Evangelische Frauen mit Herz

Die Frauenhilfe feiert mit einem Festgottesdienst ihren hundertsten Geburtstag

PFARRVIKARIN Inga von Gehren (links) und Pfarrerin Karin Böhmer mit den Geehrten Katja Ehrlich (als Vorsitzende) Helga Rehwagen, Ruth Meister, Christa Van der Burg und Pfarrerin Berber Lichtenthaeler. (Foto: Postl)

Kelsterbach. Vor 100 Jahren schlossen sich auch in Kelsterbach „evangelische Frauen mit Herz“ zusammen um anderen zu helfen denen es nicht so gut geht. Die Kelsterbacher Frauen schlossen sich am 19. Februar 1912 dem Gustav-Adolf-Frauenverein an. Aus dieser Organisation wurde später das Netzwerk der Evangelischen Frauenhilfe. Bis heute hat sich dieser Kreis engagierter Frauen gehalten und zählt derzeit rund 200 Mitglieder, 12 Bezirksfrauen kümmern sich in ihrem Kelsterbacher Bezirk intensiv um die dort lebenden Mitglieder und suchen den persönlichen Kontakt.
 

In diesem Jahr kann die Evangelische Frauenhilfe Kelsterbach auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Am Sonntag wurde mit einem Festgottesdienst im Fritz-Treutel-Haus dem 100-jährigen Wirken der Frauenhilfe gedacht und hoffnungsvoll in die Zukunft geblickt.
Pfarrvikarin Inga von Gehren von der St. Martinsgemeinde hieß die vielen Gäste willkommen und hob die Bedeutung dieses Jubiläums hervor. Nach der musikalischen Einleitung durch den evangelischen Posaunenchor unter der Leitung von Ernst Freese sang die ganze versammelte Gemeinschaft das erhabene „Großer Gott wir loben dich“. Pfarrerin Berber Lichtenthaeler, die selbst viele Jahre an der Spitze der evangelischen Frauenhilfe Kelsterbach stand, trug die Lesung vor. „Die Wüste wird leben“, so die ermunternde Botschaft aus dem Buch Jesaja.
Die Predigt wurde von Pfarrerin Karin Böhmer, Leiterin der Abteilung „Frauen, Bildung, Spiritualität“ der Evangelischen Frauen mit Sitz in Darmstadt, gehalten. Sie ging zunächst auf die Jahre der Gründung des Gustav-Adolf-Frauenvereins ein und verwies auf mutige und wegweisende Leistungen von Frauen – wie die erste Überquerung des Ärmelkanals durch eine Frau in einem Flugzeug. Damals seien Frauen aufgerufen worden, sich für andere einzusetzen. „Es ist ein wichtiges Erbe, das sie bis heute gepflegt haben, und ich hoffe, dass es ihnen gelingt, dies so auch in der Zukunft fortzuführen“, betonte Pfarrerin Böhmer.
Karin Böhmer erinnerte an die Balance zwischen der biblischen Botschaft „liebe Deinen Nächsten“ und dem egoistischen „liebe Dich selbst“. „Sie stehen in der Tradition von Frauen die ihnen ihr Tun vorlebten, ich wünsche ihnen allen, dass sie diese Erinnerungen als Kraftquelle nutzen“, betonte Böhmer.
Die Arbeit der Frauenhilfe sei nie ein sehr hoch oder gar zu hoch gestecktes Ziel, sondern ganz pragmatisch ausgerichtet gewesen, meinte die Predigerin. „Frauenhilfe wurde immer ganz praktisch umgesetzt, eine Notsituation erkennen und einfach helfen“, meinte Böhmer. In der Zukunft stehe jedoch nicht nur die Frauenhilfe vor großen Herausforderungen, sondern die ganze evangelische Kirche insgesamt. „Sie in Kelsterbach können jedoch mit vollem Stolz auf ihr Geburtstagkind blicken, mit Gottes Segen werden sie auch die Zukunft bewältigen“, betonte Pfarrerin Karin Böhmer.
Nach der Predigt sang der neu formierte evangelische Kirchenchor, bestehend aus den Mitgliedern des Chores der Martinsgemeinde und der Christuskirchengemeinde, der von Ilona Rübsamen geleitet wird, das bekannte „Adiemus“. Im Anschluss überbrachte sie im Auftrag des Landsverbandes eine Jubiläumsurkunde für die Evangelische Frauenhilfe Kelsterbach und zeichnete weitere vier Frauen aus. Eine Ehrenurkunde ging an die langjährige Vorsitzende Berber Lichtenthaeler, an Helga Rehwagen, die über 20 Jahre die Kasse verwaltete, sowie an Christa van der Burg und Ruth Meister für ihre langjährige Vorstandsarbeit.
Nach dem Festgottesdienst ließ die Vorsitzende der Frauenhilfe Kelsterbach, Katja Ehrlich, die 100 Jahre noch einmal Revue passieren. Dekan Kurt Hohmann, Kelsterbachs Bürgermeister Manfred Ockel, Elke Ströher vom Dekanat Rüsselsheim und Gertrud Bausch von der Frauenhilfe der Christuskirchengemeinde überbrachten Grußworte und gratulierten zu diesem besonderen Jubiläum. (pos)

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