Live-Musik via Internet

Eine-Welt-Gruppe unterstützt Projekt „Sinfonía por el Perú“

MUSIK AUS DEN ANDEN: Zur Eröffnung der Eine-Welt-Ausstellung sang Inkaprincess del Peru Sendy traditionelle Volkslieder aus Peru. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Mit einer Premiere eröffnete die Eine-Welt-Gruppe am Donnerstag ihre 39. Ausstellung im evangelischen Gemeindezentrum Mörfelden. Zum ersten Mal gab es einen direkten Kontakt zu einem unterstützen Projekt vor Ort. Über das Internet wurde ein Jugendorchester aus Peru zugeschaltet, das in den Räumen einer Musikschule in Lima das Volkslied „El cóndor pasa“ und Mozarts „Kleine Nachtmusik“ aufführte.

Die Musiker bedankten sich damit für die finanzielle Unterstützung. Denn die Einnahmen der Ausstellung, in der es Kunsthandwerk aus Peru und fair gehandelte Lebensmittel zu kaufen gab, sind dieses Mal für die Organisation „Sinfonía por el Perú“ bestimmt. Das von dem peruanischen Musiker Juan Diego Flórez ins Leben gerufene Projekt ermöglicht Kindern und Jugendlichen eine musikalische Grundausbildung. Per Videobotschaft berichtete Flórez über seine Organisation. Musikalisch umrahmte Inkaprincess del Peru Sendy die Ausstellungseröffnung mit Volksliedern aus der Andenregion.
In den letzten Jahren standen immer wieder Bildungsprojekte im Fokus der Ausstellung. Darunter waren der Bau eines Kindergartens und einer Grundschule im Norden Indiens sowie eine mobile Lehr- und Lernstätte in Form eines traditionellen Wanderzeltes in der Mongolei. „Dieses Mal setzen wir einen neuen Akzent“, erklärte Pfarrer Markus Buss. „Sinfonía por el Perú“ helfe, soziale Grenzen durch Musik zu überwinden.
Vorgestellt wurde das Projekt von Sonia Klaschus von der Eine-Welt-Gruppe. Es gehe dabei nicht nur um das Erlernen eines Instruments, sondern auch um die Stärkung der Persönlichkeit und das Vermitteln von Werten wie Respekt und Solidarität.
„Musizieren im Orchester und das Spielen eines Instruments hilft Kindern in ihrer ganzen menschlichen Entwicklung“, berichtete Juan Diego Flórez in seiner Videobotschaft. Seit der Gründung 2010 habe man 2000 Kindern diese Erfahrung ermöglichen können. Die sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen werden dabei kostenfrei von prominenten peruanischen Musikern und von internationalen Musiklehrern unterrichtet, erzählte Klaschus. In den nächsten Jahren möchte die Organisation in ganz Peru Orchester gründen.
Auf Schautafeln gab es weitere Hintergründe über „Sinfonía por el Perú“zu erfahren. Außerdem informierten die Tafeln über das Land im Westen Südamerikas.
Für die Unterstützung bedankte sich Flórez auch bei der Stadt, denn Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD) hatte eine Spende über 3000 Euro mitgebracht. Seit mittlerweile 17 Jahren greife die Stadt der Eine-Welt-Gruppe unter die Arme und habe über die Zeit 46 000 Euro für deren Hilfsprojekte bereitgestellt. Das Geld sei ein kleiner Baustein für eine gerechtere Welt, betonte Becker.
Um auf die jüngste Naturkatastrophe auf den Philippinen zu reagieren, will die Eine-Welt-Gruppe mit einem Teil der Ausstellungseinnahmen Bauern finanziell unterstützen, deren Zuckerrohrmühlen durch den Taifun zerstört wurden, berichtete Pfarrer Markus Buss. (seb)

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