Theater mit den Wackelzähnen

Begonnen hatte das Fest mit einem musikalischen Frühschoppen, bei dem das Jazztrio „Triovität“ für gute Stimmung gesorgt hatte. Wie Pfarrer Joachim Bundschuh erklärte, sei die Resonanz beim Frühschoppen allerdings noch etwas verhalten gewesen. Gut besucht hingegen war mit knapp 80 Gemeindegliedern der Familiengottesdienst, der von den Kindern der Gemeindekita mitgestaltet worden und dem ein gemeinsames Mittagessen im Gemeindezentrum vorausgegangen war.
Das Motto des Gemeindefestes war „Gott ist tolerant“, das sich am Jahresthema „Toleranz“ der Evangelischen Kirchen anlässlich der Lutherdekade orientierte. „Das Thema ist immer aktuell und es gibt unterschiedliche Interpretationen für Toleranz“, so Pfarrer Bundschuh. Neben der Kita, in der viele Kinder unterschiedlicher Nationen und Religionen betreut werden, beschäftigen sich auch die Jugend- und Seniorengruppen der Friedensgemeinde das Jahr über mit dem Thema.
Nach dem gemeinsamen Familiengottesdienst nutzten die Erwachsenen die Möglichkeit, im Freien bei Kaffee, Kuchen, Waffeln und Getränken zu plaudern, während die Kinder Regenbogenfische bastelten oder Seifenblasen herstellten. Knifflige Fragen aus verschiedenen Wissensbereichen wie Religion, Allgemeinwissen und Sport galt es bei einem Quiz zu beantworten.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Aufführung der Geschichte vom „Regenbogenfisch“ durch die „Wackelzähne“, den elf Kindern, die im Sommer die Grundschule besuchen werden. Zwei Wochen lang hatten die Kinder gemeinsam mit den Erzieherinnen geprobt und, mit Unterstützung einiger Muttis, ihre bunten Fischkostüme sowie die Kulisse für das Stück im Gemeindesaal fertiggestellt. Bei der Aufführung war natürlich der Saal voll besetzt mit stolzen Eltern und Großeltern.
„Oft leben die Generationen nebeneinander her und jede hat ihre eigenen Veranstaltungen“, erklärte Joachim Bundschuh. Das Gemeindefest sei jedoch die Veranstaltung im Jahr, die alle Generationen zusammenbringe, freute sich der Pfarrer, der die familiäre Atmos‧phäre der Friedensgemeinde hervorhob. So komme es, dass sich immer wieder Menschen der Friedensgemeinde zugemeinden ließen, obwohl sie von ihrem Wohnort her einer anderen Gemeinde zugeteilt wären. Man sei eine sehr offene Gemeinde, die unterschiedliche Lebensweisen anerkenne, betonte der Pfarrer.
So sei man die einzige Gemeinde in Kelsterbach, die gleichgeschlechtlichen Paaren den Segen erteile, so der Pfarrer. Das fänden viele gut und würden sich deshalb der Friedensgemeinde anschließen.
Mit dem Erlös des Gemeindefestes soll die Einrichtung einer Eltern-Kind-Bücherei in der Kita unterstützt werden. (nad)