Mit dem Cafébike auf Spielplätze

Caritas eröffnet Projekt „Mehrgenerationenhaus“– 40 000 Euro Fördergelder im Jahr

STARTHILFE: Einen Scheck in Höhe von 6000 Euro für das geplante Cafébike des Mehrgenerationenhauses überreichte (von links) Wilfried Mönch von der Paxbank an Bürgermeister Manfred Ockel, Bernd Bleines vom Vorstand Caritasvaerband Offenbach, Diözesan-Caritasdirektor Thomas Domnick, Pfarrer Franz-Josef Berbner und Caritas-Bereichsleiterin Jessica Ranitzsch. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Mit einem Familienfest und einer Stadtrundfahrt im Oldtimerbus feierte die Caritas am Montagmittag den Beginn des Projekts „Mehrgenerationenhaus“. Geleitet wird das Projekt, das offiziell am 1. Mai an den Start geht, vom Caritasverband Offenbach. Im Mittelpunkt sollen Begegnungsangebote im Stadtgebiet stehen, die Jung und Alt zusammenbringen. 

Wer ein richtiges Gebäude erwartet hatte, in das Menschen aller Altersgruppen einziehen, der wurde beim Empfang im mit bunten Luftballons geschmückten katholischen Gemeindezentrum eines Besseren belehrt. Denn bei dem „Mehrgenerationenhaus“ handelt es sich nicht um ein Haus im wörtlichen Sinne, sondern um ein Netzwerk. Ähnlich wie das Caritas-Familienzentrum wird es dezentrale Angebote für Senioren und Familien im Stadtgebiet schaffen. 
Das Projekt wird mit jährlich 40 000 Euro gefördert, 30 000 Euro davon kommen aus dem Bundesprogramm „Mehrgenerationenhaus“, das zunächst bis 2020 läuft. Die Stadt Kelsterbach steuert jährlich 10 000 Euro bei. Zusätzlich unterstützt die Caritas das Projekt mit Eigenmitteln.
Dank für die gute Zusammenarbeit und die finanzielle Beteiligung gab es von Bernd Bleines, Vorstand des Caritasverbandes Offenbach, der neben den Caritas-Mitarbeitern auch Vertreter der evangelischen und katholischen Kirchen und der Kommunalpolitik begrüßte. In Deutschland gibt es derzeit 550 Mehrgenerationenhäuser. 
Der Kelsterbacher Ableger – das zweite Haus seiner Art im Kreis Groß-Gerau – sei ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, lobte der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer. Es gebe viele soziale Einrichtungen, auf die man sich verlassen könne. Dazu gehöre auch die Caritas. „Das Mehrgenerationenhaus ist nun ein weiterer Baustein“, so Astheimer. Es solle ein Treffpunkt mit niedrigschwelligem Angebot entstehen. Astheimer hob das Engagement der ehrenamtlichen Helfer hervor, das oft als selbstverständlich angesehen werde. Solche Projekte seien ohne ehrenamtlich Engagierte nicht finanzierbar.
Das „Mehrgenerationenhaus“ sei eine wichtige Einrichtung, die man gerne ideell, fachlich und finanziell unterstütze, betonte Bürgermeister Manfred Ockel. „Es soll ein offener Begegnungsort für alle Generationen werden.“ Mit der Caritas habe man einen hervorragenden Partner als Träger, der bereits in vielfältiger Weise in der Stadt tätig sei. Das Konzept sei in der Theorie vorhanden, nun folge die Umsetzung. „Jetzt liegt es an uns, das Haus mit Leben zu füllen.“ Gerade in einer Stadt mit vielen verschiedenen Nationalitäten seien Integrationsangebote wichtig, so der Bürgermeister. 
Das Projekt sei ein Ort, an dem sich Menschen begegnen können, sagte Diözesan-Caritasdirektor Thomas Domnick. Man wolle weiter Menschen begleiten und Unterstützung anbieten. Dafür brauche die Einrichtung auch engagierte Menschen, die das Projekt unterstützen. „Caritas ist Kirche und Kirche ist Caritas“, sagte Pfarrer Franz-Josef Berbner, der die gute Vernetzung zwischen den evangelischen und katholischen Gemeinden, den politischen Gremien und Wohlfahrtsverbänden betonte. 
Koordinatorin des Projekts „Mehrgenerationenhaus“ ist Diplom-Pädagogin Heike Krines, die ihr Büro im Caritaszentrum in der Walldorfer Straße haben wird. Von dort aus sollen künftig die neuen Angebote gesteuert und mit bestehenden verknüpft werden. Geplant sind unter anderem ein Mittagstisch sowie ein Tablet-Kurs für Senioren, außerdem Familien- und Spielangebote, die auch Migranten und Geflüchtete einbinden. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, sind ein Babysitterdienst sowie ein Kinderhotel geplant, in dem Kinder über Nacht betreut werden.
Neben einem offenen Treff im Caritaszentrum ist außerdem ein mobiler Treff geplant. Dafür will die Caritas ein Lastenfahrrad anschaffen, das von einem Kelsterbacher Schreiner zu einem „Cafébike“ umgebaut wird. Das Rad wird laut Krines unter anderem Spielplätze aufsuchen, den Menschen vor Ort Beratung anbieten und auf die Caritas-Angebote aufmerksam machen. Eine Spende von 6000 Euro für das „Cafébike“ überbrachte Wilfried Mönch von der Paxbank. 
Gefeiert wurde der Projektstart für das „Mehrgenerationenhaus“ mit einem Familienfest auf dem Platz vor der Markuskirche, wo es neben Kuchen, Kaffee und Waffeln auch ein großes Spielangebot gab. Stelzen, Pedalos und ein Trampolin hatte das städtische Spielmobil dabei und die Ballonkünstlerin Rita Wiebe erfreute die Kinder mit Ballonfiguren. Zum Abschluss führte das Darmstädter Theater „Die Stromer“ in der Markuskirche das Theaterstück „Der Waschlappendieb“ auf. (nad)

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