Rettung aus den Flammen

Eindrucksvolle Feuerwehrübung an der Schweitzer-Schule

UNTER ATEMSCHUTZ: Die Einsatzkräfte gingen in voller Montur ins Schulgebäude und brachten die vom fiktiven Feuer eingeschlossenen Menschen mit einer gelben Schutzhaube in Sicherheit. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. „Hurra, hurra die Schule brennt“ – diese Liedzeile konnte einem in den Sinn kommen, wenn man am Samstag an der Albert-Schweitzer-Schule vorbeilief. Die Sirene heulte, Rauch quoll aus den Fenstern, und die Feuerwehr rückte mit mehreren Einsatzwagen an. Der Unterricht fällt in dieser Woche aber nicht aus. Im Vorfeld des Tages der offenen Tür nutzte die Mörfelder Feuerwehr das Schulgebäude nur für eine öffentliche Übung. 

Zehn Minuten dürfen vergehen, bis Helfer nach einem Notruf vor Ort sein müssen, erklärte Klaus Nowka, der am Lautsprecherwagen den Einsatz erläuterte. Die Frist wurde eingehalten; wenn es wirklich brennt, kann es aber mitunter knapp werden. Von Zuhause müssen die Kameraden so schnell wie möglich ins Gerätehaus, und auf dem Weg zum Einsatzort kann es so manche unerwarteten Hindernisse geben. Gerade in den engen Straßen der Altstadt kommen große Einsatzfahrzeuge nur schwer durch, schilderte Nowka.
Auch als der Leiterwagen auf den Pausenhof fuhr, war rechts und links nicht viel Platz. Das Einsatzfahrzeug kam am Samstag von der Walldorfer Feuerwehr, denn aufgrund der hohen Kosten gibt es es in Mörfelden-Walldorf nur eine Drehleiter. „Der Wagen kostet zwischen 800 000 und einer Million Euro. Aber wenn damit ein Leben gerettet wird, hat es sich schon gelohnt“, sagte Klaus Nowka.
Bevor der Leiterwagen in Aktion trat, verschaffte sich Einsatzleiter Carsten Berwanger einen Überblick und koordinierte den Atemschutztrupp. Bis zu 800 Grad Celsius halten die Anzüge im Extremfall aus und bringen dafür gut 30 Kilo auf die Waage. 
Sechs Menschen galt es aus dem Schulgebäude zu retten, die anschließend vom Roten Kreuz Mörfelden versorgt wurden. Alles unter den Augen zahlreicher Zuschauer, die rings um die Einsatzfahrzeuge standen und die Übung genau verfolgten. Während Gaffer im Ernstfall nicht gerne gesehen sind, gab es am Samstag die Möglichkeit, die Feuerwehr aus nächster Nähe ganz entspannt bei der Arbeit zu beobachten.
Für die Verpflegung hatte der Förderverein der Albert-Schweitzer-Schule extra einen Essensstand aufgebaut. Mit den Einnahmen soll ein Tischkicker für den Pausenhof angeschafft werden. (seb)

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