Neues Leitungsteam für Musikschule Mörfelden-Walldorf

Kooperationen mit Kitas und Vereinen angestrebt

Auf die Zusammenarbeit mit den Dozenten freuen sich der neue Leiter der Musikschule, Simon Waldvogel, und Christine Eckhof, zuständig für die Verwaltung der städtischen Einrichtung. (Foto: Schüler)

Mörfelden-Walldorf (msh). Seit dem 1. Dezember steht die Musikschule von Mörfelden-Walldorf unter einer neuen Führung. Simon Waldvogel heißt der neue Musikschulleiter, der nun zusammen mit Christine Eckhof die Organisation des städtischen Angebots übernommen hat.

Für Simon Waldvogel ist die Leitung der Musikschule gleichermaßen Beruf und Berufung. In Frankfurt und Bordeaux absolvierte er sein Musikstudium und arbeitete als Instrumental-Pädagoge und Musiker. 20 Jahre lang wirkte er freiberuflich und spielte dabei als Saxophonist in allen großen Orchestern und Big Bands in der Region mit. „Nebenbei habe ich immer an der Musikschule unterrichtet. Dabei habe ich Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren an die Musik herangeführt, auch inklusive Angebote hatten wir dabei. Ebenso habe ich Ensemble-Arbeit geleistet“, berichtet er von seinem bisherigen Schaffen.Vor zehn Jahren bekam er die Stelle als stellvertretender Leiter der Musikschule in Offenbach angeboten und lernte dabei auch die Verwaltungsseite dieser Arbeit kennen. „Das hat mir Spaß gemacht, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, an der IHK den Wirtschaftsfachwirt zu machen“, erklärt Waldvogel. Als er die Ausschreibung der Stadt Mörfelden-Walldorf sah, musste er nicht lange überlegen und reichte eine Bewerbung ein. „Ich wollte gerne selbst eine Musikschule leiten und das Programm gestalten. Das hat mich sehr gereizt, und das ist hier in Mörfelden-Walldorf möglich“, sagt er dazu.

Bewährtes erhalten und Angebote reaktivieren

Der Leiter des Sport- und Kulturamts, Ralf Baitinger, freut sich auf die Zusammenarbeit. Beim Bewerbungsgespräch habe sich sein erster Eindruck der schriftlichen Bewerbung sofort bestätigt – Waldvogel wirke sympathisch und kompetent. „Ich denke, wir haben jemanden mit Erfahrung gefunden, der viel Kompetenz hat und gut mit Menschen umgehen kann“, so Baitinger. Auch bei Christine Eckhof, die für die Verwaltung der Musikschule zuständig sein wird und somit erste Ansprechpartnerin für Interessierte, hatte Baitinger diesen Eindruck. „Es ist nicht leicht, das Erbe von Petra Klement anzutreten. Es war mir daher wichtig, dass jemand dort hinkommt, der mit Empathie und Freundlichkeit auf die Menschen zugeht. Das bringt sie mit und wir sind sehr froh, beide zu haben. Sie arbeiten erst seit 1. Dezember zusammen, haben sich aber bereits zu einem tollen Team zusammengefunden.“ Über ihre Töchter kennt Eckhof die Musikschule, da diese dort Block- und Querflöte lernen. Auch sie bewarb sich über die Ausschreibung, die sie sehr ansprach. „Zudem unterschieden sich die Aufgaben nicht allzu sehr von meinen bisherigen als Seminarorganisatorin einer Unternehmensberatung“, erzählt sie.
Seit Dezember verschafften sich beide einen Überblick über die Musikschule, das Angebot und die Potenziale der städtischen Einrichtung. Mittlerweile arbeitet das Duo daran, Bewährtes zu erhalten, aber gleichzeitig der Musikschule einen eigenen Stempel aufzudrücken. „Es macht wenig Sinn, einfach zu planen. Man muss ja sehen, welche Möglichkeiten es in dieser Einrichtung gibt. Und wir haben tolle und sehr gut qualifizierte Lehrer. Nicht zuletzt deshalb haben wir zwei Preisträger von ‚Jugend musiziert‘ an unserer Schule“, sagt Simon Waldvogel.
Er plant, nach den Sommerferien die Kurse für Kinder und die musikalische Früherziehung Musikwiese, die während der Pandemie nicht wie gewohnt ablaufen konnten, wiederzubeleben. „Die Nachfrage dafür ist schon extrem hoch und die meisten Kinder, die diesen Kurs durchlaufen, lernen am Ende ein Instrument.“

Unterricht richtet sich auch an Erwachsene 

Weiterhin möchte er die Möglichkeiten der Doppelstadt nutzen und sich mit Vereinen und anderen Einrichtungen kurzschließen beziehungsweise Möglichkeiten zur Kooperation ausleuchten. „Da fällt mir das Blasorchester genauso ein wie Schulen und Kitas. Ebenso wollen wir aber auch auf unsere Angebote für Erwachsene und Senioren hinweisen, denn oft sind die Leute der Meinung, Musikschule richtet sich nur an Kinder. Dabei haben wir Schüler, die schon über 80 Jahre alt sind“, so Waldvogel. Weiterhin soll die Digitalisierung in die Verwaltung Einzug erhalten, nicht zuletzt habe sich der Online-Unterricht während der Pandemie bewährt. „Im Instrumentalunterricht lässt sich die Präsenz nicht ersetzen. Aber es gibt durchaus Bereiche, wo das eine gute Ergänzung ist.“
Eine der ersten Herausforderungen der Musikschule wird zudem sein, dem Nachwuchs wieder Auftritte zu verschaffen. „Sie üben fleißig und werden von den Vorspielnachmittagen motiviert, weil sie sich zeigen können. Das wollen wir gerne wieder organisieren, sofern die Pandemie es zulässt.“ Auch wurde die Musikschule im vergangenen Jahr 50 Jahre alt und man wolle das Jubiläumskonzert 2022 nachholen, so der neue Musikschulleiter abschließend.
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