Erfolg mit Schattenspiel

Rot-Weiß-Formation Cassjovitá überrascht beim Heimturnier

ÜBER DEN ERSTEN PLATZ freuten sich die Mitglieder von Cassjovitá. Die Jazz- und Modern-Tänzerinnen treten in Regionalliga an. (fa)

Mörfelden-Walldorf. Es war ein Heimspiel, das für die Tänzerinnen von Rot-Weiß Walldorf mit guten Platzierungen zu Ende ging. Am Wochenende richtete die Abteilung Jazz und Modern Dance mehrere Turniere aus und landete mit all ihren Mannschaften auf vorderen Rängen. Auch die lokale Konkurrenz von SKV und TGS war erfolgreich.

Besonders groß war die Freude über den Turniersieg der Formation Cassjovitá in der Regionalliga. „Wir waren richtig überrascht, denn eine möglichst gute Platzierung haben wir in diesem Jahr gar nicht unbedingt im Fokus“, berichtete Trainerin Kathrin Jupe von Rot-Weiß. 
Nachdem Cassjovitá zuletzt in der zweiten Bundesliga antraten, stand eine Neuorientierung an, und man machte sich ein Stück weit frei vom Leistungsdruck. Jupe arbeitete eine Choreografie aus, bei der sie sich stark am eigenen ästhetischen Empfinden orientierte. Wie der Tanz bei den Wertungsrichtern ankommen könnte, versuchte die Trainerin dabei möglichst auszublenden. 
Grund für den neuen Ansatz waren die anstrengenden Jahre in der zweiten Bundesliga, unter denen der Spaß am Tanzen zuletzt gelitten hatte. „Die Leistungsdichte hat enorm zugenommen“, so Kathrin Jupe. Immer mehr Vereine kauften sich Übungsleiter und Choreografien ein, was es kleineren Abteilungen schwer mache.
Bei Rot-Weiß versuchte man durch Workshops und zusätzliche Trainingseinheiten das Niveau zu halten, allerdings sei das Hobby so zu anstrengend geworden, berichtete Kathrin Jupe. Viele Tänzerinnen hörten auf, und die Formation Cassjovitá schrumpfte von rund 20 Mitgliedern auf nur noch sechs im letzten Sommer. 
Nun legten Jupe und die Tänzerinnen den Fokus auf das, was ihnen am Jazz und Modern Dance gefällt, und waren am Wochenende genau damit erfolgreich. Entsprechend groß war die Freude nach dem Turniersieg.
Leider richteten sich viele Formationen ganz darauf aus, immer schnellere und vollgestopfte Choreografien einzustudieren, beklagte die Trainerin im Gespräch mit dem Freitags-Anzeiger. Der aktuelle Tanz von Cassjovitá nimmt daher das Tempo mitunter zurück und folgt der Idee von Schattenspielen. Die Hälfte der Frauen ist in Schwarz gekleidet, die andere in Grau. Während in Sequenzen der Choreografie ein Teil stehend tanzt, liegen andere Tänzerinnen auf dem Boden und agieren als ihre Schatten. 
Ob dieses Schattenspiel auch bei den ausstehenden drei Turnieren so gut ankommt, müsse sich erst noch zeigen, meint Jupe vorsichtig zurückhaltend. Denn letztlich lasse jeder Wertungsrichter auch seinen persönlichen Geschmack einfließen. 
Erfolgreich war das Turnier auch für die Gruppe apasionada von der TGS, die in der Jugendlandesliga auf Platz zwei tanzte. Dahinter folgten Signs von Rot-Weiß, die SKV-Formation reBeat und Surprise von der TGS. In der Jugendverbandsliga landeten die Shinings Stars von Rot-Weiß auf Rang zwei. (seb)

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