Jetzt noch sägen und abtransportieren

Die erste Brennholzversteigerung des Forstamts fand guten Zuspruch

BRENNHOLZVERSTEIGERUNG: Klaus Velbecker vom Forstamt Groß-Gerau schwang am Samstag den Hammer. Teilweise konnten die Käufer auf einen Schlag ihren Holzbedarf für ein Jahr abdecken. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Pünktlich zum Auktionsbeginn setzte der Regen ein. Nicht alle der rund 30 Interessierten blieben daher bei der ersten Brennholzversteigerung des Forstamts Groß-Gerau bis zum Schluss.

Dennoch zeigte sich der Bereichsleiter Produktion des Forstamts, Klaus Velbecker, zufrieden. Fast alle Angebote fanden einen Abnehmer. Im Herbst soll daher wahrscheinlich erneut zu einer Versteigerung eingeladen werden.
Im Vorfeld hatten Forstamtsmitarbeiter auf einem großen Areal südlich von Mörfelden Eichen, Buchen und Birken gefällt. Die Bäume blieben entlang der Dachsbergschneise liegen, das Waldgebiet wurde in 31 Flächenlose unterteilt und diese einzeln an den Meistbietenden versteigert.
Wer den Zuschlag bekam, darf das gesamte Brennholz in dem Gebiet abtransportieren. Um sich für das richtige Los zu entscheiden, gingen die Bieter die Waldwege ab und warfen prüfende Blicke auf die gefällten Bäume.
Zwischen drei und fünfzehn Raummeter konnten auf einen Schlag gekauft werden, erklärte Velbecker, der den Hammer schwang und das Prozedere erklärte. Je nach Wohnungsgröße konnte der gesamte Brennholzbedarf für ein Jahr abgedeckt werden.
„Die Nachfrage ist enorm gestiegen. Wir können sie fast nicht mehr befriedigen“, berichtete Velbecker. Eine Versteigerung sei da eine gute Möglichkeit, mit überschaubaren Arbeitsaufwand vielen Interessierten die Möglichkeit zum Einkaufen zu bieten. „Es ist sehr beliebt das Holz selbst vor Ort aus dem Wald zu holen“. Das sei zwar auch mit einigem Körpereinsatz verbunden, vielen mache die Arbeit an der frischen Luft aber Spaß. Und günstiger als Heizöl sei Brennholz auch noch, merkte Velbecker an.
Von den 31 angebotenen Flächenlosen fanden alle bis auf acht Stück einen Abnehmer. Rund 4000 Euro nahm das Forstamt so ein. Besonders begehrt waren die Lose direkt an den großen Schneisen, da man hier bequem mit dem Auto vorfahren und das Holz einladen kann. Zuvor muss es aber noch passend zugeschnitten werden, denn mitunter liegen große Bäume in den Losen.
Weniger Interesse fanden die Gebiete in der Mitte des Areals, die nicht ohne weiteres zu erreichen sind. Wenn es im Herbst eine Neuauflage der Versteigerung gibt, will Velbecker darauf reagieren und das gesamte Versteigerungsgelände besser zugänglich machen. Außerdem soll es dann auch kleinere Lose geben, da das Angebot für einige schlicht zu groß war. „Das waren Anmerkungen von Bietern,die wir gerne aufgreifen“.
Schon diesmal wurde aber kräftig gesteigert und die weißen Schilder mit der Bieternummer gezückt. Pro Raummeter unaufgearbeitetem Holz nimmt das Forstamt rund 30 Euro. Am Samstag ging der Preis in Fünf-Euro-Schritten nach oben. Wer den Zuschlag bekam, muss das Brennholz auf seinem Los bis zum 15. März abtransportiert haben. „Ich rate allen, es schnell zu machen. Denn Holz verliert mit der Zeit nicht nur an Qualität sondern auch an Masse“, sagte Velbecker mit Blick auf die zunehmende Anzahl von Holzdiebstählen. (seb)

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