Kelsterbach: IT-Beratung in der Stadt- und Schulbibliothek ist gefragt

Bildungsangebote sollen an Kitas und Schulen ausgebaut werden

Rat konnten sich die Bibliotheksbesucher in der IT-Sprechstunde von Mathias Hein holen. Foto: Postl

Kelsterbach – Kann da drinnen was kaputt gehen, wenn ich die falsche Taste drücke? Was passiert, wenn ich mir einen Virus eingefangen habe? Wie benutze ich Whatsapp richtig? Mit diesen Fragen kamen immer wieder – meist ältere Nutzer von Handys und Tablets zu Mathias Hein in die Stadt- und Schulbibliothek. Viermal hatte der IT-Spezialist aus Dreieich eine kostenlose Beratung für Bibliotheksbesucher angeboten, zuletzt Anfang Oktober. 

Die Stadt- und Schulbibliothek hatte per Ausschreibung einen Fachmann gesucht, der die Website der Einrichtung modernisiert. „Ich habe ein Angebot gemacht und den Zuschlag erhalten, daraus entstand dann auch dieses weiterführende Angebot einer IT-Sprechstunde“, erklärt Hein. Der Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste hat sein Arbeitsspektrum erweitert und sich noch in Sachen IT (Informationstechnologie) weitergebildet. „Als Anwender stellt man sich schon mal die Frage, was warum nicht so funktioniert, da hilft es schon weiter, wenn man tiefere Kenntnisse der Computertechnologie hat“, betonte der 38-Jährige.
Zu seinen Beratungsangeboten, wie jenen in der Stadt- und Schulbibliothek, kommen Ratsuchende gezielt mit Fragen zu Smartphone, Tablet und Co. „Jeder hat sein Problem und ich versuche, dies hier vor Ort zu lösen, was meistens auch gelingt“, so Hein. Dazu gehört etwa eine App herunterladen und betriebsbereit auf dem Smartphone installieren, die geheimen Wege des Internets am Netbook aufzeigen – aber auch vor den immer größer werdenden Gefahren des Datenklaus zu warnen.
Wenn es um die Installation von Betriebssystemen auf einem Endgerät oder ein Wechsel von der Windows- in die Apple-Welt geht, dann benötigt dies entsprechende Zeit. „Dafür kann ich die anderen Ratsuchenden nicht so lange warten lassen, das erledige ich dann im Rahmen eines persönlichen Termins beim Kunden zu Hause“, erklärt der IT-Spezialist.
Hein verweist aber auch darauf, dass die digitale Welt mit ihren Nutzer-Portalen sich immer weiter entwickeln wird. „Viele haben auch in der Corona-Zeit erkannt, wie wichtig eine kontaktlose Verbindung in die Welt außerhalb des Hauses ist“, nennt Hein einen weiteren Aspekt, den so manchen Computer-Verweigerer wachgerüttelt hat.
Doch auch die Angebote zur Erledigung von Verwaltungsangelegenheiten der Kommunen werden weiter ausgebaut. „Dann ist es besonders wichtig zu wissen, wie man ein Dokument hochlädt, eine Unterschrift digital sicher übermittelt oder gar einen Ausweis abrufen kann“, nennt er weitere Beispiele. In der Stadt- und Schulbibliothek steht darüber hinaus geschultes Personal zur Verfügung, um etwa eine Einweisung in die immer stärkere Nutzung der „Onleihe“ zu erhalten. 
Wie Bibliotheksleiterin Meike Betzold auf Nachfrage erklärte, sei die kostenlose IT-Sprechstunde nach anfangs zurückhaltendem Zuspruch gut genutzt worden. Auch im kommenden Jahr soll es ein solches Beratungsangebot geben, in welcher Form, werde noch eruiert. Wie Betzold weiter berichtet, möchte die Bibliothek einen Medienpädagogen beziehungsweise eine Medienpädagogin einstellen – eine auf fünf Jahre befristete Projektstelle. Dieser soll sich um die digitalen Angebote der Bibliothek kümmern und Kooperationen mit Kitas und Schulen vertiefen. Schwerpunkte sollen die Themen Programmieren und Robotik sein. An der IGS soll es dann Bildungsangebote zu Künstlicher Intelligenz und Fake News geben.
Klassische Medien, also Bücher, seien nach wie vor gefragt, betonte Betzold. Jedoch wachse das digitale Angebot immer weiter, etwa über die Onleihe Hessen, in der über 100 Bibliotheken dabei seien, auch die Kelsterbacher Einrichtung. Dort könnten nicht nur E-Books, Zeitschriften oder Musik online ausgeliehen werden, es gebe auch immer mehr Lernangebote, etwa Tutorials, Vokabel- und Hausaufgabenhilfen sowie Nachschlagewerke aus sicheren Quellen. Für die Nutzung dieser digitalen Angebote will die Bibliothek stärker werben. pos/nad
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