Neubau lässt weiter auf sich warten

Waldenser-Schule: Außer den Bäumen sorgt auch die Dämmung für Verzögerungen

ERST WAREN ES DIE BÄUME, jetzt sorgen die Pläne für die Außendämmung des denkmalgeschützten Gebäudes der Waldenser-Schule für weitere Verzögerungen beim Neubau. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Eltern und Lehrer müssen noch länger auf die Einrichtung einer Ganztagsbetreuung an der Waldenser-Schule warten. Der geplante Baubeginn für das neue Gebäude verschiebt sich immer weiter nach hinten.

Zwar möchte der Kreis den Bauantrag noch im Januar einreichen, losgehen wird es laut der Pressestelle aber erst im Sommer. Das alte denkmalgeschützte Schulgebäude entlang der Waldstraße soll als einziges erhalten bleiben und annähernd im Passivhaus-Standard saniert werden. Die Planungen für die Dämmung der Fassade hätten hier zuletzt für Verzögerungen gesorgt, heißt es aus Groß-Gerau.
Angesichts des langen Vorlaufs verwundert der erneute Aufschub. Schon im Mai 2012 wurde der Öffentlichkeit der Sieger des Architekturwettbewerbs vorgestellt. Unter Beteiligung der Schule sowie der Stadt wurde ein eleganter Entwurf ausgewählt, der an ein langgezogenes U erinnert und auf dem Pausenhof realisiert werden soll.
Platz für 240 Kinder, eine Mensa, Werk- und Computerräume soll der moderne Neubau bieten. Das alte Schulhaus aus dem Jahre 1920 verbindet dann ein Übergang mit dem zweistöckigen Gebäude. Sobald alles steht, wird das hintere Schulhaus nicht mehr benötigt und abgerissen. Es macht dann Platz für den zukünftigen Pausenhof.
Auf dem Papier klingen die Pläne gut, der Zeitplan für die Umsetzung wurde aber gleich mehrfach über den Haufen geworfen. Bei einer Wahlkampfveranstaltung Anfang 2011 hatte Landrat Thomas Will (SPD) noch von einem Baubeginn 2013 gesprochen. Schon damals hatte Schulleiter Hans-Jürgen Wenig kritisiert, der Neubau komme zwei Jahre zu spät.
Bei der Präsentation des Entwurfs für die neue Waldenser-Schule ging der Kreis dann davon aus, Anfang 2014 mit den Arbeiten beginnen zu können. Bis Ende 2014 sollte der Rohbau stehen, damit über die Wintermonate der Innenausbau erfolgen könnte. Auch aus diesem Zeitplan wurde nichts. Dann sollte schließlich Baubeginn im Sommer sein. Danach gab der Kreis Ende 2014 und später Anfang 2015 als Termine aus.
Neben den Problemen mit der Außenfassade sind auch drei Bäume für die Verzögerungen verantwortlich. Auf dem Schulgelände stehen zwei Platanen und eine Birke, die nicht dem Neubau zum Opfer fallen sollen. Ein vom Stadtparlament verabschiedeter Bebauungsplan sieht ihren Erhalt vor. Schließlich einigten sich Stadt und Kreis darauf, die Bäume zu verpflanzen.
Das scheint aber einfacher gesagt, als getan. Vorbereitende Maßnahmen liefen zwar an, und es wurde ein Wurzelvorhang angebracht, der weiteres Wachstum verhindern soll. Es fand sich aber keine Firma für die Umpflanzung. Ob sich das mittlerweile geändert hat, ist fraglich. Darauf angesprochen erklärte die Kreis-Pressestelle lediglich, dass Fachfirmen die Verpflanzung der Bäume prüften. Von einer Beauftragung und konkreten Plänen war keine Rede.
Es bleibt also abzuwarten, ob nun wirklich im Sommer mit den Bauarbeiten begonnen wird, oder ob es zu einem erneuten Aufschub kommt. (seb)

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