Kelsterbach: Musikalischer Jahresauftakt mit dem Johann-Strauß-Orchester

Neujahrsreise im Dreivierteltakt

Das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt unter Leitung von Witolf Werner begeistert einmal mehr die Besucher im Fritz-Treutel-Haus. Foto: Postl

Kelsterbach – Mit einer musikalischen Reise, angeführt vom Johann-Strauß-Orchester Frankfurt, ist Kelsterbach in das neue Jahr gestartet. Unter dem Motto „Von Wien nach Berlin“ ging es am Samstag im Operetten-Genre mit „Pique Dame“, „Gasparone“, sowie „Land des Lächelns“ mit „der lustigen Witwe“ in die einstige Hauptstadt der Operetten. Das Bühnen-Banner zeigte zwar die Rialtobrücke über den Canale Grande in Venedig, doch dieser „Umweg“ dürfte kaum jemandem aufgefallen sein.

„Frau Luna“ empfing die Gäste dann in Berlin, wo sie sich bei „Maske in Blau“ oder „Der Vetter aus Dingsda“ und der „Csárdásfürstin“ zumindest musikalisch vergnügten. Nach dem tosenden Applaus der begeisterten Konzertbesucher bedankte sich auch das Johann-Strauß-Orchester um Witolf Werner mit der flotten Polka „Unter Donner und Blitz“.
Kelsterbachs Bürgermeister Manfred Ockel hielt sich recht kurz bei seiner Begrüßung im Fritz-Treutel-Haus. „Es ist ja kein offizieller Empfang, sondern ein Konzert – sie wollen und sie sollen auch lieber Musik hören als eine Rede des Bürgermeisters“, sagte Ockel. Das Stadtoberhaupt freute sich nicht nur über die vielen Besucher – obwohl noch Plätze frei waren – und hieß insbesondere Dirigent Witolf Werner und sein Johann-Strauß-Orchester Frankfurt willkommen. „Ich freue mich, dass wir heute gemeinsam, so wie es seit 1991 Tradition in Kelsterbach ist, mit dem Johann-Strauß-Orchester ins neue Jahr starten“, sagte Ockel. Nach den ereignisreichen Monaten mit immer neuen Herausforderungen tue es gut, auch einmal innezuhalten, um wundervolle Musik zu genießen, fügte das Stadtoberhaupt hinzu. „Gerade in unserer sich rasant verändernden Welt ist es wichtig, solche Traditionen zu pflegen und die schönen Dinge miteinander zu teilen“, betonte Ockel und wünschte allen ein gesegnetes und friedvolles Jahr 2024.
Mit der Ouvertüre der Operette „Pique Dame“ aus der Feder von Franz von Suppé stimmte das Orchester schon zu Beginn recht schwungvoll auf den folgenden Abend ein. Agustin Sanchez (Tenor) hatte mit dem Lied „Dunkelrote Rosen“ aus der Operette „Gasparone“ von Carl Millöcker seinen ersten Auftritt und wurde mit großem Applaus bedacht. Doch auch Barbara Marin (Sopran) wusste mit „Ich möcht’ wieder einmal die Heimat seh’n“ , aus der Operette „Land des Lächelns“ zu begeistern. Mit dem Walzer „Loreley-Rhein-Klänge“, aus der Feder von Johann Strauß (Vater) sorgte das Ensembel für Schwung in den Reihen der begeisterten Konzertbesucher aus.
Normalerweise moderiert Witolf Werner die Musikstücke seines Orchesters selbst, doch das Kelsterbacher Publikum wünscht und schätzt den beliebten Musikkenner Rainer Zagovec, der mit seinen sachkundigen aber auch humorvollen Beiträgen die Konzerte immer wieder belebt. „Bevor ich es vergesse, sage ich es lieber gleich. Nach dem Duett machen wir für sie eine kleine Pause“, kündigte Zagovec das Duett „Lippen schweigen“ mit Barbara Marin und Agustin Sanchez an. 
In der Pause sorgte das Team des Tierschutzvereins Kelsterbach um Judith Wagner und Brigitte Schmidt wieder für die Erfüllung der kulinarischen Wünsche der Besucher. Aber auch die charmante Violistin Mahasti Kamdar bewährte sich wieder einmal als beste Botschafterin des Johann-Strauß-Orchesters und warb für den Kauf von Tonträgern, was ihr auch recht gut gelang. „Da muss man doch zugreifen, wenn man dies aus solch besonderer Quelle angeboten bekommt“, waren etwa die Besucher Karolina Gierke und Ewald Mädler überzeugt.
Mit einer Hommage an die „Frau im Mond“ aus der Operette „Frau Luna“ eröffnete das Orchester dann den zweiten Teil des abendfüllenden Programms. „Eine Frau wird durch die Liebe erst schön“, sang einst Zarah Leander – in Kelsterbach war es Barbara Marin. „Weiß jemand wo Dingsda liegt?“, wollte dann Moderator Rainer Zagovec wissen und zielte damit auf die Operette „Der Vetter aus Dingsda“ ab. Freilich wusste es niemand und so klärte der Moderator auf. „Der Vetter kommt aus Batavia, wie einst die Hauptstadt von Indonesien hieß – und davon singen jetzt Barbara Marin und Agustin Sanchez“, kündigte er das Duett an. „Ich trink’ auf ein lachendes Augenpaar“, an. Und beide wurden nach dem lebhaft tanzend vorgetragenen Lied „Tanzen möcht’ ich“ aus der Operette „Csárdásfürstin“ mit großem Applaus bedacht.
Zum Abschluss dankte Erster Stadtrat Kurt Linnert allen Mitwirkenden des Johann-Strauß-Orchesters für ihr wieder einmal sehr gelungenes Neujahrskonzert und überreichte kleine Dankeschön-Präsente. Das Orchester bedankte sich auf seine Weise mit den Zugaben „Unter Donner und Blitz“, sowie dem Radetzky-Marsch als Taktgeber für den anschließenden Nachhauseweg. VON LEO F. POSTL

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