Polonaise durch das Unterdeck

Seniorenschifffahrt führt in die Rosenstadt Eltville

BLICK ZURÜCK: Vom Oberdeck sah man nicht nur die Herz-Jesu-Kirche sondern auch den Frankfurter Fernsehturm. (Foto: Postl)

Kelsterbach. Eine Seefahrt ist ja bekanntlich lustig, aber eine Schifffahrt auf Main und Rhein kann es auch sein – zumindest wenn man mit den Senioren unterwegs ist. Die Stadt hatte wieder zwei Schiffstouren organisiert – und beide waren mit jeweils rund 300 Gästen ausgebucht. Ziel war die Rosenstadt Eltville im Rheingau, welche auch für ihre Burgen bekannt ist.

Die Nautilus, das Schiff der Primus-Linie mit Kapitän Eugen Kratz, lag vertäut am Kelsterbacher Mainufer und wartete auf die Gäste, alles war bereits eingedeckt, denn die Stadt hatte alle zum Frühstück an Bord eingeladen. „Oh, das ist aber wirklich eine schöne Sache. Ein Frühstück auf dem Schiff ist doch schon etwas Besonderes“, freuten sich Ingrid und Roland Wetz, die beide zum dritten Mal dabei waren.
Erster Stadtrat Kurt Linnert hieß alle Gäste willkommen und wünschte ihnen einen schönen Aufenthalt sowie einen unvergesslichen Tag. „Ich kann Ihnen versichern, dass wir auch in Zukunft an dieser schönen Tradition festhalten wollen, denn Sie waren es, die so viel für unsere Stadt getan haben“, betonte Linnert unter großem Beifall. Er dankte auch den Organisatorinnen, allen voran Heike Eßdorf und Petra Bender, die die Vorbereitung von Manfred Becker übernommen haben. Dieser ließ es sich jedoch nicht nehmen, auch wieder mitzureisen.
Dann hieß es „Leinen los“, denn es kamen plötzlich viele Frachtschiffe mainabwärts. Da an der Eddersheimer Schleuse immer noch gebaut wird und nur eine Schleusenkammer in Betrieb ist, wollte sich der Kapitän beeilen. Das schöne Kelsterbacher Panorama schwebte lautlos vorbei und aus manchen Fenstern wurde den Senioren sogar zugewunken.
Kapitän Eugen Kratz gab mächtig Gas und konnte noch ein Schiff überholen. Sein Timing war perfekt, so durfte die Nautilus gerade noch als letztes Schiff in die Schleuse einfahren. Danach ging es an der Mönchhofkapelle und der Ölhafenbrücke vorbei. „Ja, jetzt fällt es mir wieder ein, da wollen wir mal mit dem Rad hinfahren“, verabredeten sich ein paar rüstige Radler.
Aus dem Unterdeck drangen fröhliche Lieder, Kurt Linnert bewährte sich wieder einmal als singender Entertainer und erhielt durch Teresa Bianco sogar noch Verstärkung. Bald zog eine Polonaise durchs Deck. Es wurde fröhlich geschunkelt und gesungen. Hiltraud und Herbert Wöber, die in diesem Jahr ihre Goldene Hochzeit feiern, tanzten sogar auf dem Oberdeck und genossen die schöne Schiffsreise.
Bald tauchte die Kuppel des Mainzer Doms auf, kurz danach das Biebricher Schloss, das direkt am Rheinufer gelegen ist. Dann steuerte die Nautilus mit den Gästen aus Kelsterbach auch schon auf Eltville zu.
Beim Anlegen hatte man einen tollen Blick auf die Kurfürstliche Burg, den Turm der Kirche St. Peter und Paul sowie auf die Burg Crass, das älteste Gebäude der Stadt. Nach den ersten paar Schritten an Land waren die Kelsterbacher vom Duft der in voller Blüte stehenden Rosen umgeben. Im Burggraben war die ganze Pracht der Rosen, für die Eltville bekannt ist, entfaltet. In allen Farben blühten die edlen Blumen.
Während die einen durch das Martinstor, das einzige erhaltene Stadttor, schritten und durch die romantischen Gassen der Altstadt schlenderten, flanierten die anderen am Rheinufer entlang, genossen die Sonne, die warme Luft und das ein oder andere Gläschen Wein.
Als Kapitän Kratz wieder zur Rückfahrt rief, gingen alle Senioren begeistert von dem schönen Ausflug wieder an Bord – mit dem festen Vorsatz auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein. (pos)

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