Beste Stimmung an Bord

Schifffahrt mit der MS Nautilus nach Rüdesheim begeistert die Senioren

VORBEI AM BIEBRICHER SCHLOSS: Schöne Ausblicke genossen die Passagiere an Bord der 44. Seniorenschifffahrt der Stadt Kelsterbach. (Foto: Postl)

Kelsterbach. Als das Kommando „Leinen los!“ vom Kapitän der MS Nautilus kam, ließ Musiker Kurt Best die Traumschiff-Melodie erklingen. Kapitän Eugen Kratz gab mit den Motoren volle Kraft und die zwei 300-PS-Motoren schoben die Nautilus vom Ufer weg, um sie dann nahezu lautlos flussabwärts gleiten zu lassen. 

Einige der 203 geladenen Gäste winkten noch in Richtung Kelsterbach. Langsam verschwand die Herz-Jesu-Kirche hinter dem Mainbogen, dafür tauchte die Raunheimer Ölhafenbrücke auf und kurz danach lag das Schiff in der Schleusenkammer Eddersheim. 
Erster Stadtrat Kurt Linnert hieß alle Senioren im Namen des Magistrats an Bord willkommen. „Diese Fahrt ist ein Dankeschön der Stadt an alle. Sie waren es, die mit ihrer Arbeitskraft Kelsterbach zu dem gemacht haben, was es heute ist“, erklärte Linnert.
Mit an Bord waren wieder einmal Margit Hardt und Barbara Mittmann, aber auch Hiltraud und Herbert Wöber. „Wir sind immer dabei, seit mein Mann Rentner ist. Das ist jetzt wohl so sieben Jahre her!“, meinte Hiltraud Wöber. Doch recht schnell korrigierte ihr Mann sie: Er sei bereits vor 12 Jahren in Rente gegangen. “Ja, du hast Recht. Unglaublich, wie die Zeit vergeht“, zeigten sich beide überrascht.
Bei der Vorbeifahrt am Hochhaus Niederhölle hatte das Paar noch schnell einen Blick in die Höhe geworfen. „Dort, wo die Blumen am Balkon sind, das ist unser Balkon, aber wir gehen schon seit ein paar Tagen nicht hinaus. Die Meisen sind nämlich ausgeschlüpft und wir wollen das Füttern nicht behindern“, kam das Rentner-Paar den Fragen zuvor. Somit war die Schifffahrt nach Rüdesheim auch für beide eine willkommene Abwechslung.
„Guck mal da, was die dort alles aufbauen“, zeigte Rosi Fischer auf das Mainufer vor Rüsselsheim. „Ja, zum Hessentag können wir auch mal hin, aber am besten mit dem Fahrrad“, meinte ihr Mann Bernhard, der sich einen Tag frei genommen hatte. Das „Mädchen für alles“ bei der Fußballabteilung des BSC Kelsterbach „spickte“ dann hin und wieder doch mal auf das Handy, genoss aber mit seiner Frau den freien Tag.
Nach der letzten Schleuse mündete der Main dann auch bald in den Rhein und schon war Mainz und die bekannte Rheingoldhalle am Ufer zu sehen. Alleinunterhalter Kurt Best hielt Wort, ließ den Narhallamarsch erklingen und viele stimmten in das „Humba tätärä“ ein. Die Stimmung an Bord zu Ehren der 44. Seniorenschifffahrt war bestens. 
Das Biebricher Schloss kam auf der anderen Seite ins Blickfeld, dann Eltville und Oestrich-Winkel, wo noch ein alter Verladekran am Rheinufer steht. Schließlich legte die Nautilus in Rüdesheim an. „Oh je, ob wir da überhaupt durch die Drosselgass’ kommen?“, fragte sich Christa Lasinski, die mit Christine Gnida und Herta Schäfer einen „ruhigen“ Bummel durch das weltberühmte Städtchen geplant hatte. Am Rheinufer lagen nämlich mehrere Hotelschiffe und zwei weitere Ausflugsboote. Doch zu aller Überraschung hielt sich der Trubel in Grenzen, in allen Innenhöfen waren noch Plätze zu finden. 
Im Hof des Lindenwirts gab es für die Kelsterbacher gar ein Ständchen des Alleinunterhalters Dieter Lochschmidt. „Ich war doch erst vor zwei Jahren bei euch“, erinnerte sich der Musikus an sein Gastspiel bei der Eghalanda Gmoi. Bald hieß es „Zurück aufs Schiff“. Auf der Rückfahrt bei bestem Reisewetter spielte Kurt Best zum Tanz auf und ließ fröhliche Schunkelrunden folgen. „Ich tanze für mein Leben gerne und hier findet sich immer jemand, mit dem man tanzen kann – es muss ja nicht unbedingt ein Mann sein“, freute sich Margit Hardt. 
Als die Kelsterbacher Skyline auftauchte, stimmten alle „In Kelsterbach beim Ebbelwoi“ an. Für die Senioren war es wieder ein wunderbarer und vor allem sorgenfreier Ausflug. „Man braucht sich um nichts zu kümmern, wird bestens versorgt, was will man mehr“, sprach Christine Gnida wohl für viele. Alle hoffen, dass diese schöne Tradition von der Stadt Kelsterbach fortgeführt wird. Dies versprach auch Bürgermeister Manfred Ockel, der auf einer der beiden Touren persönlich an Bord war. (pos)

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