Ganz kurz und knapp

„Im Rahmen der Kulturtage beginnen wir heute mit etwas Besonderem“, machte Betreuerin Helga Hansen auf den Nachmittag neugierig. Sie begrüßte die Gäste und Hausbewohner herzlich.
Rautenbergs Spezialität sind Kurzgeschichten. Zum Einstieg in seine Lesung wählte er ein Wortspiel. Rautenberg zeigte dem Publikum eine Shorts und versprach, dass seine Kurzgeschichten (shorts) noch kürzer seien.
Rautenbergs Geschichten sind ein Kaleidoskop der Gefühlswelt, in ihnen findet sich Spannendes, Trauriges, Ernstes, Gefühlvolles, Fantastisches und Skurriles. Shorts sind Kurzgeschichten, die bewusst sehr knapp gehalten sind. Sie sind als kleine Gedankensplitter zu sehen und sollen im Kopf des jeweiligen Lesers oder Zuhörers ihre Vollendung finden. Das Ende sieht oft ganz anders aus, als vermutet. „Schwarz“, „Versorgt“ oder „Langweilig“ – so lauteten die Titel der Shorts, immer nur ein Wort in der Überschrift, das hat sich Rautenberg zur Auflage gemacht.
Die älteren Damen und Herren hörten gespannt zu und genossen das rund anderthalbstündigen Programm.
Nach jeder Kurzgeschichte spielte Rolf Bayer am Klavier passende Musikstücke, so dass die Wirkung der Shorts noch einmal vertieft wurde. Auch die Gesangsdarbietung von Katarina Ott, die „Summertime“ vortrug, erntete viel Applaus.
Bei einem kleinen Gewinnspiel konnten die Senioren dann noch Rautenbergs Bücher gewinnen. „Seit vier Monaten gehe ich erst auf Tournee, es ist noch neu“, gestand der Autor, der gerne vor älteren Menschen liest.
Nach dem Auftritt sucht er das Gespräch mit seinem Publikum, denn die Lebensgeschichten der Zuhörer bieten ihm wiederum viel Stoff für neue Kurzgeschichten. (geo)