Erfolgreich für die Kerb warm gelaufen

Aktive, Ehemalige und Giggelsmädche tauschen sich beim Hackfleischessen aus

IHREN ERSTEN EINMARSCH hatten die Kerweborsch beim Hackfleischessen. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. „Kerweborsch sin lust’che Brüder, sache alle Leut’, sing’ mer lauter lust'che Lieder“ – Dass das mehrere Strophen lange Kerwelied sitzt, bewiesen die textsicheren Kerweborsch bei ihrem ersten Einmarsch in die Mehrzweckhalle Nord während des Hackfleischessens. Dort, in der mit Birkengrün und weiß-rotem Kreppband geschmückten Halle, saßen viele ihrer Vorgänger und Unterstützer: Alt- und Ehren-Kerweborsch sowie viele ehemaligen Giggelsmädche. Die Generalprobe war also geglückt, die Stimmung unter den knapp hundert Besuchern prächtig. Die Kerb kann kommen.
 

Doch das Hackfleischessen (HFE) ist mehr als eine Generalprobe. Es ist eine feierliche Einstimmung auf das viertägige Fest, das am morgigen Freitag (30.) beginnt. Und es ist eine Veranstaltung, auf der sich die aktiven Kerweborsch, die Alt-Kerweborsch, die Giggelsmädche und Vertreter der Stadt begegnen und in Ruhe austauschen können – ohne den offiziellen Trubel, den die Kerb mit sich bringt.
Woher die Tradition des Hackfleischessens kommt, kann niemand mehr so genau sagen. Dass es diese Tradition in ihrer alten Form noch gibt, ist einer kleinen Gruppe Helfer zu verdanken, die sich aus ehemaligen Kerwepräsidenten und Alt-Kerweborsch zusammensetzt. Zwar habe das Hackfleischessen – eine damals von der Stadt organisierte Veranstaltung – entgegen einiger Gerüchte nicht abgeschafft werden sollen, betonte Andreas Loos vom Hackfleischessen-Team und Sprecher der Alt-Kerweborsch. Allerdings sollte die Veranstaltung nicht mehr eine Woche vor der Kerb stattfinden, sondern im Festzelt am Kerwesamstag. Einmal sei dies auch der Fall gewesen, doch dann hatten sich zehn Helfer gefunden, die das Hackfleischessen nun schon seit zehn Jahren in Eigeninitiative in gewohnter Form und mit Unterstützung der Stadt fortführen.
„Wir wollten diese Tradition nicht verlieren, deshalb haben wir uns zusammengeschlossen“, erklärte Andreas Loos die Motivation des HFE-Teams. Seit dem frühen Mittag hatten die Helfer in der Küche gestanden und rund 150 Portionen Hackballen vorbereitet. Dazu gab es dann eine leckere Zwiebelsoße und Brot.
Trotz des hohen Arbeitsaufwands hat das Team Spaß an der Veranstaltung. Optimistisch stimmt, dass in den zehn Jahren die Zahl derjenigen, die mit anpacken, nicht abgenommen sondern auf mittlerweile 15 Helfer angestiegen ist.
Groß ist nach wie vor auch die Identifikation mit der Kerb, denn nahezu alle Anwesenden – egal ob Alt- oder Ehren-Kerweborsch und ehemalige Giggelsmädche – trugen beim Hackfleischessen Kerweshirts und hatten ihre Kappen dabei. Auch beim Einmarsch der 28 Kerweborsch, angeführt von Giggelsmädche Madeleine Gleisberg und Präsident Martin Froschhäuser, standen die Gäste auf, klatschten und sangen lautstark das Kerwelied mit.
Er sei glücklich, dass es in diesem Jahr wieder so viele Kerweborsch gebe, erklärte Präsident Froschhäuser, der sich außerdem beim Kulturamt für die Zusammenarbeit bedankte. „Ihr begleitet uns das ganze Jahr über, damit die Kerb reibungslos ablaufen kann“, so Froschhäuser, der auch den Einsatz des HFE-Teams lobte.
„Es ist wichtig, diese Tradition fortzuführen und wir hoffen, dass es so weitergeht“, erklärte Bürgermeister Manfred Ockel. Gute Nachrichten hatte der Rathauschef auch für den Umzug, denn bis zum Sonntag (1.) ist die Baustelle in der Marktstraße weg und der Festzug kann dort ohne Hindernisse durchlaufen. Auch das Altstadtfest könne in seiner gewohnten Form im Unterdorf stattfinden, so Ockel.
Für gute Unterhaltung sorgte die Tanzsportgruppe Flair. Zum zehnjährigen Jubiläum hatte sich das HFE-Team außerdem etwas Besonderes einfallen lassen und die Kapelle „Bembeljeescher“ aus Rüsselsheim engagiert. (nad)
 

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