Mathematik gibt es überall

Eine Woche lang tauchten die Karl-Treutel-Schüler in die Welt der Zahlen ab

FÜR DIE JUMBO-POMMES schälten Jessica und Czelan fleißig Kartoffeln. (Foto: Georgi)

Kelsterbach. In der Karl-Treutel-Schule (KTS) drehte sich eine Woche lang alles um Mathematik. Alle Kinder hatten keinen normalen Unterricht sondern Projektwoche. Die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen durften sich aus 17 Projekten drei Favoriten auswählen. Ihre Patenkinder aus den 1. und 2. Klassen kamen dann automatisch auch in die Projekte und wurden so von den Älteren betreut.
 

„Die Dritt-und Viertklässler kümmern sich rührend um die Kleineren“, bemerkte Lehrerin Elke Unterkreuter, die sich freute, dass ihre 14-köpfige Gruppe untereinander so gut harmonierte.
Unterkreuter leitete das Projekt „Mathegeschichten-Werkstatt“, darin erhielten die Grundschüler Besuch von Aliens, denen sie die Mathematik erklären mussten. So schrieben sie den Aliens Briefe, malten Bildergeschichten und maßen sogar den Spielplatz genau aus. Auch Gesellschaftsspiele wie Monopoly wurden ausprobiert. „Es ist schön, dass man mal Zeit hat, Dinge auch bis zum Ende durchzuführen“, freute sich die Lehrerin.
Die Kinder, die sich für das Projekt „Soma-Würfel“ entschieden hatten, stellten Würfel selber her. Erst klebten sie einzelne Würfelteile zusammen, danach bekamen die Holzstücke einen bunten Wasserfarbanstrich.
In einem Heft wurden die Würfel ausgesucht und entwickelt, dann bauten die kleinen Tüftler sie korrekt nach. So wurde unter anderem versucht, aus sieben unterschiedlichen Teilen einen Würfel zu bauen. „Das war gar nicht so leicht“, stellten einige fest.
„Gestern der Tag hat viel Spaß gemacht“, erzählte Nelly aus der Klasse 2c, denn da unternahm die Gruppe einen Ausflug. Es ging mit der S-Bahn nach Frankfurt zur Experiminta. Hier wurde die Mathematik anschaulich erklärt und es gab viele Versuche und Experimente.
Beim Projekt „Mathe in der Küche“ ging es heiter zu. „Wir pendeln hin und her, zwischen Klassenraum und Küche“, sagte Lehrerin Gunna Hilgärtner, die mit ihrer Schülergruppe Jumbo-Pommes zubereitete. Die Kinder schälten dafür die Kartoffeln und schnippelten sie in lange Stücke. „Ich habe Angst, dass ich mir in den Finger schneide“, verriet Marlene, die aber mutig und vorsichtig weiterschälte.
Natürlich wurden auch Tüten für die Jumbo-Pommes gebastelt und ein Nachtisch vorbereitet. Die Schüler stellten gesunde Obstspieße her. Nur einen kleinen Nachteil hatte das Projekt: „Leider müssen wir auch spülen“, erklärte Hannah.
In der Gruppe „Mathe ist überall“ bei Lehrerin Christiane Giese wurden aus Papier viele bunte Flieger, Kraniche, Katzen, Seehunde und Schwäne gebastelt. Mit tollem Glitzerpapier in Rosa, Lila oder Silber falteten die Jungen und Mädchen begeistert drauf los. „Zuerst haben wir Boxen gebastelt, in die wir alle fertigen Tiere hineinlegen können“, erklärte Moritz, der mit Lara und Tilemachos in einem Buch nach neuen Modellen suchte.
Es wurden Waffeln gebacken und Sudokus gelöst. „Wir entscheiden zusammen, was wir als nächstes machen“, so Giese, die die Kinder in die Planungen mit einbezog. „Es ist ja ihre Projektwoche“, ergänzte Giese.
Auch Künstler kamen auf ihre Kosten, sie experimentierten mit Farben, Papieren, Mustern und Symbolen – so entstanden unter anderem bunte Zahlenkunstwerke.
In der „Geo-Werkstatt“ erfuhren die Kinder vieles über Muster, Formen und Figuren. Musikalisch ging es zu in der Gruppe „Mathematik und Tanzen – passt das zusammen?“. Es klappte, denn die Schüler führten am letzten Projekttag in der Mehrzweckhalle Süd einen fetzigen Tanz vor. Dafür gab es donnernden Applaus und Zugaberufe. (geo)

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