Vier Meistertitel geholt

Südhessenschau der Rassekaninchenzüchter

FREUNDLICHES DUO: Seine Champagner-Silber Kaninchen zeigte Gottfried Jahn, ältestes aktives Mitglied der Walldorfer Kleintierzüchter. (Foto: Schwappacher)

Mörfelden-Walldorf. Die Walldorfer Kleintierzüchter stellen gleich mehrere Südhessenmeister. Bei der Rassekaninchenschau in der Gundwiesenhalle konnten sich vier Züchter über Titel freuen. An der offenen Südhessenschau beteiligten sich Vereine aus drei Bundesländern mit insgesamt rund 160 Tieren.

„Jeder Züchter hat seine eigenen Rezepte“, sagte Ausstellungsleiter Manfred Schlögel auf das Geheimnis eines besonders schönen Kaninchens angesprochen. In erster Linie müsse man die Tiere mit den besten Voraussetzungen für die Zucht auswählen. Entscheidend sei dann aber auch die richtige Fütterung. „Damit kann man viel bewirken“, so Schlögel. Leinsamen, Gerste und Sonnenblumen helfen, das Fell besonders glänzend zu bekommen. Manche Züchter füttern neben der Trockennahrung auch mit frischem Gemüse.
In der Gundwiesenhalle begutachteten drei Preisrichter die Kaninchen und bewerteten die Rassemerkmale, den Pflegezustand und das Gewicht. So müssen etwa die Ohren eine vorgegebene Größe erreichen, oder das Fell an Nase und Pfoten eine spezielle Färbung aufweisen. 
Keine leichte Aufgabe für die Preisrichter, meinte der Ausstellungsleiter. Denn wenn ein Exemplar schlecht benotet wird, muss auf der Wertungskarte eine entsprechende Begründung vermerkt werden. „Manche Züchter haben an den Bewertungen etwas zu meckern und beschweren sich immer“, erzählte Schlögel schmunzelnd. 
Keinen Grund, die Urteile anzuzweifeln, hatten Albrecht Stippler, Gerhard Bolz und Michael Georg. Die Walldorfer Kleintierzüchter gewannen die Südhessenschau bei den Rassen Hermelin RA, Havanna und Alaska. Außerdem konnten Inge und Heinrich Metz die Preisrichter mit ihren Tieren der Rassen Satin-Havanna und Satin-Chinchilla überzeugen.
Auch wenn die Meistertitel Anlass zur Freude boten, blickt Schlögel nicht ohne Sorgen in die Zukunft. Wie vielen Vereinen fehlt es auch den Kleintierzüchtern an Nachwuchs. Von den rund hundert Mitgliedern sind die wenigsten noch aktiv. 
Ein Problem, dass nicht nur den Walldorfer Verein betrifft, wie ein Blick in die Vergangenheit deutlich macht. In den 80er Jahren richtete man die Südhessenschau noch in der Stadthalle aus, wo damals bis zu 1500 Tiere präsentiert wurden, berichtete Schögel. Mit rund 160 Tieren kann man heute nur noch einen Bruchteil davon vorweisen. „Die Zahlen gehen erschreckend zurück“, so der Ausstellungsleiter. 
Immer häufiger würden daher Geflügel- und Kaninchenzüchter gemeinsame Schauen organisieren. Mit der Resonanz auf die Südhessenschau zeigte sich Schlögel dennoch zufrieden. Auch aufgrund einer guten Werbung im Internet seien viele Besucher in die Gundwiesenhalle gekommen. (seb)

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