Viktoria darf weiter träumen

Viktoria Kelsterbach – Fußball.

BALL UND AUFSTIEG IM BLICK haben Dominic Machado und der gesamte Viktoria-Anhang. Durch den 2:1-Heimsieg gegen Hünfeld in der Vorwoche haben die Kelsterbacher am heutigen Donnerstag die Chance, im abschließenden Relegationsspiel den Sprung in die Hessenliga perfekt zu machen. (Foto: Scherer)

Herren I: Vikt. Kelsterbach – Hünfelder SV 2:1 (1:1).

Fußballherz, was willst du mehr? Tolles Wetter, ein tolles Spiel, eine mit 650 Zuschauern sehr ansehnliche Kulisse, und am Ende ein über weite Strecken in Unterzahl erarbeiteter und hart erkämpfter 2:1-Heimerfolg für Viktoria Kelsterbach. Die Faktoren bildeten einen würdigen Rahmen für das erste Aufstiegsspiel zur Hessenliga zwischen dem Gastgeber vom Untermain und dem Hünfelder SV. Der Erfolg lässt die Horst-Schützlinge und ihre Fans somit vor der abschließenden Partie am heutigen Donnerstag (11.) um 19.30 Uhr bei Rot-Weiß Frankfurt im Stadion am Brentanobad weiter von der höchsten hessischen Spielklasse träumen.
Dass der Hünfelder SV über eine qualitativ gut besetzte Mannschaft verfügt, konnten die Zuschauer schon zu Beginn des Spiels erkennen, als die Spieler von Dominik Weber in den Anfangsminuten zu zwei aussichtsreichen Möglichkeiten kamen und auch deutlich mehr Spielanteile hatten. Der Treffer fiel dann allerdings auf der Gegenseite. In der siebten Minute öffnete Manuel May das Spiel mit einem wunderbaren Diagonalpass auf Dominic Machado, und der frühere Eschborner Hessenligaspieler ließ sich die Möglichkeit zum Führungstreffer nicht nehmen und traf volley aus der Drehung und unter dem Jubel der Fans zum frühen 1:0. Hünfeld zeigte sich vom Gegentreffer in der Folge nicht geschockt und initiierte Angriff auf Angriff auf das Tor von Dominique Groß, der sich zudem vielen Standards gegenüber sah, während dem die Viktoria ihrerseits versuchte, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, wobei allerdings die letzte Präzision in den meisten Fällen fehlte. Dennoch hätte es nach 13 Minuten beinahe 2:0 gestanden, doch der Kopfball von Jonas Scheitza nach einem Freistoß von Marc Eichfelder landete am Pfosten. Auf der Gegenseite verhinderte Dominique Groß wenig später gegen Sebastian Alles den Ausgleich, musste sich nach 37 Minuten dann aber doch geschlagen geben, als Torjäger Robert Simon eine Hereingabe von Kevin Krieger per Kopf zum verdienten Ausgleich verwandelte. Damit nicht genug, musste die Viktoria fünf Minuten später den nächsten Schock verkraften, als Timo Gürtler nach wiederholtem Foulspiel mit der gelb-roten Karte des Feldes verwiesen wurde. Nunmehr sprach viel für einen Erfolg der Gäste, doch es kam anders.
Die Viktoria begann die zweite Hälfte in Unterzahl zunächst unverändert, agierte plötzlich aber mit deutlich mehr Einsatz und präsentierte sich wesentlich offensiver als in den ersten 45 Minuten. In der 46. Minute kam Marc Eichfelder im Strafraum der Gäste zu Fall, doch Schiedsrichter Reisert ließ weiterspielen. Für Dominic Machado brachte Trainer Ralf Horst wenig später keinen weiteren Defensiven, sondern Angreifer Julien Antinac. Ein Signal, das seine Mannschaft verstand, denn die legte weiter den Vorwärtsgang ein. Nach 50 Minuten landete ein Freistoß von Manuel May auf dem Kopf von Jonas Scheitza, doch Tim Gutberlet im Tor der Hünfelder verhinderte mit einer Glanzparade den zweiten Treffer der Gastgeber. Auf der Gegenseite gab es nach 63 Minuten eine Schrecksekunde, als Hünfeld das vermeintliche 1:2 erzielte, doch der Unparteiische versagte nach Rücksprache mit seinem Assistenten Simon Kowalski dem Treffer wegen Abseitsstellung die Anerkennung. Vier Minuten später war Dominique Groß nach einem Freistoß von Lukas Budenz im bedrohten Eck und verhinderte den Rückstand. Sechzig Sekunden später war wieder die Viktoria am Zug. Jonas Scheitzas Zuspiel durch die Beine des Gegenspielers nahm Marc Eichfelder in Höhe der Strafraumgrenze an, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und traf platziert in die lange Ecke zum 2:1. In der Folgezeit wogte die Partie hin und her, beide Mannschaften gönnten sich keine Ruhepause und verlangten sich alles ab. Die Folge: In der 83. Minute musste Hünfelds Kapitän Niclas Rehm nach einem Foulspiel an Manuel May mit der Ampelkarte vom Feld. Die Partie ging mit Zehn gegen Zehn weiter und wäre in der 88. Minute beinahe zu Gunsten der Viktoria entschieden gewesen, als der für Chris Krause gekommene Timi Mezini mustergültig auf den durchgestarteten Julien Antinac weiterleitete, der jedoch den Ball freistehend von der Strafraumgrenze in Gutberlets Arme schoss. So mussten seine Mannschaftskameraden und der Großteil der Zuschauer noch weitere acht Minuten zittern, ehe der Heimsieg dann endlich ausgelassen und ausgiebig gefeiert werden konnte.
Trainer Ralf Horst war nach Spielende einfach nur stolz. „Insgesamt war es ein Spiel auf Augenhöhe. Ich habe erwartet, dass die Jungs heute an ihre Grenzen gehen und das haben sie auch getan, teilweise sogar darüber hinaus, was die Wadenkrämpfe einiger Spieler auch verdeutlichten“. Ein Sonderlob hatte er noch für Atay Koustar, der nach dem Platzverweis von Timo Gürtler seine Sache auf der rechten Defensivposition super gelöst hatte. Zudem konnte er auch den dritten Neuzugang für die kommende Spielzeit benennen. Vom VFB Unterliederbach kommt der 20-jährige Mittelfeldspieler Marius Antinac zur Viktoria.
Zum Einsatz kamen: Dominique Groß – Timo Gürtler – Tobias Fischer, Robert Brück, Steven Muehl – Atay Koustar, Manuel May, Christopher Krause (66. Betim Mezini), Marc Eichfelder – Dominic Machado (46. Julien Antinac), Jonas Scheitza (84. Jassem Imsameh). (rk)

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