Die Partie startete etwas hektisch. Auf beiden Seiten sah man einige Ballverluste und erfolglose Torwürfe. Dann schafften die Wildcats den Einstieg ins Spiel und zeigten sich wie in der Vorwoche von ihrer besten Seite. Besonders Laura Titcombe war es in den ersten zehn Minuten, die richtig aufdrehte. Nach knapp neun Minuten stand es 3:6 für die Wildcats. Man hatte ins Spiel gefunden und wusste die Gastgeberinnen zu kontrollieren. Im Angriff rissen die Walldorferinnen mit Druck Lücken in die Abwehr und in der eigenen Defensive machte man es der TSG schwer.
Die fortbestehende Drei-Tore-Führung zwang die Hausherrinnen zu einer Auszeit. Bisher gestaltete sich das Spiel zugunsten der Wildcats, dies war für den vorzeitigen Meister sichtlich unzufriedenstellend. Nach der Auszeit schloss sich kurz darauf die eigene Auszeit an, um nochmals einige Knackpunkte zu besprechen. Jedoch drohten die erfolgreichen Minuten der TGS zu Ende zu gehen. Bürgel holte auf, wodurch man knapp zwei Minuten vor Halbzeitende den Ausgleich hinnehmen musste. Ziel war es nun, nicht den Anschluss zu verlieren und die Halbzeit noch positiv zu beenden. Allerdings spielten die Walldorferinnen nicht clever genug und gaben den Ball schnell wieder aus der Hand. Kurz vor dem Pausenpfiff stand es 11:11, doch Bürgel bekam noch einen direkten Freiwurf zugesprochen. Dieser wurde imposant von der Bürgelerin versenkt, wodurch man mit 12:11 in die Kabine ging.
Die erste Halbzeit hätte kaum schlechter laufen können. Man zeigte 20 Minuten eine solide Teamleistung und ließ sich in den verbleibenden Minuten noch den Halbzeitsieg nehmen.
Der Einstieg in die zweite Halbzeit gelang. Bereits nach nicht einmal zwei Minuten hatten die TGS-Frauen die Führung zurückerlangt (12:13). Auch wenn die Gastgeberinnen sich daraufhin wieder in Front spielen konnten, ließ man nicht locker (14:13). Stück für Stück näherte man sich einem Sieg an. Mit lautstarker Unterstützung von der Bank und einer gegenseitigen Motivation, die an diesem Tag ihresgleichen suchte, war man kaum noch aufzuhalten. Als Jessica Schulte dann noch zu ihrer Bestleistung fand, waren die Aussichten für Bürgel nicht mehr besonders gut.
Ab dem 17:17 in der 43. Minute ließen sich die Wildcats kaum noch aufhalten. Man spielte souverän weiter und als Mannschaft zusammen, sodass man an diesem Tag dem Meister die Punkte entführen würde. So kam es mit Abpfiff dann auch, denn die Wildcats besiegten die TSG Offenbach-Bürgel mit 23:27. Damit war man eine der beiden Mannschaften, denen es gelang, die TSG zu schlagen und noch dazu die Saison 2022/23 mit einem positiven Ereignis abzuschließen. An diesem letzten Saisonspiel zeigte sich ein letztes Mal die Klasse der Mannschaft.
Nun haben die Wildcats die erste Landesligasaison hinter sich gebracht. Resümierend darf man sich allerdings erlauben zu sagen, dass die Wildcats eine deutliche Entwicklung im Laufe der Saison vollbracht haben.
Zu Beginn blickte man noch auf eine neu formierte Mannschaft, die sich erst einspielen musste. Inzwischen sieht man immer mehr das Potenzial und die Qualität der Mannschaft. Besonders die Neuzugänge haben sich im Laufe der Saison akklimatisiert und sind mit ihrer Leistung nicht mehr wegzudenken. Auch menschlich stimmt es bei den Wildcats, sodass alle ihren Teil zum Gelingen auf und neben dem Spielfeld beitragen.
Mindestens ein Jahr lang müssen sich die Walldorferinnen jedoch von Friederike Hicking verabschieden, die studienbedingt ins Ausland geht. Zuversichtlich darf man dennoch bleiben, denn mit Neuzugängen, Dauerbrennern und hoffentlich Genesenen, blickt man auf einen vielversprechenden Kader für die kommende Saison.
Für die TGS Walldorf spielten: Friederike Hicking (6/2), Laura Titcombe (6), Janne Blöcher, Nathalie Schäfer (5/2), Emma Treber (1), Julia Rausch(1), Paula Schäfer (1), Fabienne Zimmermann (6), Rebecca Büßer (1). Im Tor: Jessica Schulte, Katharina Hildebrand. rb
