Mit Jokus in die fünfte Saison

Zur Kampagnen-Eröffnung der Feuerreiter schauen nur wenige Gäste vorbei

TANZ UNTER DER WOLFENBURG: Die große Feuerreiter-Garde präsentierte bei der Kampagnen-Eröffnung im Fritz-Treutel-Haus ihren neuen Tanz. (Foto: Postl)

Kelsterbach (pos). Eigentlich beginnt die fünfte Jahreszeit offiziell erst am 11.11. Bei den Feuerreitern knallten dagegen schon am Abend vor dem närrischen Start in die Fastnachtssaison die Sektkorken: Die hatten am Samstag zu ihrer Kampagnen-Eröffnung ins Fritz-Treutel-Haus eingeladen.

 

Auf dem Programm standen unter anderem die Vereidigung des Komitees und die Ehrung langjähriger Mitglieder, außerdem begeisterte die Große Garde mit ihrem Tanz. Leider schauten nur wenige Gäste zu der geselligen Veranstaltung vorbei.
Gibt es in Kelsterbach, abgesehen von wenigen Ausnahmen, kein närrisches Volk mehr? Oder haben die Bewohner der Untermainstadt einfach den Start in die neue Fastnachtskampagne verschlafen?
Denn die Kampagnen-Eröffnung der Feuerreiter geriet zum eher „familiären“ Ereignis. Wäre unter anderem der voll besetzte Tisch mit närrischen Freunden aus Stockstadt nicht gewesen, wären die Feuerreiter beinahe unter sich geblieben.
Treue Gäste der närrischen Veranstaltung waren wieder die Stadtverordnetenvorsteherin Helga Oehne und Bürgermeister Manfred Ockel sowie die SPD-Landtagsabgeordnete Kerstin Geis, die jeder Gardedame einen wärmenden roten Schal als Präsent mitgebracht hatte. „Für die Zeit des kalten Straßenkarnevals in Kelsterbach“, wie Geis meinte.
Dabei hatten sich die Feuerreiter wirklich große Mühe gegeben, um dem Bürgersaal einen närrischen Rahmen zu verleihen. Ein großes Bild der historischen Wolfenburg schmückte die Bühne, an den Seiten standen die mit der Kleidung des traditionellen Feuereiters und einer Gardetänzerin versehenen Puppen. „Das muss ja erst alles einmal hierher gebracht und dann aufgebaut werden“, lobte Feuerreiter-Vorsitzender Klaus Börner das große und engagierte Helfer-Team.
Pünktlich um 20.11 Uhr erklang der Narrhallamarsch und die Komitee-Mitglieder, begleitet von den Gardetänzerinnen, zogen in den Bürgersaal ein. Börner war sehr erfreut – und auch etwas „uffgerescht“ – vor so großer Kulisse die neue Saison eröffnen zu können. „Ganz doll freue ich mich, dass wir so viele Gäste von außerhalb hier bei uns begrüßen können“, betonte Börner.
Erste offizielle närrische Amtshandlung war dann die Vereidigung zweier neuer Komitee-Mitglieder durch den Sitzungspräsidenten Thorsten Schreiner. Marius Du Bois und Mirco Cronauer schworen der Fassenacht und dem Komitee der Feuerreiter ihre Gefolgschaft. Danach wurde das gesamte Komitee auf die närrische Saison eingeschworen. „Mit Gott Jokus an unserer Seite sind wir bereit. Auf geht’s in die fünfte Jahreszeit“, gelobten alle. Dann folgte auch schon der Ruf „Kelsterbach, helau“.
Die Große Garde erfreute dann die Gäste mit ihrem Gardetanz und musste, obwohl immer noch etwas außer Atem, gleich noch die viel gewünschte Zugabe liefern.
Einziger närrischer Programmpunkt – es war ja noch immer vor dem offiziellen Beginn der Saison – war der Auftritt von Lea Kuhn, die Tochter der bekannten närrischen „Dolle“, Corinna Kuhn. Als kleine Göre Sissi Sonnenschein berichtete sie von ihren Erlebnissen als Baby, die manchmal gar schrecklich gewesen seien. „Ei gucke mal, wo isse denn?“, würden immer wieder „ältere Tanten“ sich über den Kinderwagen beugen. „Wo soll ich denn sein? Ich muss da drin liegen, kann mich nicht wehren, muss alles über mich ergehen lassen“, klagte das große Baby.
Den festlichen Rahmen nutzten die Feuerreiter, um langjährige Mitglieder zu ehren. Für ihre siebenjährige Mitgliedschaft erhielt Janina Seib die Silberne Flamme, Manfred Ockel, der seit elf Jahren treues Mitglied der Feuerreiter ist, wurde mit der Goldenen Flamme ausgezeichnet.
Das Goldene Vlies für seine 15-jährige Verbundenheit zu den Feuerreitern gab es für Siegfried Nowak. Ralf Seib ist gar schon närrische 33 Jahre ein Feuerreiter und unter großem Applaus überreichten ihm Klaus Börner und Thorsten Schreiner den „Clown“ als besondere Narren-Auszeichnung.

 

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