Dreitägiger Feierreigen zum 40. Altstadtfest

„Ei gude wie, wo machst‘n hie?“: Schlachtruf der Rodgau Monotones ist Programm:

HESSENROCK: Ein Programmhöhepunkt war das Gastspiel der Rodgau Monotones. (Foto: Postl)

 

Kelsterbach (pos). Nur eine Woche nach der Kerb war im Untermainstädtchen niemand feiermüde: Mit einem fulminanten Fest wurde am Wochenende der 40. Geburtstag des Kelsterbacher Altstadtfests im Unterdorf gefeiert. Aus der Nachkerb, dem einstigen „Dorffest“, wie es viele ältere Kelsterbacher heute nennen, hat sich das Altstadtfest zu einem echten Publikumsmagneten für Besucher aus der ganzen Region entwickelt.

Hier trifft man alte Bekannte wieder

Dass diesmal gar Gäste aus Gambia dabei waren, ist freilich dem Besuch einer Schülergrüppe aus dem westafrikanischen Land bei der IGS Kelsterbach geschuldet. Mit Ex-Schulleiter Alfred Harnischfeger und der derzeitigen Schulleiterin Barbara Jühe statteten sie dem Altstadtfest ebenfalls einen Besuch ab.
Doch auch Kelsterbacher, die in der Untermainstadt aufgewachsen sind und jetzt anderswo leben, zieht es immer wieder in die alte Heimat zurück. So wie Brigitte Friedel, die als „Fräulein Zibulak“ ihre Jugend in Kelsterbach verbracht hat und nun in Neu-Isenburg lebt. „Ich bin mit Kelsterbach verwurzelt und bleibe es auch, jedes Mal, wenn ich hierher komme, treffe ich viele alte Bekannte – das ist einfach schön und passt wunderbar zu diesem Fest“, schwärmte Brigitte Friedel. Wie sich das Kelsterbacher Altstadtfest entwickelt hat, zeigt derzeit eine Bilderausstellung im Heimatmuseum.

Höhepunkte waren der Beginn und der Schluss. Bei noch besten Feierwetter waren die Gassen am Freitagabend voll – beim Auftritt der Rodgau Monotones gar übervoll. „Das war sensationell, da gab es kaum ein Durchkommen mehr“, beschrieb Bürgermeister Manfred Ockel seine Eindrücke.

Kulinarisches zwischen Marktstraße und Pfarrgasse

Die Hessenrocker sorgten auch mit „Ei gude wie, wo machst‘n hie?“ für Hochstimmung unter den dicht gedrängt stehenden Fans. Zuvor hatte bereits die „Beatles Revival Band“ sowie die Gruppe „Nuwanda“ und „HPM“, aber auch die Trommler der Karl-Krolopper-Schule die Stimmung der vielen Besucher auf „Betriebstemperatur“ zum Feiern gebracht. Viele Vereine nutzten wieder die Gelegenheit, sich mit ihren lukullischen Angeboten zu präsentieren. Die Marktstraße und Pfarrgasse schien es gar mit der berühmten „Fressmeile“ in Frankfurt aufnehmen zu wollen. Judith Wagner vom Tierschutzverein Kelsterbach hatte ständig Tränen in den Augen, ob der vielen Zwiebeln, die sie für die begehrten Burger hobeln musste. Der Kelsterkult war mit seinem bekannten „Zwei-Euro-Stand“ vertreten, und der Italienische Familienverein war ziemlich gefordert, denn nur am Freitagabend wurden über 200 Pizzen geordert. Wer die gesunde Knolle liebt, der war bei Langosch oder in der Knobi-Garage von Ronald und Ute Kieweg goldrichtig. Eine etwas gemütlichere Atmosphäre gab es am Weinstand des Vereins „Kleeblatt“ in der Pfarrgasse. 

Kein gutes Wetter für den Hofflohmarkt 

Eine neue Idee brachte Christa Xenidis in das Jubiläumsfest ein, sie regte einen Hofflohmarkt von Anwohnern der Mainstraße an. Leider litt dieses Angebot ziemlich unter dem regnerischen Wetter am Sonntagmorgen, der gar bis Nachmittag anhielt. „Immerhin haben sechs Höfe mitgemacht und wir hatten ja für Besucher mit warmen Getränken vorgesorgt, die haben wir dann halt meist selbst getrunken“, scherzte die Initiatorin. Mit dieser Aktion will Christa Xenidis insbesondere das nachbarschaftliche Verhältnis wieder in Gang bringen. „Das hat auch gut funktioniert und vielleicht bieten wir im nächsten Jahr auch die Möglichkeit, dass jemand aus der Oberstadt sich hier beteiligt“, meinte Christa Xenidis, die das Flohmarkt-Angebot fortsetzen will.

Am Sonntagnachmittag gehörte die Bühne wieder jenen Akteuren, die sich mit einer Performance präsentieren wollten. Der Chor der Bürgermeister-Hardt-Schule unter der Leitung von Alexandra Gölz eröffnete mit fröhlichen Liedern den Bühnenreigen und erhielt viel Beifall. Ganz jung waren die Tänzerinnen des Tanzstudios Kamilla, das erst kürzlich von Helene Springer gegründet wurde. Letztmalig auf großer Bühne war die Teenie-Formation der HipHop4Kids, die sich aus Altersgründen auflösen wird. „Wir sind aber dabei, eine neue Gruppe zu formieren und suchen noch weitere Akteure“, verkündete die Leiterin Daiva Karolyte-Stöber. Viel Beifall gab es auch für die Gruppen der TGS Flair mit den „Zappelfüßen“ und „Girls in Motion“. 

Lichterspiel zum Finale

Mit großer Spannung wurde am Sonntagabend die finale Jubiläumsshow am und über dem Main erwartet. Unter dem Motto „Wir sind Altstadtfest“ wurden Porträts von mehr oder weniger prominenten Kelsterbacher Persönlichkeiten und Gruppen auf eine Wassersprühwand projiziert. Die Bilder schienen über den Main zu tanzen und Scheinwerfer strahlten in den Nachthimmel. Zum Feuerwerk spielte die Geigerin Anna-Maria Barth zum Lichterspiel der explodierenden Feuerwerkskörper. Tosender Applaus und Zugaberufe mehrer tausend Zuschauer beschlossen das 40. Altstadtfest.

Lesen Sie außerdem:

Beim Altstadtfest 2018 wird rund um den Marktplatz gefeiert - Besucher bemängeln fehlende Stände

Noch keine Bewertungen vorhanden

HerunterladenQR Code URL: https://www.freitags-anzeiger.de/35839


X