Fatales Lob für Derby-Helden

SPANNENDES DERBY im Sportpark: Im Kreisoberliga-Spiel der Kelsterbacher Teams stand es lange unentschieden. In dieser Szene liefern sich Viktorianer Torsten Hardt (hinten) und Dimitrios Keissidis (BSC) ein Laufduell. (Foto: Postl)

Viktoria Kelsterbach/BSC Kelsterbach (an). Viktoria Kelsterbach – BSC Kelsterbach 3:2 (2:0).
Vor einer tollen Kulisse von über 200 Zuschauern lieferten die Mannschaften von Viktoria und dem BSC Kelsterbach ein spannendes Spiel, das erst durch ein spätes Tor von Viktoria-Joker Marcel Nicklaus in der 85. Minute entschieden wurde. Nach früher Führung durch Bedri Gülec (4.), legte Sebastian Hicke das 2:0 für die Viktoria nach (33.). Der BSC bewies nach dem Seitenwechsel große Moral und schaffte den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Nicklaus für den Endstand sorgte.

Aufgrund der Ergebnisse unter der Woche und dem bisherigen Saisonstart war die Devise für beide Mannschaften im ersten Stadtderby seit langer Zeit schon vor Anpfiff klar: verlieren verboten. Den besseren Start erwischten die „Gastgeber“. Nach einem Freistoß von Marc Thole hob Bedri Gülec den Ball über BSC-Torwart Andre Kern zum 1:0 ins Tor (4.). Zwei Minuten später lenkte Kern einen verdeckten Schuss von Torsten Hardt zur Ecke ab. „Viktoria Kelsterbach musste sich fühlen, als wäre schon Weihnachten, denn der BSC verteilte reichlich Geschenke in Form von Fehlern“, so das Fazit von BSC-Pressesprecher Andreas Hoffmann, 
Danach kam der BSC besser ins Spiel, ohne in den ersten 45 Minuten zu klaren Torchancen zu kommen. Einzig nach 31 Minuten wäre fast der Ausgleich gefallen. Nach einem Freistoß gab der völlig allein stehende Fröhlich den Ball nach innen, wo Hardt in höchster Not klären konnte. Zwei Minuten später fiel das zweite Tor auf der anderen Seite. Nach Vorlage von Thole brachte Hicke den Ball zum 2:0 im Tor unter.
Nach der Pause übernahm der BSC die Spielkontrolle. Der Trainer hatte umgestellt und nun war der BSC präsent. Man war aggressiver in den Zweikämpfen und schnürte die Viktoria in der eigenen Hälfte ein. 
Von der Viktoria kam über weite Strecken zu wenig. Die Maßnahme, Ex-Viktorianer Florian Klein ins Mittelfeld vorzuziehen, erwies sich als absolut richtig. Denn der Kapitän des BSC zog nun im Mittelfeld die Fäden und leitete viele Aktionen der „Gäste“ ein.
 Erstmals richtig gefährlich wurde es nach einer Ecke, als der zur Pause eingewechselte Böhm eine Ecke um Zentimeter am Tor vorbei köpfte (51.). Dann lief Wesp nach einem Stellungsfehler in der Viktoria-Abwehr plötzlich alleine auf Torwart Scheel zu, verfehlte das Tor aber deutlich (63.). Dennoch fiel der Anschlusstreffer in der Entstehung etwas glücklich. Denn nach einem unnötigen Foul im Strafraum, entschied der Schiedsrichter zu Recht auf Strafstoß. Marcel Wesp ließ sich vom Punkt nicht zwei Mal bitten und verkürzte auf 2:1 (65.).
Der BSC war nun am Drücker und verdiente sich den Ausgleich. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau traf der eingewechselte Lars Christiansen, der zu A-Jugendzeiten auch schon für die Viktoria auflief, von der Strafraumgrenze zum 2:2 (74.). Damit leitete er eine hochspannende Schlussphase ein. Es war nun klar, wer das nächste Tor schießt, würde wahrscheinlich auch das Spiel gewinnen.
 Eigentlich sah alles nach dem BSC aus, weil bei einigen Viktoria-Spielern nach dem Ausgleich die Köpfe sanken. Aber der eingewechselte Marcel Nicklaus belehrte die Zuschauer eines Besseren. Nach einem Freistoß traf er aus dem Getümmel heraus zum umjubelten 3:2-Siegtreffer. Der Jubel war so groß, dass alle Mitspieler auf ihn drauf sprangen. Dabei brach sich der Joker das Schlüsselbein und musste anschließend nicht nur ausgewechselt, sondern nun auch operiert werden.
Der BSC hätte aufgrund der zweiten Halbzeit sicherlich mindestens einen Punkt verdient gehabt. Die Viktoria muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nach der Pause zu wenig in die Offensive investiert zu haben und gewann das Spiel eher glücklich. Dennoch steht das Team von Trainer Daniel Niedermann mit nun sieben Punkten aus drei schwierigen Spielen glänzend dar und steht an sechster Stelle der Kreisoberliga.
Der BSC, phasenweise die stärkere Mannschaft, ist etwas unglücklich nach vier Spielen Tabellenschlusslicht. Für die Moral der Mannschaft spricht, dass sie in der zweiten Halbzeit präsent war und auf diese Leistung lässt sich aufbauen. Nur muss die Abwehr sicherer agieren und die glasklaren Chancen konsequenter genutzt werden. 
Auf Seiten der Viktoria stach Torsten Hardt mit einer beeindruckenden Leistung hervor.
Für Viktoria Kelsterbach spielten: Scheel, Thole, Toumpan (78. Hardt), Hardt (71. Nicklaus/86. Kocer), Buß, Farrona Gonzalez, Mahmout (83. Gülec), Aksu, Falk, Hicke (90. Toumpan), Gülec (62. Lemghili).
Für den BSC spielten: Andre Kern, Nader El Moukahel, Dennis Hoffmann, Florian Klein, Martin Schulz, Daniel Glittenberg, Marcel Wesp, Dimitrios Keissidis, Philipp Fröhlich, Robin Klein, Florian Meyer, Walter Lange, Anton Janke, Marvin Boehm, Georgios Vassiliou, Abdulhamit Kuzu, Lars Christiansen, Nicola Magliarisi.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X