Mit den Pflanzen wächst alles andere

Mit dem Begegnungsgarten geht es voran – Viel Programm zum Saisonstart

HINGUCKER beim Saisonstart im Begegnungsgarten: Imker Martin Schulmeyer bot Einblick in sein Bienenvolk und stand für Fragen bereit. Das Integrationsbüro hatte am Samstag zum Gartenfest eingeladen. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Das gute Wetter der letzten Wochen freut alle Hobbygärtner und lädt zur Arbeit im Grünen ein. Auch im Begegnungsgarten sind einige der Beete schon frisch angelegt und neue Pflanzen in die Erde gekommen. Damit sich interessierte Bürger und Beetpaten zum Saisonstart treffen konnten, hatte das Integrationsbüro am Samstag zum Gartenfest eingeladen. 

Bei bestem Wetter verbreitete sich schnell eine schöne Atmosphäre. Hier und da blühte es schon, Unkraut wurde gezupft, und man saß an Tischen und Bänken zusammen. Das große Gemeinschaftsbeet in der Gartenmitte fiel sofort ins Auge, denn es ist frisch umgestaltet. Konnten im letzten Jahr Kartoffeln geerntet werden, wachsen nun Minze und verschiedene Beeren. 
Rings herum stehen Hochbeete, um die sich ganz unterschiedliche Paten kümmern. Flüchtlinge gärtnern neben Nachbarn aus dem Viertel, Lokalpolitikern und Mitgliedern religiöser Gemeinden. 
Alle zwölf Beete sind vergeben, erzählte Integrationsbeauftragte Anette Keim zufrieden. „Es hat sich eine schöne Eigendynamik ergeben.“ So seien mittlerweile mehr Hobbygärtner dabei und pflegten das Gelände zwischen Walldorfer Jugendzentrum, Sporthalle und Friedhof. Auch wenn sämtliche Hochbeete von Gruppen betreut werden, lädt die Integrationsbeauftragte alle Bürger in den Garten ein. Wenn sich noch jemand einbringen wolle, finde sich sicher eine Möglichkeit. 
Um den Begegnungsgarten noch stärker zum Treffpunkt auszubauen, gibt es in diesem Jahr erstmals mehrere Veranstaltungen an festen Terminen. Am 17. und 24. Mai kann man unterschiedliche Yoga-Varianten kennen lernen. Los geht es um 18.30 Uhr, Interessierte müssen sich eine Matte mitbringen. Am 30. März wird ab 15 Uhr zum Kaffeekränzchen eingeladen, und am 7. Juni werden Bastel- und Handarbeitstechniken rund um Wolle vorgestellt. Das Angebot läuft von 15 bis 18 Uhr.
Auch zum gemeinsamen Saisonstart wurde ein Programm geboten, an dessen Organisation sich das Frauen- und Gleichstellungsbüro beteiligte. Imker Martin Schulmeyer hatte schon vor rund einer Woche eines seiner Völker in den Garten gebracht. Seitdem erkundeten die Insekten die Umgebung und lebten sich ein. Am Samstag präsentierte Schulmeyer sein Bienenvolk, informierte über Honigproduktion und vieles mehr. Finden sich rund um den Garten viele Blüten, hofft Schulmeyer auf 20 bis 25 Kilogramm Honig. 
Eine musikalische Einlage lieferte die Trommelgruppe von Inge Schulmeyer, bei der Pflanzentauschbörse versorgten sich die Gärtner mit neuen Gewächsen, und beim Zaunflechten konnte man seiner Kreativität freien Lauf lassen. Mit bunten Stoffen wurde gemeinsam der Zaun verschönert. Einen Maltisch hatte Ulrike Gähtgens-Maier aufgebaut und natürlich war auch an Essen und Trinken gedacht. Wer eine Pause vom Gärtnern einlegen wollte, konnte das gute Wetter in schöner Umgebung genießen. 
„Es wächst jetzt langsam alles weiter“, sagte Anette Keim. Und damit meinte sie nicht nur die Pflanzen, sondern das gesamte Projekt. Weitere Gärtner bringen sich ein und auch Jugendliche akzeptierten den Garten. Über Vandalismus musste man sich bislang nicht ärgern. Stattdessen entwickelt sich der Begegnungsgarten langsam aber sicher zu einem Treffpunkt, an dem man ungezwungen andere Menschen beim Umgraben, Anpflanzen und Beeren naschen kennenlernen kann. (seb)

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