"Pakt für den Nachmittag": IGS profitiert bereits
Denn die Hardt-Schule wird dem sogenannten „Pakt für den Nachmittag“ beitreten. Das hat der Magistrat nun beschlossen. Die entsprechende Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Hessen und der Stadt als Schulträger wurde nun dem Ausschuss für Bildung, Soziales, Kultur und Sport zu Kenntnisnahme vorgelegt. An der Sitzung nahmen auch die Mitglieder der Schulkommission teil.
Von dem Ganztagsprogramm des Landes Hessen – und damit auch der Förderung durch Zuweisung von Lehrstellen und damit zusätzlichen Stunden – profitieren bereits die Integrierte Ganztagsschule (IGS), die Karl-Krolopper-Schule und die Karl-Treutel-Schule (KTS). Bereits zum neuen Schuljahr 2019/2020 könnte auch die Hardt-Schule von den Fördermitteln profitieren.
Wie Bürgermeister Manfred Ockel (SPD) berichtete, wurde durch das Programm unter anderem das Nachmittagsangebot der KTS ausgebaut. Derzeit bietet die vom Caritasverband getragene Schulkindbetreuung 200 Plätze in acht Gruppen – bei steigendem Bedarf. „Die Plätze werden auch alle angefragt und genutzt“, sagte der Bürgermeister.
Betreuungsplätze sollen verdoppelt werden
Die Bürgermeister-Hardt-Schule kooperiert mit der Kita St. Martin und hält aktuell 50 Betreuungsplätze vor. Durch den Beitritt zum Nachmittagspakt soll die Zahl verdoppelt und so auf insgesamt 100 Plätze erhöht werden. „Auch hier haben wir einen steigenden Bedarf und unser Ziel, dass jedes Kind einen Platz erhält“, so Ockel.
Für den Ausbau der qualifizierten Betreuung erhält die Schule mehr Lehr-, aber auch Betreuungspersonal. Kostenfrei ist die Schulkindbetreuung nicht. Zwar zahlen die Eltern einen Beitrag, der ist laut Bürgermeister Ockel jedoch nicht kostendeckend. So bezuschusst die Stadt die Betreuungsangebote der Schulen pro Jahr mit 500 000 Euro.
„Das Geld ist sehr gut angelegt“, betonte Ockel. Es sei wichtig, den Kindern ein gutes Rüstzeug mit auf den Weg zu geben und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern.
Heiko Krey vom Fachbereich Schule, Soziales, Familie und Integration führte aus, wie die drei anderen Schulen bereits von dem Landesprogramm profitierten. So habe die Karl-Krolopper-Schule eine halbe Stelle dazubekommen, die KTS drei und die IGS sogar sieben Stellen. Die Hardt-Schule erhalte durch den Beitritt dann 1,7 zusätzliche Stellen. „Das ist kein großer Sprung, aber formal eine tolle Gelegenheit, um das Land in die Verantwortung zu nehmen und die Schule zu unterstützen“, so Krey.
Kinder müssen sich für Angebote anmelden
Die Schulleiterin betonte, dass das Mehr an Stellen vor allem ein Mehr an Stunden bedeute, mit denen man ein größeres Angebot auf die Beine stellen könne. Wie Louis weiter ausführte, werde es künftig an fünf Tagen in der Woche zwei Betreuungsmodule geben: eines bis 15 und ein weiteres bis 17 Uhr.
Die Angebote, unter anderem eine Hausaufgabenzeit, seien offen und kein verpflichtender Unterricht, betonte Louis. Alledings müssten sich die Kinder für die Angebote anmelden. Die konkrete Betreuung übernimmt ein Träger, die offenen Angebote werden zum Teil von den Lehrern gestaltet. Für Arbeitsgemeinschaften könnten auch Vereine ins Boot geholt werden, sagte die Schulleiterin. Denn durch die längeren Schulzeiten hätten immer weniger Kinder am Nachmittag Zeit, in Vereinen aktiv zu sein. So sollen beide Seiten von dem Angebot profitieren. Auch die Musikschule kann im Rahmen des offenen Angebots Arbeitsgemeinschaften anbieten.
Grundschule verändert sich auch baulich
Neben der strukturellen Erweiterung steht für die kleine Grundschule auch bald eine bauliche Veränderung an. Geplant ist neben der Aufstockung des Anbaus auch der Ausbau des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes. Im August soll die Ausschreibung für die Entkernung und den Abbruch auf den Weg gebracht werden, berichtete der Bürgermeister.
Wegen langer Fristen bei der Vergabe ist der Baubeginn nun für den 7. Januar 2020 datiert. Bereits im Mai 2021 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Die Bürgermeister-Hardt-Schule wird so von zwei auf drei Züge erweitert.
Die Schulleiterin geht davon aus, dass der Umbau mit einigen Unannehmlichkeiten für Schüler und Lehrer verbunden ist. Aber am Ende stehe sicher ein spannendes und motivierendes Ergebnis, findet Louis. „Und die Bauzeit ist auch auszuhalten.“
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