Da muss jede Kugel sitzen

Eröffnung der Boule-Anlage mit den französischen Freunden aus Baugé-en-Anjou

MIT SCHWUNG beteiligt sich Philippe Chalopin, Bürgermeister von Baugé-en-Anjou, an der Partie. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. „Allez les boules!“ Mit diesen Worten stimmte Ullrich Köster, Vorsitzender der Petanque Spielgemeinschaft Rüsselsheim (PSG), die Besucher auf die Partie ein. Schnell hatten sich Teams gebildet und schon wurden die silbernen Kugeln geschickt in die Nähe des „Schweinchens“ geworfen.

Das Mainvorland ist um eine kleine Attraktion reicher. Gemeinsam mit den Anwohnern weihte Bürgermeister Manfred Ockel den Boule-Platz ein, der zum gemeinsamen Spielen einlädt. Unterstützung gab es dabei von echten Boule-Profis. Neben Ullrich Köster half auch Gaby Kurtz – deutsche Vizemeisterin im Doublette-Mixed – mit hilfreichen Tipps das Spiel zu gestalten.
Die ersten Kugeln durften die Gäste aus der französischen Partnerkommune Baugé-en-Anjou, Bürgermeister Philippe Chalopin, sowie die Mitglieder des Verschwisterungskomitees, Joseph Ergand und Driss Mameri, werfen.
Laut Bürgermeister Ockel entstand der Boule-Platz auf Anregung der Anwohner. Er sei im Rahmen der geplanten Neugestaltung und Aufwertung des Mainvorlandes realisiert worden. Es habe im Vorfeld einige gemeinsame Gespräche und Workshops zur Umgestaltung gegeben, bei denen die Anwohner auch ihre Bedenken und Anregungen eingebracht hätten, so Ockel. „Die Gespräche waren sehr konstruktiv“, betonte der Bürgermeister.
Schon im November hatten sich die Anwohner an einer Aufräumaktion beteiligt und das Mainufer vom Müll befreit und beim Rückschnitt des zugewachsenen Ufers geholfen. Weiter hatten sich die Bewohner für eine Boule-Anlage ausgesprochen und auch hier mitgeholfen. Die Stadt habe sie bei den schweren Aushebearbeiten unterstützt und die Befestigungssteine eingesetzt.
„Das waren vielleicht zwei Baggerstunden Arbeit und ein bisschen Kies für den Untergrund“, erklärte Ockel im Hinblick auf die geringen Kosten. Auch die Folgekosten seien überschaubar, lediglich bei Hochwasser müsse der Kies ausgetauscht werden.
Sichtlich erfreut waren auch die Anwohner, die bei strahlendem Sonnenschein zur Boule-Kugel griffen. Zwischen 680 und 700 Gramm wiegen die im Spiel befindlichen zwölf Kugeln, die möglichst nah an das „Schweinchen“, die Zielkugel, herangebracht werden müssen. Zwei Teams mit je drei Spielern traten gegeneinander an. „Triplet ist die Königsdisziplin, denn jeder Spieler hat nur zwei Würfe, da muss jede Kugel sitzen“, erklärte Gaby Kurtz, die seit 17 Jahren Boule spielt.
Nicht ganz so ernst nehmen die Anwohner das Boule-Spiel, ist es für sie doch eher ein netter Zeitvertreib. „Es ist einfach ein sehr kurzweiliges und vor allem geselliges Spiel“, erklärte Dorothee Römhild. „Wir wohnen hier und können gut sehen, wie das Mainufer von den Leuten genutzt wird“, so Römhild. Auch bei der Rückschnitt-Aktion hatten die Anwohner geholfen. Früher sei das Ufer komplett zugewachsen gewesen, der Bezug zum Fluss habe gefehlt. „Jetzt verweilen viele Leute am Ufer und genießen den Ausblick auf den Main“, freute sich die Anwohnerin.
Auch der Boule-Platz ziehe Interessierte an. Viele würden das Spiel zwar nicht so genau kennen. „Aber sobald man anfängt zu spielen, bleiben die Leute stehen und schauen zu“, so Römhild. (nad).

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