Rot-Weiß Walldorf zeigt gegen Ginsheim tolle Moral

Hessenliga-Aufsteiger gelingt Remis

TUMULT VORM TOR: Walldorfs Nils Herdt (Mitte) setzt sich pfeilschnell gegen Ginsheims Schlussmann durch – und netzt zum 2:2-Anschluss ein. (Foto: Sonnabend)

Mörfelden-Walldorf (dw). In einem turbulenten, spektakulären Hessenliga-Derby trennten sich am Sonntag die Fußballer des SV Rot-Weiß Walldorf und des VfB Ginsheim mit 3:3 (0:1) Toren.

Irre Schlussphase

Das irre Finale dieses Spiels: Can Cemil Özer, Torjäger des VfB Ginsheim, kommt nach einer Ecke frei zum Schuss und trifft im zweiten Versuch – 2:3, 88. Minute. Dritte Minute der Nachspielzeit: Mit einem Ausfallschritt in Gegners Strafraum erkämpft sich Marc Eichfelder, wuseliger Mittelfeldspieler des SV Rot-Weiß Walldorf, den Ball und wuchtet ihn ins Netz – 3:3.

Dass die RWW-Fußballer einen Punkt erkämpften, obwohl sie schon mit 0:2 zurückgelegen hatten, machte Trainer Max Martin fast ehrfürchtig: „Ich muss den Hut ziehen vor meiner Mannschaft, die zum wiederholten Mal eine tolle Moral gezeigt hat.“

Özer eröffnet mit zwei Treffern

Sein Ginsheimer Trainerkollege Artur Lemm bedauerte einerseits den verpassten Sieg. Andererseits freute er sich über ein „heißes Derby“, wie der Übungsleiter sagte: „Das war heute Werbung für den Hessenliga-Fußball.“ Da mochte Lemm auch nicht Masaki Murata böse sein, weil er das Last-Second-Gegentor verschuldet hatte. Der Japaner hatte den Ball vertändelt, weil er die Situation spielerisch hatte lösen wollen, statt die Kugel einfach wegzudreschen.         

Nach acht Minuten kam Walldorfs Nico Struwe aus halbrechter Position frei zum Schuss, doch VfB-Torhüter Frederik Erb lenkte den Ball um den Pfosten. In der 21. Minute passte Christian Matheisen steil auf Struwe, der stand frei vorm Tor, machte einen Haken zu viel und blieb an Maximilian Thomasberger hängen. Statt 1:0 oder 2:0 stand es kurz darauf 0:1, weil Can Cemil Özer nach einem Solo traf (38.). Jener Özer, der zwei Minuten nach dem Seitenwechsel dafür sorgte, dass es noch dicker für den SV Rot-Weiß kam. Der VfB-Stürmer zirkelte einen 20-Meter-Freistoß über die Mauer ins linke Eck – 0:2.

Herdt antwortet mit Doppelpack

Aber schon im Gegenzug schaffte Nils Herdt den Anschlusstreffer, weil der RWW-Torjäger im Strafraum-Gestochere um den Ball der schnellste war. Nach flacher Hereingabe von Takero Itoi gelang Herdt auch das 2:2, als er den Ball über die Torlinie grätschte (60.). 

Mit einer Glanztat hielt RWW-Keeper Kevin Darmstädter sich und sein Team im Spiel, da er im Stil eines Handballtorhüters einen Kopfball von Derrick Amoako aus fünf Metern abwehrte (80.). Einige Minuten später vereitelte Darmstädter eine weitere Großchance von Özer, ehe diese mit seinem achten Saisontor doch für die erneute VfB-Führung sorgte. Aber die rot-weißen Stehaufmänner schlugen zurück.

SV Rot-Weiß Walldorf: Darmstädter – Herberg, Werther (46. Niksic), Ludwig, Herdt (74. Nguyen), Struwe, Eichfelder, Beck (54. Itoi), Felter, Matheisen, Borger.

VfB Ginsheim: Erb – Wagner, Schmitt, Fischer (66. Fisch), Keskin (46. Amoako), Teklab (81. Geisler), Murata, Thomasberger, Thur, Platten, Özer.

Tore: 0:1, 0:2 Özer (38., 47.), 1:2, 2:2 Herdt (48., 60.), 2:3 Özer (88.), 3:3 Eichfelder (90+3.).

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