Neubau ist sinnvoller

Brücke am Jagdschloss Mönchbruch weist zu viele Schäden auf

IN DIE JAHRE GEKOMMEN: Das Forstamt will die Brücke am Jagdschloss Mönchbruch in Eigenregie erneuern. Die Arbeiten sollen am 3. August beginnen. (fa)

Mörfelden-Walldorf. Das Forstamt Groß-Gerau will die stark frequentierte Brücke über den Gundbach nahe dem Jagdschloss Mönchbruch erneuern und setzt dabei nicht nur auf das eigene Personal, sondern auch auf den selbst produzierten Rohstoff Holz. 

Die Arbeiten werden laut Mitteilung des Forstamts voraussichtlich am Mittwoch, 3. August, beginnen und drei Tage in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit ist der Eingang vom Parkplatz Jagdschloss ins Naturschutzgebiet Mönchbruch für alle Fußgänger und Radfahrer sowie Kraftfahrzeuge voll gesperrt. Alternativ wird vom Forstamt jedoch eine Umleitung über den westlich gelegenen Verbindungsweg zum Mönchbruchweiher eingerichtet. 
Beim Anblick der alten Holzbrücke oberhalb des Jagdschlosses Mönchbruch bekommt Klaus Velbecker mittlerweile Sorgenfalten auf die Stirn. Der stellvertretende Leiter der Forstamtes Groß-Gerau hat bei der diesjährigen Regelkontrolle des Bauwerks erheblichen Reparaturbedarf festgestellt. Anders jedoch als in den Vorjahren, wo lediglich einzelne Bretter oder Bohlen ersetzt werden mussten, seien nun auch grundlegendere Instandsetzungsarbeiten notwendig um die Verkehrssicherheit zu garantieren.
 „In Anbetracht des Alters von etwa 35 Jahren und der starken Beanspruchung sind wir an einem Punkt angekommen, wo es sinnvoller ist, die alte Konstruktion abzureißen und eine komplett neue Brücke zu bauen“, konstatiert Velbecker. Obgleich Holz als Baustoff nicht so dauerhaft und wetterbeständig wie Stahlbeton ist, wolle man beim anstehenden Neubau nicht auf eine industriell hergestellte Fertigbrücke zurückgreifen. 
Die ökologischen Vorteile liegen für das Forstamt auf der Hand. Zum einen löse das Regenwasser mit den Jahren Inhaltsstoffe aus dem Beton heraus, die direkt in den Gundbach gelangen und dort das Ökosystem beeinflussen könnten. Zum anderen sei die Holzkonstruktion besser für die Tierwelt. In den zahlreichen Nischen, die durch die Konstruktion aus massiven Balken, Bohlen und Verschalungsbrettern entstehen, bauen Spinnen ihre Netze auf. Darüber hinaus schätzen Reptilien und Insekten die schnelle Wärmeaufnahme von Holz und versammeln sich daher gern auf Brücken zum allmorgendlichen Sonnenbad. Außerdem müsse der natürliche Baustoff später nicht aufwendig entsorgt werden.
Wenn man dann noch berücksichtige, dass das beim Bau verwendete Holz aus nachhaltiger und zertifizierter Forstwirtschaft stamme und zudem im vom Forstamt Groß-Gerau betreuten Staatswald gewachsen ist, glänze der Brückenbau mit einer hervorragenden Ökobilanz. 
Außerdem könnten alle Arbeiten von Mitarbeitern des Forstamtes durchgeführt werden, was den Einsatz einer externen Baufirma überflüssig macht. So nutze man beispielsweise für das Einpassen der schweren Holzbalken einen sonst in der Holzernte eingesetzten Forstschlepper mit Kran. Bei allen übrigen Arbeiten reichten handwerkliches Geschick, Motorsägen und letztendlich Muskelkraft aus. (gk)

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