„Wir haben seit 2017 hier im KuBa immer wieder unser Krimi-Dinner veranstaltet. Irgendwann wollten wir auch einmal etwas anderes machen und dabei weg vom Krimi kommen“, berichtete Corinna Löwen, wie es zu der Idee von „Einmal ist Zweimal“ gekommen war. Als Verwechslungskomödie mit Fantasy-Aspekten ist diese Geschichte nun konzipiert worden. „Ich bin seit über 40 Jahren auf der Bühne und habe auch schon etliche Stücke geschrieben. Das Ziel war es, diesmal wirklich etwas anderes, als einen Krimi oder eine reine Komödie zu machen. Die Idee kam mir dann, als ich mit meinem Sohn und unserem Hund unterwegs war. Wir sprachen über die ‚Lustigen Taschenbücher’, die wir ja alle aus unserer Jugend kennen. Da waren immer wieder mal so Geschichten drin, bei denen sich die Leser aussuchen konnten, wie es weitergeht. Das war Inspiration und Herausforderung für mich, so etwas einmal zu schreiben“, berichtete Corinna Löwen, die neben dem Job als Autorin auch als Regisseurin und „Mädchen für alles“ fungiert.
Nach einem Gruß aus der Küche mit einem lautstarken „Gude!“ machte Dirk Achenbach in der Rolle von Butler Harold der „kleinen Villa McArthur am Nordrand des Ried“ den Anfang und fragte beim Publikum die Präferenz eines vegetarischen Menüs ab. Anschließend führten Susanne (Michaela Wolf) und Tochter Franzi Semmelmayer (Elea Achenbach) die Besucher in die Geschichte ein. Darin geht es um die vier Töchter der wohlhabenden Familie McArthur und deren verschollene, magische Colliers, die deren Trägern ein langes Leben und Reichtum garantieren würden. Dabei würde die größte Macht dem Träger aller vier Colliers zuteilwerden, weshalb nach diesen auch gesucht wird.
„Und jetzt servieren wir die Vorspeise. Dazu gibt es pro Tisch einen Zettel mit den Optionen, wie es weitergehen könnte. Füllen Sie diesen bitte aus, wir sammeln ihn ein, proben kurz, und dann geht es auch schon weiter“, verkündete Dirk Achenbach am Ende des ersten Akts. Dabei präferierten die Besucher die Option: „Die Geister kommen“ – und so kamen nach der Suppe denn auch Mailin Pietrzak und Maia Achenbach in weißen Gewändern der jung verstorbenen McArthur-Schwestern auf die Bühne. Auch vor dem Hauptgang (Osso Buco oder gegrillte Aubergine) durften die Besucher über die Fortführung der Geschichte abstimmen, und ebenso noch einmal vor dem Dessert (Tiramisu).
„Es war eine Herausforderung, einen Hauptstrang zu schreiben, der sich mit den Nebensträngen vereinen lässt. Aber ich hoffe, es ist mir gelungen“, sagte Corinna Löwen. „Ich habe die Geschichte an zwei Wochenenden geschrieben, anschließend haben wir mit dem ganzen Ensemble mit den Proben begonnen. Dabei bekomme ich von den Darstellern immer wieder viel Input hinsichtlich Ideen, oder ob eine Szene zu lang konzipiert ist. So feilen wir dann gemeinsam an der Geschichte“, berichtete die Autorin, die auch auf der Bühne aktiv wurde – sie schlüpfte in die Rolle von Mart McArthur – und sich nach lang anhaltendem Applaus der Besucher nach der letzten Vorstellung dieses Stücks bereits jetzt auf das Schreiben und Proben des nächsten freut. msh