Bigos darf nicht fehlen

Beim Kochabend im Kulturbahnhof ging es um polnische Küche

POLNISCH KOCHEN IN GROSSER RUNDE stand am vergangenen Freitag im Kulturbahnhof auf dem Programm. (Foto: Waldhoff)

Mörfelden-Walldorf. Polnische Schlager schallten aus den Lautsprechern, und die ein oder andere Flasche Tyskie-Bier wurde geöffnet. Dazu schwangen am Freitag ein gutes Dutzend Besucher im Kulturbahnhof die Kochlöffel. 

An allen Enden des großen Tisches schnippelten, hackten und rührten große und kleine Köche, bis sämtliche Zutaten verarbeitet waren. Angeregt plaudernd kochten die Teilnehmer dann polnische Gerichte, die sie sich später munden ließen.
„Aus anderen Schüsseln schmeckt es immer besser“ hieß es zum zweiten Mal im Kulturbahnhof. Die Kochreihe wird vom Integrationsbüro in Kooperation mit dem Kulturbahnhof veranstaltet und soll Menschen aus verschiedenen Kulturen beim gemeinsamen Kochen und Essen zusammenbringen. 
Zum Auftakt hatten Gerichte aus Afghanistan auf dem Programm gestanden, dieses Mal war die polnische Küche dran.
In gemeinschaftlicher Arbeit wurden Nationalgerichte wie die Sauerampfersuppe „Szczawiowa“, gefüllte Pfannkuchen und der Krauteintopf „Bigos“ gekocht. Bigos sei ein Gericht, das in Polen zu jedem Anlass serviert und aufgewärmt mehrere Tage lang gegessen werden könne, erklärte die Hobbyköchin Alina Trifonopoulos, die gemeinsam mit Marta und Daniel Sawicki die Teilnehmer anleitete und ihnen die polnische Esskultur näherbrachte. 
Gut zwei Stunden waren alle so eifrig mit kochen beschäftigt, dass sie sich auch von einem kurzen Stromausfall wegen einer herausgeflogenen Sicherung nicht beirren ließen. Für einige Teilnehmer war es bereits der zweite Kochabend im Kuba, Rolf Schluckebier dagegen war zum ersten Mal dabei. Er sei über Bekannte auf die Veranstaltungsreihe aufmerksam geworden, die polnische Küche sei ihm bis dahin unbekannt gewesen. „Ich habe gehört, sie sei sehr deftig und liege zwischen der deutschen Küche und der russischen.“, so Schluckebier. Dies bestätigte sich, als schließlich nach getaner Arbeit die Gerichte gemeinsam gegessen werden durften.
Ein Kochbuch mit den Rezepten der anleitenden Köche wird auch noch erstellt. Trifonopoulos und die Sawickis waren spontan eingesprungen, nachdem es mit der „Erstbesetzung“ nicht geklappt hatte, freute sich die Integrationsbeauftragte Anette Keim. 
Die fleißigen Köche wollen unbedingt noch ein bisschen länger beim Polnischen bleiben: Um gemeinsam Piroggen zu kochen, die von manchen am Freitag vermisst wurden, tauschten einige schon Telefonnummern. Die Reihe „Aus anderen Schüsseln schmeckt es immer besser“ geht im September in die dritte Runde, dann mit Essen aus Eritrea. (awa)

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