Große Parteien geben Sitze ab

Keine klaren Mehrheiten nach Kommunalwahl – LUB holt 10,8 Prozent

DIE AUSZÄHLUNG der Briefwahlunterlagen brachte vor allem der LUB noch einmal Stimmen. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Trotz der Verkleinerung des Parlaments von 37 auf 31 Sitze sind künftig mehr Listen und Parteien in der Stadtverordnetenversammlung vertreten. Zwar bleibt die SPD stärkste politische Kraft, allerdings rutschten die Sozialdemokraten unter 40 Prozent (39,5 Prozent, 2011: 44,8 Prozent). Damit erhält die SPD zwölf Sitze, zuvor waren es noch 17.

Auch die Wählerinitiative Kelsterbach (WIK) musste einen kleinen Stimmverlust hinnehmen, hat sich aber als zweitstärkste Kraft in der Untermainstadt etabliert. So verlor die parteiunabhängige-ökologische Bürgerliste 0,7 Prozentpunkte und erhielt 20,6 Prozent der Stimmen (2011: 21,3 Prozent). Damit entfallen auf die WIK sechs Sitze im Stadtparlament, zwei weniger als noch vor fünf Jahren.
Auch die CDU als drittstärkste Kraft verlor an Zustimmung bei den Wählern. Die Christdemokraten erhielten 17,8 Prozent der Wählerstimmen (minus 2,4 Prozentpunkte) und kommen damit auf sechs Sitze – einer weniger als noch 2011. Vor fünf Jahren hatte die CDU 20,2 Prozent der Wählerstimmen für sich verbuchen können.
Die erstmals zur Kommunalwahl angetretene FDP kam aus dem Stand heraus auf 1,9 Prozent. Damit sind die Liberalen ebenso mit einem Sitz im Stadtparlament vertreten wie die Linken. Diese konnten gegenüber der letzten Wahl um 0,1 Prozentpunkte zulegen und erhielten 4,1 Prozent (2011: 4 Prozent). Damit behält die Partei ihren Sitz. Auch die Europäische Union Kelsterbach (EUK) wird weiterhin mit einem Abgeordneten in dem Gremium vertreten sein. Die EUK verlor 0,4 Prozentpunkte und kam auf 1,6 Prozent (2011: 2 Prozent).
Der interne Streit der Freien Wähler (FW) kam die unter dem Namen Freie Wähler angetretene Liste teuer zu stehen. Die Liste der FW erhielt nur noch 3,8 Prozent der abgegebenen Stimmen (minus 3,9 Prozentpunkte), behält aber einen Sitz in der Stadtverordnetenversammlung. Vor fünf Jahren hatten sich noch 7,7 Prozent der Wähler für die Liste entschieden, die damals drei Vertreter ins Parlament entsenden konnte.
Großer Gewinner des Zwists ist die neu gegründete Liste Unabhängiger Bürger (LUB). Sie erhielt aus dem Stand heraus 10,8 Prozent aller abgegebenen Stimmen und zieht mit drei Sitzen in die Stadtverordnetenversammlung ein. Die Liste war vor allem in den Briefwahlbezirken stark und erreichte dort 28,4 und 22,9 Prozent aller Stimmen, während sie in allen anderen Wahlbezirken meist im unteren einstelligen Bereich lag.
Die Wahlbeteiligung lag bei rund 45 Prozent (2011: 45,7 Prozent). Damit hatten von insgesamt 11 548 Wahlberechtigten nur 5200 Bürger ihre Stimme abgegeben. (nad)

Mehr zur Wahl im Freitags-Anzeiger vom 10. März 2016.

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