Feuerwerk erhellt den Badesee

Großer Andrang beim Fackelschwimmen – Geschenke für Kinder und Tauchertaufe

MIT FACKELN UND SCHNEEMANN schwammen die Taucher über den See. (Foto: Dormehl)

Mörfelden-Walldorf. Von weitem sieht man schon den leuchtenden Weihnachtsbaum auf dem Dach der Rettungsstation. Dicht gedrängt stehen die Zuschauer am Ufer des Walldorfer Badesees.

Zehn Männer und Frauen in Neoprenanzügen betreten nacheinander den Holzsteg mit einer brennenden Fackel in der einen Hand und ein paar Flossen in der anderen. Sie springen in das sechs Grad kalte Wasser und versuchen dabei, die Fackeln trocken zu halten. Unter ihnen ist Michael Große-Bleiy von den Segeltauchern Rüsselsheim. Er ist zum dritten Mal beim Fackelschwimmen der Interessengemeinschaft Rettungsdienst Badesee Walldorf (IRBW) dabei. 
„Es ist eine gute Möglichkeit, um den Kontakt zwischen den Vereinen zu pflegen”, erzählt Große-Bleiy. Am Fackelschwimmen nehmen auch die befreundeten Vereine Tauch-Sport-Club Kalypso Groß-Gerau, Tauchclub Dreieich sowie die Sport- und Kulturgemeinschaft Frankfurt teil.
Gemeinsam machen sich die Schwimmer auf den Weg zum gegenüberliegenden Seeufer, im Schlepptau einen aufblasbaren Schneemann auf einem Ponton. Als Proviant haben sie Thermoskannen gefüllt mit Glühwein dabei. 
Während sich die meisten Blicke auf das Wasser richten, wirbeln unter anderem Dagmar Noe, Petra und Christoph Baus in der Küche herum und versorgen die rund 500 Besucher mit Würstchen, Kartoffeleintopf oder Glühwein. „Mit so einem großen Andrang hatten wir nicht gerechnet”, sagt IRBW-Pressewartin Caroline Sonnabend. Das erklärt auch, warum das Essen am Samstag schnell ausverkauft ist. 
Derweil sieht man draußen in der Dunkelheit nur noch die Fackeln im Wind und den leuchtenden Schneemann. Nach einer kurzen Pause zünden die Fackelschwimmer ein Feuerwerk an. Die vielen Kinder, die in der ersten Reihe stehen, betrachten es gebannt. 
Die Aufregung steigert sich, als der Weihnachtsmann über die Lautsprecher angekündigt wird. Dieser kommt nicht etwa mit einem Schlitten, sondern mit einem Boot. Am Steg wird er von den Mädchen Ronja und Annika in Empfang genommen. Entlang der Absperrung stellen sich die Kinder auf, wo sie vom Weihnachtsmann mit einem „High five“ begrüßt werden.
 Einzeln tragen die Kinder ein Gedicht vor, wofür sie mit einem kleinen Geschenk belohnt werden. Vor dem Vereinsheim wird der Weihnachtsmann von vielen Kindern umringt. Der Andrang ist dabei so groß, dass manche leer ausgehen. Zum Trost nimmt sich der Weihnachtsmann viel Zeit für gemeinsame Erinnerungsfotos. 
Plötzlich taucht Neptun (alias IRBW-Vorsitzender Volker Rauert) auf, der sich über die menschlichen Eindringlinge in seinem Reich beschwert. Damit den Tauchern der Eintritt gewährt wird, müssen sie von Neptun persönlich getauft werden, was die Zuschauer mit großem Interesse verfolgen.
Die beiden Täuflinge Klaus Menzel und Niklas Kalkhof bekommen Katzenfutter, Sahne oder rohe Eier in den Schnorchel gefüllt und müssen kräftig pusten, um diesen Mischmasch herauszubekommen. „Das ist echt die Hölle”, kommentiert der 25-jährige Kalkhof. (dor)

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