Hohes Niveau und tolles Ambiente

Jubiläumsausstellung der Hobbykünstler mit vielfältigem Angebot

EINE RUHIGE HAND braucht Ingrid Daum für ihre Porzellanmalerei. (Foto: Tancik)

Kelsterbach. Handgefertigter Schmuck, Tiffanykunst, Bilder, Skulpturen, Keramiken, Foto- und Buchbindearbeiten, brasilianische Recyclingkunst und vieles mehr wurden im Fritz-Treutel-Haus bei der Jubiläumsausstellung der Hobbykünstler präsentiert. Seit 25 Jahren besteht die Vereinigung, die noch immer offen für Veränderungen ist. Mit Christa Steitz haben die Hobbykünstler eine neue Vorsitzende gefunden. Zudem gab es erstmals deutlich mehr Aussteller. Zu den rund 50 Künstlern aus Kelsterbach und Umgebung kamen erstmals noch Gäste aus der Partnerstadt Baugé hinzu.
 

Der Kontakt war über das Ehepaar Mameri entstanden. „Es gibt so viele Zusammenarbeiten zwischen Vereinen in Kelsterbach und Baugé, zum Beispiel bei den vielen Sportvereinen. Nur die Künstler haben noch gefehlt“, erklärte Cathérine Mameri auf Französisch.
Heinz Blaschke, der ehemalige Vorsitzende, erinnerte sich gerne an die ersten Ausstellungen zurück, freute sich aber auch an der Vielfalt der aktuellen Ausstellung. Das liege daran, dass jeder Gast nur zwei Jahre hintereinander bei den Hobbykünstlern ausstellen dürfe, danach müsse ein Jahr pausiert werden. Um neue Gesichter nach Kelsterbach zu holen, ist der Vorstand selbst oft auf anderen Märkten unterwegs und spricht dort interessante Künstler an. „In diesem Jahr mussten wir wieder viele ablehnen, weil der Andrang so groß war“, erzählte Blaschke.
Die Eröffnungsfeier der Ausstellung war sehr gut besucht. Bürgermeister Manfred Ockel ehrte Edith Fitzen, Hilde Helfmann, Sonja Klomann, Margot Lotz, Inge Müller, Annemarie Ringel, Christa Schönau-Pietzsch und Ilse Seffrin für ihre 25-jährige Mitgliedschaft.
Kassiererin Margot Herth freute sich sehr über den Besuch aus Baugé. „Vielleicht können aus Gästen Freunde werden?“, hoffte sie. Der Begegnungsabend war zumindest ein guter Anfang. „Es war sehr familiär“, verriet sie.
Für besonderes Flair bei der Ausstellung sorgte auch die Anwesenheit vieler Künstler, die immer ansprechbar waren und ihre Arbeiten beschrieben und erklärten. Josef Hackel aus Flörsheim stellt Fensterbilder, Schwibbögen, Pyramiden und Rundbögen aus Holz her. Bis die Lichter leuchten, vergehen oft mindestens 70 Arbeitsstunden, erzählte er. Hackel lässt sich oft von Bildern inspirieren, erhöht dann aber den Schwierigkeitsgrad: Ein Motiv mit Futterkrippe und Rehen ergänzte er mit einem Eichhörnchen, einem Vogel, einem Hasen und einem Hirsch.
Ingrid Daum aus Nauheim bemalt Vasen und Figuren mit aufwändigen Motiven. Sie benutzt dafür Porzellanfarbe und Öle und brennt anschließend das fertige Stück bei 820 Grad. Sie malte ohne Vorlage. Nach Kelsterbach kommt Ingrid Daum besonders gerne. „Das Ambiente ist toll und das Niveau der Künstler sehr hoch“, lobte sie.
Gabriele und Ludwig Griesheimer stellen aus Keramik schräge Vögel her. Das Ehepaar aus Mörfelden-Walldorf ist gut organisiert: Er hat die Ideen, sie setzt sie um. Um die Keramikfiguren wetterfest zu machen, müssen sie auf 1000 Grad gebrannt, getrocknet, glasiert und wieder gebrannt werden. Sie sind Mitglieder im Verein der Hobbykünstler, um jedes Jahr an der Ausstellung teilnehmen zu können. „Der Hobbykünstler-Markt ist etwas ganz Besonderes“, lobte Gabriele Griesheimer die familiäre, aber dennoch gut organisierte Veranstaltung.
Die Kelsterbacherin Anita Kilbert widmet sich neben der Malerei dem Linoldruck. Dabei spielt sie gerne mit Farben. Obwohl ihre Bilder von derselben Druckplatte stammten, wirkten die Motive jedes Mal anders, da Kilbert die Farbtöne variierte. „Öl und Aquarellbilder kennt heute jeder. Ich wollte etwas anderes anbieten, etwas das nicht so verbreitet ist.“ (nta)

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