Das Warten auf die Wende

Viktoria Kelsterbach – Fußball. Viktoria Kelsterbach – FC Dorndorf 1:3 (0:2).

ERZIELTE den Ehrentreffer für Kelsterbach: Atay Koustar. Gegen Dorndorf kassierte die Viktoria zuhause die siebte Niederlage in Folge. (Foto: Postl)

Die Hoffnung im Viktoria-Lager war groß, nach zuletzt sechs Niederlagen im Heimspiel gegen den FC Dorndorf zurück in die Erfolgsspur zu finden. Bereits nach 24 Minuten erschien diese Hoffnung allerdings vergebens. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gäste schon mit 0:2 in Führung. Spätestens mit dem 0:3 nach etwas mehr als einer Stunde, war das Spiel entschieden.

Koustar konnte nur noch auf 1:3 verkürzen (76.). Zwar kehrten im Vergleich zu den letzten Spielen einige Spieler wieder zurück in die Startelf der Viktoria, dennoch war Dorndorf von Beginn an die zwingendere Mannschaft. Dominique Groß im Tor der Hausherren vereitelte nach 180 Sekunden gegen Horz ein sicheres Gegentor. Auch in der Folge fand die Viktoria nicht ins Spiel, sodass die Führung für Dorndorf nach 18 Minuten völlig in Ordnung ging. Nach einem Einwurf ließ sich die Viktoria-Hintermannschaft überraschen und schließlich durfte Dorndorfs Groß auf Höhe des Elfmeterpunkts, sträflich allein gelassen, einköpfen. Sechs Minuten später erhöhten die Westhessen auf 0:2. Wilhelmy legte vor Torwart Groß quer und Blättel vollstreckte ohne Probleme. Der einzige Viktorianer, der an diesem Tag Verbandsliga-Niveau bewies, Torwart Groß, verhinderte nach 34 Minuten gegen Kap erneut einen noch höheren Rückstand.
Nach dem Seitenwechsel war die Viktoria zumindest bemüht, doch noch etwas Zählbares mitzunehmen. Aber wenn man schon kein Glück hat, kommt eben auch noch Pech dazu: Zunächst scheiterte der zur Pause eingewechselte Ballarin am Gäste-Torwart, dann köpfte Martinez den zweiten Ball über die Torlinie. Allerdings verweigerte der Linienrichter dem Treffer wegen einer angeblichen Abseitsstellung die Anerkennung (49.). Auf der Gegenseite hielt Groß seine Mannschaft im Duell mit Wilhelmy einmal mehr im Spiel (57.) und war nach 64 Minuten machtlos, als sein Namensvetter auf Seiten des FC Dorndorf einen Konter zum 0:3 abschloss. Koustars angeschnittener Schlenzer von der Strafraumgrenze zum 1:3 blieb letztlich nur Ergebniskosmetik (76.).
 Nach tollem Saisonstart mit 20 Punkten aus zehn Spielen, ist die Viktoria in der Tabelle mittlerweile bedenklich abgerutscht und hat nun nur noch sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Mit solchen Auftritten werden es sicherlich nicht mehr werden.
Vorschau: Bereits am Freitagabend gastiert mit dem FSV Braunfels zum Rückrundenauftakt der nächste Abstiegskandidat ab 19.30 Uhr im Sportpark.
Aufstellung: D. Groß, Fung, Döringer, Fischer, Neumann, Czaplok (46. Ballarin), Naimi, Hasenstab (74. Pereira), Martinez, Wada, Koustar.
Viktoria Kelsterbach II – FC Marxheim 1:4 (0:1).
Bei nasskaltem Wetter im Kelsterbacher Sportpark verpasste es die Zweite Mannschaft mit einem Sieg gegen den FC Marxheim, den Abstand auf die hinteren Ränge zu vergrößern. Stattdessen setzte es eine herbe 1:4-Klatsche gegen den Kreisoberliga-Absteiger. Marxheims König avancierte mit drei Toren zum Mann des Spiels. Allerdings hätte das Spiel einen komplett anderen Verlauf nehmen können. Denn zu Beginn hatte die Zweite die Möglichkeiten zur Führung. Nach Freistoß von Acri, bekam Lemghili noch seinen Fuß dran, aber Marxheims-Torwart parierte zur Ecke (14.). Zwei Minuten später hätte der Führungstreffer fallen müssen. Nach einem Abschluss von Ballarin wurde der Ball gerade noch von einem Gäste-Verteidiger vor der Linie geklärt.
 Anschließend legte De Castro Ferreira noch einmal quer auf Ballarin, der aus kürzester Distanz nur den Pfosten traf. Auch nach 21 Minuten fehlte dem jungen Stürmer das Abschlussglück. Nach einem Distanzschussversuch von Neumann, konnte Ballarin den Ball annehmen, verfehlte das Tor aber mit seinem eigenen Schuss ebenso. Auf der anderen Seite erwies sich König vor dem Tor effizienter. Befand er sich schon im Strafraum, legte er den Ball hoch vor, um dann volley zum 0:1 zu vollenden (23.).
 Den Rückstand steckte das Fischer-Team nicht gut weg. Es kam zu einem unerklärlichen Bruch im bis dahin guten Aufritt der Heimelf. Ein Freistoß der Gäste segelte durch den Strafraum an Freund und Feind hinweg am Tor vorbei (38.). Im Gegenzug tankte sich De Castro Ferreira bis zur Grundlinie durch und gab dann den Ball in die Mitte, aber auch hier erreichte kein Spieler den Ball. Nach dem Seitenwechsel ließ die Zweite dann vieles vermissen und geriet deutlicher in Rückstand. Das 0:2 war erneut König vorbehalten. Bei der Ballannahme drehte sich der Marxheimer um seinen Gegenspieler und vollstreckte mit einem tollen Heber in die lange Ecke (52.).
 Einen Fehler im Spielaufbau nutzten die Gäste zur Entscheidung. Schließlich wurde wieder König steilgeschickt und dieser spitzelte den Ball am heraus eilenden Scheel hinweg ins Tor (63.). Dabei krachten die beiden Spieler unglücklich zusammen, sodass König in der Folge nicht nur ausgewechselt, sondern sogar mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Auch wenn Torwart Scheel in dieser Szene kein Vorwurf zu machen war, wünschen die Spieler eine schnelle Genesung. Trotz der Verletzung ihres Mitspielers hatten die Gäste noch nicht genug. Nach einem Freistoß von Höhe der Mittellinie, musste der völlig freistehende Fröhlich nur noch das Füßchen hinhalten (69.). Der eingewechselte Polat sorgte für den Kelsterbacher Ehrentreffer. Nach Steilpass setzte sich Lemghili alleine gegen mehrere Gegenspieler durch und passte dann auf Polat, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte (74.).
Bis zum Rückstand nach 23 Minuten zeigte die Zweite eine engagierte Leistung, ließ sich durch den Gegentreffer jedoch völlig aus dem Konzept bringen und nutzte eigene Chancen nicht aus. Die zweite Halbzeit war unterirdisch. Nach Abschluss der Hinrunde steht die Zweite zwar auf Rang neun, hat allerdings auch nur wenige Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang.
Aufstellung: Scheel, Acri, Schneider, Kolb, Buß (56. Aigner), Farrona Gonzalez (65. Kocer), R. Neumann, Thole, Lemghili, De Castro Ferreira (80. Buß), Ballarin (65. Polat). (an)

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