Hämmern, bohren und sägen

In den Osterferien verwandelte sich in der IGS der Klassenraum in eine Werkstatt

HÄMMERN, sägen und streichen statt pauken: In den Osterferien verwandelten sich die Klassenräume der Integrierten Ganztagsschule Kelsterbach in eine Schreinerwerkstatt. Dort konnten die Schüler im Handwerkscamp Windmühlenmodelle bauen und ihr technisches Geschick erproben. Den letzten Feinschliff an ihren Arbeiten erledigten Alex Kliakos (links) und Simon Behrens. Siehe Bericht im Kelsterbacher Teil. (Foto: Kriewitz)

Kelsterbach. „Die Kinder sind begeistert und motiviert“, freute sich Rektorin Ilona Rübsamen-Blum über die engagierten Teilnehmer des Handwerkscamps, welches erstmalig an der Integrierten Ganztagsschule angeboten wurde. „Die Kinder erleben etwas über das Stundenplankorsett hinaus. Dabei können sie sich mal so richtig in ihre Arbeit vertiefen.“

Das Handwerksprojekt wurde für die Jahrgangsstufen sechs bis acht ausgeschrieben. In den Herbstferien gab es bereits ein solches Angebot, das fand aber noch außerhalb der Schulmauern statt. Dank der Kooperation mit der Handwerkskammer und der Zusammenarbeit mit Schreinermeisterin Doris Drechsel wurde das Handwerksprojekt nun in der Schule verwirklicht.
Eine Gruppe von 15 Schülerinnen und Schülern werkelte eine Woche lang mit Holz und Leim und baute kleine Windmühlen. „Das besondere dabei ist, die technische Zeichnung des Bauplans zu lesen und auf das Holz zu übertragen“, erklärte Doris Drechsel.
Anschließend arbeiteten die Kinder mit echtem Schreinerwerkzeug, bohrten und sägten und mussten zum Schluss alle Teile zusammenstecken und bemalen. Außerdem wurde eine Kurbel, die die Windräder zum Drehen bringt, und damit ein Mechanikteil eingebaut. „Es ist ein wenig Geschicklichkeit erforderlich und die Schüler müssen exakt arbeiten, damit die Teile anschließend zusammenpassen“, sagte Drechsel.
„Die Gruppe hat das sehr gut hinbekommen, auch die jüngeren Schüler haben selbst die komplizierten Teile mit Bravour gemeistert“, freute sich die Schreinermeisterin mit den Kindern.
Trotz aller nötigen Konzentration hatten die Teilnehmer viel Spaß bei der Arbeit und genossen es, ihre Kreativität auszuleben. „Die Arbeit mit Holz interessiert mich“, meinte der zwölfjährige Jonas Seidemann, der derzeit die sechste Klasse besucht. „Die Flügel waren etwas knifflig, aber sonst habe ich alles gut hinbekommen. Wenn die Mühle fertig ist, will ich sie als Osterdekoration zuhause aufstellen.“
Überwiegend Jungen hatten sich für das Handwerkscamp angemeldet, doch auch ein paar Mädchen waren vertreten und zeigten ihr Geschick. „Für mein Haus habe ich noch zwei Dachfenster gebohrt“, erklärte die zwölfjährige Janina Seib aus der siebten Klasse stolz. „Ich wollte das Werken unbedingt mal ausprobieren und es macht richtig Spaß“, erzählte sie.
„Das Projekt ist ein Erfolgsmodell“, so Rübsamen-Blum. „Es stellt ein wichtiges Element in der Berufsorientierung dar. Außerdem können wir damit auch unseren interessierten Schülern etwas bieten“, so die Lehrerin, die sich sicher ist, dass in den nächsten Osterferien wieder ein Handwerksprojekt stattfindet. (mki)

Noch keine Bewertungen vorhanden

HerunterladenQR Code URL: https://www.freitags-anzeiger.de/8225


X