Islam-Unterricht an der Karl-Treutel-Schule

Noch fehlt es an Lehrern in Hessen – Isikil begrüßt diese Initiative

Fast fertiggestellt ist die Fevzi Cakmak Camii Moschee in der Mörfelder Straße. (Foto: Postl)

Kelsterbach. Mit dem Thema „Islam-Unterricht an den hessischen Grundschulen“ befasste sich der Ausländerbeirat hauptsächlich in seiner letzten Sitzung. Gemäß einer Gesetzesinitiative im hessischen Landtag wird ab dem kommenden Schuljahr Islam-Unterricht an hessischen Grundschulen eingeführt. Zunächst wurden für ein Modellprojekt 25 hessische Schulen ausgewählt. Auch die Kelsterbacher Karl-Treutel-Schule gehört dazu.

Mehr islamischer Unterricht ist zurzeit auch nicht möglich, da es noch an Religionslehrern fehlt.
„Wir begrüßen grundsätzlich diese Initiative, wenngleich es den einen oder anderen Kritikpunkt gibt“, fasste der Ausländerbeiratsvorsitzende Ayhan Isikli zusammen. Bemängelt wurde, dass der Islam-Unterricht nicht an allen Schulen in Hessen eingeführt wird. „Das ging jetzt alles ziemlich schnell und es sieht nicht gut vorbereitet aus“, so Isikli.
Zudem müssen mindestens acht Kinder in dem Kurs sein, damit sich der Einsatz eines Religionslehrer lohnt. Die Religionslehrer gehören dem Islam an und sind deutsche Staatsangehörige.
Dem Ausländerbeirat wäre es grundsätzlich lieber gewesen, die Bürgermeister-Hardt-Schule wäre ausgewählt worden.
Kürzlich stellte eine Vertreterin aus dem Hessischen Kultusministerium den Eltern die inhaltliche Ausgestaltung des Islam-Unterrichts vor. Nach Ansicht von Ayhan Isikli werden nur rudimentäre Grundkenntnisse des Islam vermittelt. Die tiefer gehende Unterrichtung erfolge deshalb weiterhin über die Religionslehrer in den Moscheen und islamischen Gemeinden.
Nach Aussage von Kultusministerin Nicola Beer bereiten sich gerade die ersten Islam-Religionslehrer auf das Staatsexamen vor. „Wir können für die nächsten Schuljahre dann die erforderlich Anzahl von Religionslehrern für den Islam-Unterricht bereitstellen“, so die Ministerin.
In Kürze wird die neue Fevzi Cakmak Camii Moschee in der Mörfelder Straße fertig gestellt. Diese Gemeinde gehört dem DITIB-Verband an. Durch den strengen und lang anhaltenden Winter wurden die Bauarbeiten verzögert.
Eine weitere Moschee entsteht derzeit in der Bergstraße, direkt unterhalb der Alten Oberförsterei. Sie gehört dem IGMG-Dachverband an. (pos)

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