Zweimal „volles Bürgerhaus“ mit über 600 Besuchern verbuchten die drei SKV-Kinderchöre am Wochenende, die sich unter den Fittichen von Chorleiterin Biggi Küchler über Monate zu einem stimmigen Musicalensemble entwickelten. Welche Dynamik die Chorleiterin in das Vereinsprojekt Singen für junge Leute bringt, davon legte ihr Einsatz Zeugnis ab. Ob als Performer vor der Bühne, Chorleiterin, Bühnenarbeiter und Regisseurin – Biggi Küchler, kreativer Wirbelwind, war mit ihren Kindern und Jugendlichen mit viel Herzblut in vollem Einsatz. Knirpse ab vier Jahren sammelten im Chor von Japanern und Chinesen erste Bühnenerfahrungen. Und die ältesten Musicalsänger waren sich selbst im Alter von 17 Jahren nicht zu fein, mit den Kleinen auf den Bühnenbrettern den Saal zu rocken.
"Habe ein wahnsinnig engagiertes Team", sagt Chorleiterin Biggi Küchler
Über ein Jahr beanspruchte die Vorbereitung für das Großereignis. Den Erfolg für das Gelingen möchte Küchler nicht alleine einheimsen: „Ich habe meine Eltern“, sagte die studierte Tiermedizinerin, die als wissenschaftliche Assistentin am Paul-Ehrlich-Institut forscht, „ich habe ein wahnsinnig engagiertes Team, das Kostüme näht und wochenlang im Keller ein Bühnenbild gebastelt hat.“ Und natürlich ihr Ensemble, das sich eigentlich aus zwei Chören rekrutiert. Der Kinderchor „Little Voices“ mit seinen zwei Gruppen (Minis ab vier und Kids ab acht Jahren) sowie PopCHORn, die Jugend ab zwölf Jahren.
Als Mama eines Chorkinds begann Küchlers Karriere als Chorleiterin bei der SKV. Weil die Kleine nicht ohne die Mutter zur Chorprobe wollte, saß sie auf der Bank, wurde anschließend zur Betreuerin und schließlich zur Chorleiterin neben Daniela Brasch, mit der sie 2009 „Die Vogelhochzeit“ auf die Bühne brachte. Am 1. Mai 2009 übernahm Biggi Küchler die Chorleitung, packte zu ihren Qualifikationen als Sängerin in mehreren Ensembles und ein glückliches Händchen mit der Jugend noch ein paar Seminare drauf – voilà, ein Erfolgsmodell war entstanden. Denn die Sparte wächst seither, und nach der „Nachtigall“ rechnet die Chorleiterin mit weiterem Zuwachs. Dass es auch mit den Älteren im schwierigen Alter, der Pubertät, klappt, ist kein Selbstläufer. Küchler, selbst Mutter zweier Töchter, erkannte die Notwendigkeit eines Jugendchors. Doch der Erstling, die Lollipops, löste sich vor einigen Jahren wieder auf. Küchler gab nicht auf, animierte die älteren der „Little Voices“, in einem Jugendensemble eigene Akzente zu setzen.
Alle dürfen sich bei der Chorliteratur einbringen
Seit knapp vier Jahren ist die Formation PopCHORn am Start, derzeit mit 18 Sängern. Das Rezept: „Ich höre auf sie, alle dürfen sich bei der Chorliteratur einbringen“, erklärt Küchler. Ein cooler Film, ein neuer Hit, ein You-Tube-Song, das sind jugendliche Trends, die Eingang in den Probenraum finden. Und weil die charismatische Chorleiterin viele öffentliche Auftritte für ihre Kinder bucht, gibt es stets Anreize, tüchtig zu proben. Die aufwendige Produktion des Nachtigallen-Musicals hat Kraft gekostet. Doch das Ziel ist es auch weiterhin, alle zwei Jahre ein außergewöhnliches Projekt auf die Beine zu stellen, das alle drei SKV-Jugendensembles zu einem großen Chor vereint.
In den Hauptrollen war Lisa Sophie Küchler als Kaiserin von China und Anna Felicia Küchler sowie Louise Marx als Nachtigall zu erleben. Um allen Kindern und Jugendlichen die Chance für eine Rolle zu geben, wurden die meisten Charaktere doppelt besetzt: Anja Kresse und Emely Hirschl spielten den Haushofmeister, Lena Galette und Demetra Pizzuto den Kaiser von Japan, Elea Achenbach und Leonie Korff spielten Cheng und Naya Schulmeyer sowie Sarah Kaplan waren als Chang zu erleben. Die künstliche Nachtigall spielten Emilia Kny und Anna Kaplan, Koch Thermomix Mona Hill und Helene Ohly. Aufgrund der Fülle von Rollen können an dieser Stelle nicht alle Darsteller aufgelistet werden. Alle Infos zu den Chören gibt es auf http://littlevoices.skv-gesang.de.
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