Doppelter Grund zur Freude

Die Gastgeber waren von Beginn an optisch überlegen und hatten wesentlich mehr Ballbesitz, konnten daraus jedoch zunächst kein Kapital schlagen. Es dauerte bis zur 21. Minute, ehe Manuel May mit einem öffnenden Pass Marc Eichfelder glänzend in Szene setzte und dieser die erste Möglichkeit für sein Team vergab, als er aus spitzem Winkel am Außenpfosten scheiterte. Niedernhausen antwortete drei Minuten später mit einer Chance von Nico Hecker. Dominique Groß brauchte nicht einzugreifen, da der Schuss am Tor vorbei ging. Besser machte es Teamkollege Fabian Nordholt in der 36. Minute, als er im Fünfmeterraum nach einem Lattenkopfball von Dominic Voss gedankenschnell reagierte und den Ball über die Linie schob. Nach dem Rückstand verstärkte die Viktoria den Druck und kam vor dem Wechsel noch zu zwei Chancen durch Dominic Machado und Manuel May. Niedernhausens Schlussmann Lars Klesper musste bei den von Marc Eichfelder und Christopher Krause vorbereiteten Chancen allerdings nicht eingreifen.
Nach dem Seitenwechsel legten die Gastgeber dann noch einen Gang zu und wurden dafür schon vier Minuten nach Wiederanpfiff belohnt, als Julien Antinac eine Machado-Kopfballvorlage zum Ausgleich verwandelte. Die Untermainstädter blieben auch in der Folgezeit am Drücker, konnten ihre Möglichkeiten allerdings zunächst nicht nutzen. So dauerte es bis zur 68. Minute, ehe die Heimmannschaft zum zweiten Mal jubeln konnte. Wieder trat Dominic Machado als Vorlagengeber in Aktion. Sein Zuspiel in die Strafraummitte verwandelte Betim Mezini wuchtig zur Führung, die bis zum Schlusspfiff auch nicht mehr ernsthaft in Gefahr geriet. Kurz vor dem Ende hätte Mohamed Boulahfa sogar noch auf 3:1 erhöhen können, scheiterte mit seinem Versuch allerdings am Niedernhausener Schlussmann. Dieser sah in der Nachspielzeit noch Julien Antinac von der Mittellinie aus allein auf sich zu laufen, dieser wurde dann allerdings von Marco Wagner zu Fall gebracht wurde. Die Folge: Rot für Niedernhausens letzten Mann und wenig später dann der Schlusspfiff mit großem Jubel im Viktoria-Lager über den erfolgreichen Auftakt in die Punktrunde 2015.
Es spielten: Dominique Groß – Marcel Tschakert, Timo Gürtler, Tobias Fischer, Robert Brück – Manuel May, Betim Mezini, Christopher Krause (87. Mohamed Boulahfa), Marc Eichfelder (78. Jassem Imsameh) – Dominic Machado (82. Atay Koustar), Julien Antinac.
Herren II: Viktoria Kelsterbach II – Germania Weilbach II 2:5 (1:2). Im letzten Vorbereitungsspiel auf die bevorstehende Restrunde spielte die U23 eine rabenschwarze erste Hälfte und konnte nur in der zweiten Halbzeit teilweise ihr Können unter Beweis stellen.
Nach einer kurzen Abtastphase gingen die Gäste in Spielminute elf nach einer Ecke in Führung. Trotz fester Zuordnung konnte Maximilian Lohenner vollkommen unbedrängt einköpfen. Eine Viertelstunde später erhöhten die Gäste durch Marc Mattern, wiederum nach einer Standardsituation, auf 0:2. Diesmal hatte Linksverteidiger Mutlu Toumpan seinen Gegenspieler gewähren lassen. Bis dato lief bei Kelsterbach gar nichts zusammen. So kam der 1:2-Anschlusstreffer von Rückkehrer Said Naimi mehr als überraschend. Der Spielgestalter brachte mit seinem Kunstschuss genau über den Torwart und unter die Latte die Erdogan-Schützlinge wieder zurück in die Begegnung.
Nach einer deftigen Ansprache des Trainergespanns wirkte die Mannschaft vom Untermain engagierter und zielstrebiger. Gleich nach Wiederbeginn vergab der heute beste Viktorianer, Oktay Tokay, aus aussichtsreicher Position. Die Gastgeber waren nun am Drücker und konnten durch einen Foulelfmeter, herausgeholt und geschossen von Tokay, in Minute 57 zum 2:2 ausgleichen. Wenig später verpasste der eingewechselte Nico Schneider, nach schönem Zuspiel von Tokay, sogar den möglichen Führungstreffer. Doch die nun folgenden Auswechselungen unterbrachen den Spielfluss der Viktoria und ein individueller Patzer des eingewechselten Pascal Kolb brachte die U23 endgültig auf die Verliererstraße. Letztgenannter konnte wie schon im letzten Testspiel den Ball nicht klären und Mattern hatte keine Mühe zu vollenden (71.).
Der Widerstand der Erdogan-Schützlinge war nun endgültig gebrochen und mit zunehmender Spieldauer häuften sich Fehlpässe, Undiszipliniertheiten und bei einigen Akteuren war eine gewisse Lustlosigkeit zu spüren. So konnte Weilbach noch durch Becker (76.) und Kling (87. FE) auf 2:5 erhöhen.
Dementsprechend nüchtern und kühl fiel das Fazit der Kelsterbacher Verantwortlichen aus, auf die noch eine Menge Arbeit in der kommenden Woche wartet, ehe es zum Topspiel am kommenden Sonntag zur SG Bremthal II geht. Dennoch ist zu berücksichtigen, dass schließlich der A-Liga-Spitzenreiter im Sportpark gastierte und die Kelsterbacher Mannschaft in dieser Besetzung so noch nie zusammengespielt hatte. Außerdem war die Phase vom Seitenwechsel bis zum 2:3 durchaus vielversprechend und lässt die Hoffnung bestehen, im Spitzenspiel etwas Zählbares zu erreichen.
Es spielten: Voigt – Obrebski (72. Winziger), Döringer (63. Kolb), Teske, Toumpan (80. Hafidi) – Karamanlis (77. Demir-Ramadan), Naimi, Kovacic, Ippolito (58. N. Schneider), Ioannou-Tokay. (rk)