Rot-Weiß Walldorf mit "unverdientem" Heimerfolg

"Schlechteste Saisonleistung" gegen Mitaufsteiger SV Steinbach

Doppelpack vom Kapitän: Julian Ludwig (Mitte), der für den verletzten Matheisen die Binde überstreifte, schnürte gegen den SV Steinbach einen Doppelpack.

Mörfelden-Walldorf (dw). „Das war ganz klar unsere schlechteste Saisonleistung“, sagte Max Martin mit heiserer Stimme. Der Trainer des SV Rot-Weiß Walldorf sprach gestern sogar von einem unverdienten Heimsieg seiner Hessenliga-Fußballer. Mit 3:0 (2:0) hatten die Rot-Weißen gerade den Mitaufsteiger SV Steinbach geschlagen.

Hektisch, unüberlegt, leichtsinnig

Aber bis auf das Ergebnis und die drei Punkte, mit denen sich Martins Mannen auf den siebten Tabellenplatz gehievt haben, mochte bei den Gastgebern keine rechte Freude über diese Partie aufkommen. „Wir haben nichts von dem gemacht, was wir können und auch schon gezeigt haben“, sagte Martin.

Nie brachten die Walldorfer Ruhe in ihr Spiel. Was sie in der Offensive zeigten, wirkte hektisch, irgendwie unüberlegt und zuweilen sogar leichtsinnig. Wiederholt verloren sie – mehr oder weniger bedrängt – in der Vorwärtsbewegung den Ball, um dann vorm eigenen Tor in Not zu geraten. Eine weiterer Schwachpunkt war eine löchrige Defensive, die in und zwischen den Abwehr- und Mittelfeldketten zu große Abstände ließ.

Matheisen mit Bänderverletzung

Martin war kurzfristig zu einer Umbesetzung gezwungen. Für Kapitän Christian Matheisen, dessen Bänderverletzung am Fuß sich beim Aufwärmen wieder schmerzlich bemerkbar machte, kam Tobias Werther in die Startelf. Matheisens Spielführerbinde übernahm Julian Ludwig. Jener Ludwig, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einfach mal aus 25 Metern abzog – und zum 2:0 traf. Und weil das so gut geklappt hatte, drosch Ludwig vier Minuten vor Schluss nochmal wider den Ball. Ebenfalls aus 25 Metern, diesmal ins linke obere Eck – 3:0.

Nach sieben Minuten hatte Jonas Herberg den Ball zum 1:0 über die Torlinie gestochert. Aber Ruhe wollte sich bei den Walldorfern trotz der frühen Führung eben nicht einstellen. Bei ihrem Torhüter Kevin Darmstädter konnten sie sich bedanken, dass die Partie nicht kippte. So wehrte er in der 33. Minute mit einem Prachtreflex einen Kopfball von Petr Kvaca ab. Als Jan Ullrich auf ihn zustürmte, verhinderte Darmstädter mit einer Fußabwehr das 2:1 (72.). Solche Szenen brachten SVS-Trainer Petr Paliatka schier zur Verzweiflung. Woche für Woche gebe seine Mannschaft alles, erspiele sich Chancen, um sich dann doch nicht zu belohnen: „Wenn du vorne keine Tore schießt, kannst du nie im Leben ein Spiel gewinnen.“ Zumindest das mit dem Toreschießen bekam SV Rot-Weiß gestern gut hin.

SV Rot-Weiß Walldorf: Darmstädter – Herberg, Werther, Deumlich, Ludwig, Herdt (77. Nguyen), Struwe (90. Dörr), Eichfelder, Itoi, Borger, Wendnagel (46. Toch).

SV Steinbach: Heinrich – Dimitrijevic (46. Milenkovski), Fabian Wiegand, Michael Wiegand, Neacsu, Kvaca, Ludwig, Kücükler, Koch, Stadler (56. Ullrich), Ristevski (78. Gemming).

Tore: 1:0 Herberg (7.), 2:0, 3:0 Ludwig (45+1., 86.).

Schiedsrichter: Hauser (Schwalbach am Taunus).

Zuschauer: 200.

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