Kelsterbach: Kita „Maria“ bietet Platz für 137 Kinder im Quartier Mainhöhe

Anfang Mai geht der Betrieb los

Übergabe im Bewegungsraum (von links): Axel Hechler, Christiane Leonhardt-Içten (beide Caritasverband Offenbach), Kitaleiterin Katharina Plitt-Köhlhofer, Thomas Türkis (NHW), Bürgermeister Manfred Ockel und Tobias Bundschuh (NHW).     Foto: Scherer
 

Kelsterbach – In einigen Räumen stehen bereits Tische und Stühle, die kleinen Holzspinde in je nach Gruppe ausgewählten Farben sind bereit, in der Küche wird fleißig geputzt. Noch ist es ruhig in der neuen Kindertagesstätte „Maria“, doch schon ab dem 6. Mai sollen dort die ersten Kinder einziehen und zusammen spielen.

Am Montag wurde die Einrichtung übergeben: Vermieter ist die Nassauische Heimstätte/Wohnstadt (NHW), die Stadt tritt als Mieter auf, betreiben wird die neue sechsgruppige Kita, in der 137 Kinder betreut werden, der Caritasverband Offenbach. Eingebettet ist die Kita mit ihren hellen Räumen auf rund 1300 Quadratmeter Fläche plus Außengelände mit Spielgeräten mitten in das letzte und größte Wohnbauprojekt in der Geschichte Kelsterbachs.
Dort hat die NHW in weniger als drei Jahren 237 neue Wohnungen gebaut, davon 77 öffentlich gefördert. Bei der Belegung der Sozialwohnungen spricht die Stadt mit, für etwa die Hälfte der frei vermieteten Wohnungen seien bereits Mieter gefunden, sagte Tobias Bundschuh, Leiter des Servicecenters in Wiesbaden. Anfang Mai ziehen die ersten Mieter ein.
Für Bürgermeister Manfred Ockel fügt sich die neue Kita „Maria“ an der Rüsselsheimer Straße 181 gut in das Wohnbauprojekt ein, bei dem darauf geachtet wurde, dass die gesamte Infrastruktur stimme. Denn in die Wohnungen, darunter auch Vier- und Fünf-Zimmer-Wohnungen, werden auch Familien mit Kindern ziehen. „Daher war klar, dass wir eine Kita im Quartier brauchen, um den Bedarf zu decken.“ Bei der europaweiten Ausschreibung habe man einen Betreiber gesucht, der eine gute und qualitativ hochwertige Betreuung anbiete. Denn, hob der Bürgermeister hervor: Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund sei hoch im Quartier und Sprachförderung auch ein Thema.
Drei Bewerber gab es, am Ende erhielt der Caritasverband Offenbach den Zuschlag, der bereits Träger der katholischen Kitas sowie der Schulkindbetreuung in Kelsterbach ist. Darüber sei man froh, da man bereits mit der Caritas zusammenarbeite und der Betreiber die Gegebenheiten kenne. Ockel hob hervor, dass Kita-Betreiber heute hohe Anforderungen zu erfüllen hätten – angefangen bei der qualitativ guten Betreuung bis hin zum Angebot von Mittagessen.
„Wir freuen uns, dass es jetzt losgeht“, sagte Caritasdirektorin Christiane Leonhardt-Içten. Ein weiterer Pluspunkt: Man liege direkt in einem Wohngebiet, die Kinder seien schnell da. Die Anfahrt mit dem Auto, da waren sich alle Beteiligten einig, ist unnötig, die Fußwege im Quartier sind kurz, die Bushaltestelle nahe der Kita bietet die Anfahrt mit dem ÖPNV. Dies, betonte Kitaleiterin Katharina Plitt-Köhlhofer, sei auch für Ausflüge praktisch. Wie Tobias Bundschuh ergänzte, seie die Kita von den Wohnungsinteressierten als großer Pluspunkt wahrgenommen worden. 
Insgesamt 137 Kinder finden Platz in der Kita „Maria“, aufgeteilt auf eine Gruppe für unter Dreijährige (12 Plätze) und 5 Gruppen für Ü3-Kinder (je 25). Wie Plitt-Köhlhofer erklärte, habe die Kita ein teiloffenes Konzept, die Gruppenräume hätten verschiedene Schwerpunkte, etwa kreatives Arbeiten, Bewegung oder Rollenspiele. 
Über 30 Menschen werden mal in der Kita arbeiten, mit Hauswirtschaftskräften und 22 geplanten Vollzeitstellen, die jedoch je nach Bedarf aufgeteilt werden können. Leonhardt-Içten betonte, dass in der Kita auch ausgebildet werde. Geöffnet hat die Kita montags bis donnerstags von 7.15 bis 17 Uhr und freitags von 7.15 bis 16.30 Uhr.
Wie Axel Hechler von der Bereichsleitung Caritas im Kreis Groß-Gerau berichtete, habe sich der Bedarf der oft berufstätigen Eltern signifikant verändert. „Früher war es Betreuung ohne Mittagessen, heute sind es vor allem Zwei-Drittel- oder Ganztagsplätze.“ Die Folge: Die Kinder verbrächten viel mehr Zeit in der Kita, die Ansprüche an die Betreuung seien gestiegen – aber auch an das Mittagessen. Bei diesem, von dem ein Teil geliefert und ein Teil in der eigenen Küche gekocht und im Dampfgarer zu einem gesunden Mahl zubereitet wird, werde sehr genau die Themen Allergien, Nährstoffe und kulturelle Gegebenheiten geachtet.
Die Kita in einem über viele Jahre benachteiligten Wohngebiet sei auch ein wichtiges Zeichen gegen soziale Ungleichheit. Wie Hechler betonte, sei es dem Verband als Teil der Wohlfahrtspflege wichtig, dass dort, wo größerer Bedarf ist, zusätzliche Angebote hineinfließen – in der Betreuung, aber auch in Form allgemeiner Lebensberatung, über Sprachkurse bis hin zu einer psychologischen Betreuung in Lebenskrisen. Bekommen die Erzieher etwa mit, dass ein Kind oder die Familie unter Druck steht, können Sozialarbeiter unterstützend hinzugezogen werden, um Stress herauszunehmen.
Bis zum Sommer werden rund 70 Kinder in die Kita „Maria“ einziehen, auch 20 Kinder aus der Kita „MainSchiff“ von Terminal for Kids (TfK). Die Container-Kita „MainSchiff“, auf dem Parkplatz der Helfmannstraße untergebracht, schließt zum 31. Juli. Die Kinder ziehen gruppenweise um und werden auf TfK- und Caritas-Kitas aufgeteilt. Die Container behält die Stadt – in diese wird die Kita St. Markus umziehen. Dort ist aktuell die Betreuung aufgrund eines Wasserschadens zwar bedenkenlos, jedoch eingeschränkt möglich. Das Gebäude aus den 1960er Jahren hat bauliche Mängel und soll abgerissen und neu gebaut werden.      nad
 

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