Joker werden entthront

Einradhockey: Deutsche Meister müssen Titel hergeben – Oldstars holen Bronze

DUELL mit zwei Jokern: Ansgar Pölking (links) nimmt es mit Mörfeldens Felix Caspelherr und Lucas Adams (rechts) auf. (fa)

SKV Mörfelden – Radsport (ah). Am Samstag fand das Finalturnier um die Deutsche Meisterschaft im Einradhockey in Bremen statt. Für das Abschlussturnier hatten sich die sechs besten Mannschaften der Saison 2018 qualifiziert. Mit dabei waren die beiden Teams Joker und Gallier der SKV Mörfelden. Außerdem waren Onewheelers aus Remscheid, Baukau aus Herne, Raptors aus Münster (Hessen) und Stachelbären aus Düsseldorf mit am Start.

 

Das hochklassig besetzte Turnier startete mit einem Topspiel, bei dem die Mörfelder Teams aufeinandertrafen. Dabei hatten die Gallier den besseren Start und konnten früh in Führung gehen, sodass sie zur Halbzeit 4:2 führten.
In der zweiten Hälfte kam der amtierende Deutsche Meister aber in Fahrt und konnte die anfängliche Nervosität ablegen. Die Joker, Felix Caspelherr, Miguel Almodova, Maurice Heckmann, sowie die beiden Brüderpaaren Jan und Patrick Hohlbein und Felix und Lucas Adams, erkämpften sich am Ende ein 4:4 Unentschieden. Mit dem Ergebnis konnten die beide Teams gut leben, hielt es doch die Möglichkeit offen, aus eigener Kraft den Titel zu holen. Die Gallier konnten ihre nächsten beiden Spiele gegen Münster (6:1) und Remscheid (5:1) souverän gewinnen. Die Routiniers konnten fast den gesamten Kader aufbieten, lediglich Außenstürmer Volker Baumann musste krankheitsbedingt aus der Ferne die Daumen drücken. Doch Christoph Cezanne, Wanja Lindner, Thomas Geiß, Miguel Delgado, Ansgar Pölking, Dominic Schaffner, Julian Michaelis und Marco Köhres waren mit diesen beiden Siegen auf dem besten Weg einen Podestplatz zu erobern.
Auch die Joker entschieden ihr zweites Spiel gegen Remscheid mit 9:6 deutlich für sich. Trafen im dritten Spiel dann aber auf die Mannschaft Baukau aus Herne, die zu den Favoriten gehörte. In einer hektischen Anfangsphase gerieten die Joker schnell in Rückstand und gingen mit einem 1:4 Rückstand in die Pause.
Im zweiten Durchgang verpassten die Joker unglücklich den frühen Anschlusstreffer und mussten die Aufstellung offensiver ausrichten. So boten sich Herne mehr Freiräume, die diese geschickt zum Kontern nutzten und fast jeden Ballverlust der sonst so passsicheren Joker bestraften. Am Ende mussten die Joker eine bittere 2:8-Niederlage hinnehmen. Trotz des Siegs im vierten Spiel gegen die Raptors aus Münster (7:3) konnten die Joker den Meistertitel nicht mehr aus eigener Kraft verteidigen. 
Die Gallier dagegen waren noch auf Titelkurs, mussten aber die letzten beiden Spiele gegen Düsseldorf und Herne gewinnen. Zunächst ging es gegen die Stachelbären aufs Feld. Die Düsseldorfer spielten nach 2017 erst ihr zweites Finalturnier und spielten mutig und unbefangen nach vorne.
Die Gallier unterschätzen zunächst den Gegner und lagen mit 1:2 hinten (12.). Doch dann drehten sie auf und wendeten das Spiel, sodass sie zwei Minuten vor Ende 6:4 führten. Die letzten 120 Sekunden waren tragisch, da die Gallier noch den 6:6-Ausgleich hinnehmen mussten. Abwehrchef Michaelis sagte: „Das Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage an. Wenn wir kurz vor Ende mit zwei Toren führen, dürfen wir das Spiel nicht mehr aus der Hand geben. Wenn der Ausgleich 14 Sekunden vor Ende des Spiels fällt und dann noch aus einem abgefälschten Schuss resultiert, ist das doppelt bitter.“ Mit dem zweiten Remis an diesem Tag war es auch für die Gallier nicht mehr möglich den Titel zu gewinnen.
Kurz nach den Galliern mussten die Joker in ihrem letzten Spiel gegen Düsseldorf ran. Mit einem Sieg der Joker wäre ihnen ein Platz unter den ersten Drei sicher gewesen. In dem körperlich härtesten Spiel behielten die Joker zunächst die Oberhand und führten zur Pause mit 3:2. Anschließend ließen sich die Joker mehrfach von kleinen Nickligkeiten provozieren und verloren so den Faden. Zudem kam Pech im Abschluss hinzu, wodurch die Joker die Partie unglücklich mit 5:6 verloren. Damit mussten sich die Joker am Ende mit Platz vier zufriedengeben.
Bereits vor dem letzten Spiel der Gallier stand fest, dass sie mit der Mannschaft Baukau aus Herne gegen den neuen Deutschen Meister antreten mussten, die bis dahin alle Spiele gewonnen hatten. Zwar waren auch die Gallier noch ungeschlagen, konnten aber durch die 3-Punkte-Regel nicht mehr vorbeiziehen. Sehr wohl ging es aber noch um einen Platz auf dem Treppchen für Mörfelden. Das Spiel war lange Zeit ein hochklassig und auf Augenhöhe. Allerdings zeigte am Ende Herne, dass sie an diesem Tag einfach einen Tick besser waren als alle anderen und gewannen knapp mit 4:2. Die Gallier haben somit die Bronzemedaille gewonnen hinter Herne und Düsseldorf und knapp vor den Vereinskollegen SKV Mörfelden Joker. Die neue Saison beginnt im Februar 2019. Dann werden die Mörfelder nicht als Titelverteidiger, sondern als Meisterjäger in die neue Saison starten.

 

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