Förstner: Jetzt die Weichen stellen

Damit spielte der TGS-Präsident vor allem auf nötige strukturelle Veränderungen innerhalb des Vereins an und sprach in diesem Zusammenhang von einem Reformstau, der sich in den letzten Jahren aufgebaut habe. „Wir sind nicht mehr so beweglich wie in den Neunzigern, als wir aufgerückt sind zum Großverein. Der Slogan ‚Immer in Bewegung‘ wird von den Verantwortlichen in den Abteilungen nur noch wenig gelebt, vieles ist eingefahren und nur sehr schwer zu bewegen“, so die deutlichen Worte von Förstner. Ganztagsschule, verändertes Freizeitverhalten und neue Medien waren nur einige Themen, die der Vereinsvorsitzende an dieser Stelle ansprach.
Wolle man auch in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig bleiben, müsse man jetzt die Weichen für die nächste Generation stellen. Hierfür benötige man ein attraktives, tageszeitgerechtes Angebot für Kinder und Jugendliche, eine moderne Angebotspalette für junge Erwachsene, weitere Mitarbeiter und Nachfolger im Ehrenamt, mehr Mitarbeiter in der Verwaltung und im Sportbetrieb und einige Dinge mehr.
„Es entscheidet sich jetzt, ob wir als Verein weiterhin innovativ mit vorangehen oder ob wir nur noch die persönlichen Standards sichern wollen. Es steht die Zukunftsfähigkeit des Vereins auf dem Spiel, das muss jedem Funktionsträger und jedem Übungsleiter bewusst sein“, betonte Roland Förstner. Er persönlich nähere sich der Zielkurve seiner Amtszeit und wolle einem Nachfolger nur ungern alte Probleme überlassen.
Dass es nicht einfach ist, Freiwillige für Ehrenämter zu finden, zeigte sich bei den Neuwahlen. Weiterhin nicht besetzt werden konnte das Amt des Vizepräsidenten für Wirtschaft und Finanzen, auch ein Referent für Veranstaltungen wurde wieder nicht gefunden. Ebenso gab es niemanden, der als Nachfolger von Liesel Dörr Referent für Liegenschaften werden wollte. Neuer Schriftführer ist nach dem Ausscheiden von Uschi Salzmann nun Hans Schweitzer.
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt der Delegiertenversammlung war die Verabschiedung einer neuen Beitragssatzung. Eine Erhöhung der Gebühren war vom Vorstand vorgeschlagen, unter anderem begründet mit steigenden Kosten für Liegenschaften, Unterhaltungskosten und Instandhaltungsmaßnahmen, höheren Kosten für Übungsleiter und Trainer, steigendem Verwaltungsaufwand und sinkenden Eigenleistungen bei Arbeitseinsätzen. Zeitgleich sollte eine Änderung der Beitragsstrukturen zu Gunsten von Kindern und Jugendlichen erfolgen.
Die 103 Delegierten beschlossen schließlich nach kurzer Diskussion bei fünf Gegenstimmungen und sechs Enthaltungen die neue Satzung. Diese sieht vor, dass Erwachsene ab dem 19. Lebensjahr künftig 9,50 Euro im Monat zahlen, Mitglieder ab 65 Jahren 9 Euro, Kinder und Jugendliche 7 Euro und Familien (als Höchstbetrag) 30 Euro.
Bei der Delegiertenversammlung im neuen Spiegelsaal gab es indes nicht nur unangenehme Dinge zu besprechen. Noch einmal ließ Roland Förstner die zurückliegende Bauzeit für das Vereinsheim Revue passieren, verwies auf die noch junge aber gute Kooperation mit der Wilhelm-Arnoul-Schule und fand lobende Worte für diejenigen Mitglieder, die sich im zurückliegenden Jahr ehrenamtlich engagiert hatten. Dazu habe es eine Vielzahl von schönen Veranstaltungen gegeben.
Wolfgang Bartz listete im Anschluss noch einmal die vielen sportlichen Erfolge auf, die TGS-Mitglieder im letzten Jahr feierten.
Schlussendlich gab es noch einen Ausblick auf die neue Homepage des Großverein, die sich derzeit noch im Aufbau befindet, und auf die kommenden Veranstaltungen wie etwa das Beach-Turnier der Handballer oder den großen „Tag des Sports“ im November. (ake)