatte. Mit etwas Übung klappte das Handwerken aber und machte nicht nur ihm großen Spaß.
Als die Hütten zur Wochenmitte fertig wurden, starteten die Vorbereitungen für das Gauklerfest. Wer wollte, konnte sich ans Einstudieren der Vorführungen machen, aber natürlich gibt es auch wieder viele andere Angebote, berichtete Klaus Steinki von der Jugendförderung.
Dazu zählt auch das Nachbauen der Maske von Bronco II, die am Montag bei den Kindern gut ankam. Auf dem Programm stehen auch Batiken und eine Schmuckwerkstatt. Wer viel zu viel Energie hat, kann auf der Wernertanne rumtoben und Fußball spielen.
Nach dem Hüttenbau steht am heutigen Donnerstag ein weiterer Höhepunkt an. Erst fahren die Kinder aus den dritten und vierten Klassen zum Badesee, später steht eine Nachtwanderung an. Wer sich dann noch traut, kann im Jugend- und Kulturzentrum schlafen.
„Bei den Ferienspielen erlebt man immer so viel“, sagte Julia auf das Programm angesprochen. Auch ihr macht der Hüttenbau Spaß. Julia geht aber auch gerne mit den anderen Kindern in den Wald und ins Schwimmbad. Feucht-fröhlich geht es nächste Woche noch mal beim Ausflug in den Schwanheimer Wasserpark zu, bevor am Freitag das große Abschlussfest ansteht.
Bis dahin kann aber noch einiges passieren. Denn wie Klaus Steinki verriet, können in dem Gauklerdorf noch unerwartete Dinge passieren. Vorurteile und Ängste gegenüber dem fahrenden Volk sind weit verbreitet, und so ist es möglich, dass sich die Kinder damit auseinandersetzen müssen. (seb)

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