„Unsere Initiative klärt die Menschen – meist sind es ältere Semester – gezielt über die Möglichkeiten zur Nutzung des Internets auf und weist auch auf die Gefahren hin“, brachte Referent Johannes Diller die Inhalte und Zielsetzungen seines Vortrags auf den Punkt.
Die Leiterin der Stadtbücherei, Aline Becker, war auf diese Initiative gestoßen und fand sie sehr interessant. Gerade in einer Zeit, in der sich Aufgaben des täglichen Lebens, wie Steuererklärungen, Behördengänge, Rezepteinlösungen oder Vertragsverwaltungen, immer mehr in den digitalen Raum verlagern, fühlen sich manche ältere Menschen von dieser Entwicklung abgehängt. Sie bekommen eher die Gefahren, wie Datenmissbrauch und Betrug mit, die durch die falsche Nutzung entstehen können und über die immer wieder zu lesen ist.
„Ich finde, dieses Projekt hört sich einfach gut an. Es gibt einen Überblick über die Möglichkeiten und Gefahren. Um diesen Vortrag zu organisieren, war es mir wichtig, dass sich mindestens eine weitere Organisation beteiligt“, führte Becker aus. Ihre Anregung fand sofort bei der Generationenhilfe Zuspruch und führte zu zahlreichen Anmeldungen. Man habe auch so einige thematische Schnittmengen festgestellt, sodass dies sicher nicht das letzte gemeinsame Projekt zwischen Stadtbücherei und Generationenhilfe gewesen sein werde, sagte Becker.
Das sieht auch Liselotte Körner so, die als Vorsitzende der Generationenhilfe den Vortrag der „Digitalen Engel“ innerhalb des Vereins bewarb und mehr als die Hälfte der Teilnehmer mit in die Stadtbücherei brachte. Die Generationenhilfe ist im vergangenen Jahr stark gewachsen, 34 neue Mitglieder konnte Körner in den eigenen Reihen begrüßen, was auch am Engagement der ehrenamtlichen Mitglieder liegt „Wir haben 2023 mehr als 1500 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet“, sagte sie stolz.
Die Ausführungen von Diller waren informativ. Ältere Menschen sollen mit diesem Projekt beim sicheren Umgang mit dem Internet unterstützt werden – und dies möglichst alltagsnah und nachvollziehbar. Dabei begann der Referent mit einfachen Nutzungsmöglichkeiten. Als Schnittstelle zwischen alten Verhaltensweisen und digitalen Medien sprach er E-Books an: Statt einem Buch hält der Leser nun ein Tablet oder einen E-Book-Reader in der Hand. Zum Herunterladen von Inhalten gebe es viele sichere Plattformen, zudem nehme ein Lesegerät nur noch den Bruchteil des Platzbedarfs einer Bibliothek ein.
Einfach visualisieren ließen sich die digitalen Möglichkeiten, denn auch die Angst vor der Nutzung von Streaming-Diensten, Digital-Abos, Musikflatrates oder dem Videokanal YouTube vermochte der Referent mit seinen Ausführungen zu vermindern. „Aber natürlich gibt es auch Gefahren, daher behandeln wir immer das Thema eigene Sicherheit und Urheberrecht. Auch vor illegalen Angeboten und dem leider zur Zeit wieder beliebten Phishing warnen wir“, sagte Diller.
Liselotte Körner war mit der Veranstaltung zufrieden. „Digitale Postfächer und Online-Shopping werden immer mehr, daher ist es gut, Hemmschwellen vor der Nutzung mit Vorträgen wie diesen abzubauen.“ Zudem gebe es im digitalen Bereich immer wieder etwas Neues und man könne nie alles kennen und wissen. „Daher war das heute für jeden Besucher interessant.“ msh
