Schiris haben nur wenig zu pfeifen

Beim großen Jugendturnier der Viktoria treten 34 Teams im Sportpark an

ENGAGIERT spielten die Viktorianer der U 7 (rot) beim Pfingstturnier gegen die anderen Teams und belegten schließlich den fünften Platz. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. „Komm Leonie, kämpf! Lass ihn nicht spielen. Sehr gut!“ Wie aufgekratzt sprang Trainer Özkan Tamer an der Seitenlinie herum, den Blick auf den Rasen gerichtet, wo die G 1 der Viktoria, also Spieler unter sieben Jahren, tapfer gegen das Team der DJK SG Zeilsheim kämpften. Die Kelsterbacher mussten sich dann aber mit 0:4 geschlagen geben. Am Ende belegten die Bambini der Viktoria den vorletzten Platz beim Turnier, hatten aber dennoch viel Spaß bei den Spielen.
 

Der Spaß sollte auch im Vordergrund stehen, erklärte Jugendleiter Ronald Kieweg, in dessen Händen die Spielleitung des zweitägigen Turniers im Sportpark lag. Wann genau das erste Pfingstturnier bei der Viktoria ausgetragen wurde, daran konnte er sich nicht mehr erinnern. „Es ist aber eine traditionelle Einrichtung“, so Kieweg, der den Überblick über 34 Mannschaften behalten musste, die an den zwei Tagen auf dem Fußballplatz um Pokale und Medaillen kämpften.
Pfingsten sei ein klassischer Termin für Fußballturniere. Für die Kinder der Viktoria sei es besonders schön, einmal als Gastgeber eines solchen Turniers aufzutreten und zu Hause zu spielen, erklärte der Jugendleiter.
Vertreten waren neben den Kleinsten noch die U 8, die U 10 und schließlich die U 12. Lediglich die ältesten Teams spielten ihre Pokale in einer K.o.-Runde aus, bei den jüngsten hatte man auf Finalspiele verzichtet. So spielte hier Jeder gegen Jeden und am Ende entschied das bessere Punkte- und Torverhältnis. Gerade für die Kleinsten sei es nicht schön, wenn die Mehrzahl der Spieler ewig herumsitzen und auf die Siegerehrung warten müsse, erklärte Kieweg. Pokale gab es nur für die ersten drei Plätze, aber jedes Kind erhielt für seine Teilnahme eine Medaille.
Für die Verpflegung hatten neben den Vereinsmitgliedern die Eltern der Spieler gesorgt. Bei einer Tombola konnten die Kinder außerdem Pokale mit den Logos ihrer Lieblingsvereine gewinnen. „Die Eltern sind sehr engagiert, sonst wäre das alles gar nicht möglich. Es funktioniert hervorragend“, freute sich Kieweg, der sich aber mehr Helfer im Trainerbereich wünscht. Der Spielerzuspruch sei gerade bei den Kleinsten da, allerdings gebe es nur wenige Ehrenamtliche, die bereit seien, als Trainer zu arbeiten, bedauerte der Jugendleiter.
Deutliche Unterschiede im Leistungsniveau waren beim Turnier zu beobachten. Leistungsorientiertes Training steht bei der Viktoria erst bei den älteren Jahrgängen an. Gerade bei den Kleinsten im Alter von knapp vier Jahren wolle man möglichst lange den Spaß am Fußball bewahren, so Kieweg.
Unterstützt wurde der Turnierleiter von den Spielern der 1. Mannschaft, die als Schiedsrichter dafür sorgten, dass die Regeln eingehalten wurden. Bei den Kleinsten gab es allerdings wenig zu pfeifen. Ab und zu musste schon mal Trost gespendet werden, wenn etwa ein Spieler versehentlich einen Ball auf den Kopf bekam.
Am Spielfeldrand und auf der Tribüne ging es während der Spiele laut zu. Anfeuerungsrufe und Kommandos der Trainer und Eltern hallten während des Turniers über den gesamten Platz. „Manchmal muss man die auch ein bisschen bremsen“, so Ronald Kieweg schmunzelnd. Der Jugendleiter zeigte Verständnis für den Eifer der Eltern und Trainer, da viele auch selbst Fußball gespielt haben. Allerdings sei Übereifer verheerend, so Kieweg. Beim Turnier sei jedoch alles ohne Konflikte abgelaufen und es habe keine Diskussionen zwischen Trainern und Eltern gegeben. „Diesmal war es eines der entspanntesten Turniere überhaupt“, freute sich Kieweg. (nad)

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