Zweiter Abendspaziergang durch Mörfelden-Nordwest soll dunkle Ecken ausfindig machen

Für ein besseres Sicherheitsgefühl

Der Spielplatz Albrecht-Dürer-Ring wurde als zu dunkel und mit nicht ausreichender sozialer Kontrolle beurteilt: Carolin Ingenfeld vom Stadtplanungs- und Bauamt (Zweite von links), Praktikantin Daniela Philipps (Vierte von links) und Gemeinwesenmitarbeiterin Priska Eck (rechts) beim Abendspaziergang mit interessierten Bürgern durchs Quartier Mörfelden-Nordwest. Bild: Koslowski

Mörfelden-Walldorf – Dunkle Ecken, dunkle Wege: Nach Einbruch der Dunkelheit können manche Orte im Quartier Mörfelden-Nordwest wegen mangelnder Beleuchtung, wegen nicht vorhandener Einsicht und fehlender sozialer Kontrolle für ein mulmiges Gefühl sorgen. Beim Abendspaziergang am Donnerstag vergangener Woche, zu dem das dortige Quartiersbüro eingeladen hatte, sollten Angsträume erkundet werden, etwa wo der Weg für den Fußgänger oder auch für den Fahrradfahrer wegen unzureichender Lichtverhältnisse unangenehm ist.

Bereits zum zweiten Mal haben Carolin Ingenfeld vom Stadtplanungs- und Bauamt sowie Gemeinwesenmitarbeiterin Priska Eck zu solch einem Abendspaziergang eingeladen. Während sich im Januar aber doch einige Menschen angeschlossen hatten, waren es dieses Mal nur drei Begleiter. Die Temperaturen waren mit nur fünf Grad allerdings auch erheblich niedriger. Deshalb bereitete Priska Eck mit Unterstützung von Praktikantin Daniela Philipps auch warmen Apfelsaft vor und boten für den Gaumen zudem noch leckere Lebkuchen an.
Zunächst ein paar Erfolgsmeldungen, die zeigen, dass der Abendspaziergang nicht ins Leere gelaufen ist. Denn die beim letzten Mal als unbeleuchtet identifizierte Bahnunterführung für Fußgänger und Fahrradfahrer an der Feststraße wurde inzwischen mit Leuchtmitteln ausgestattet. Auch der Wendekreis Feststraße sei inzwischen beleuchtet und der Festplatz ist jetzt ebenfalls nach Einbruch der Dunkelheit hell, wurde informiert. In der Schubertstraße sollen weitere Lampen aufgestellt werden. Die Frage sei, so Ingenfeld, welche Mängel kurzfristig kostengünstig verbessert werden könnten. Zumindest aber stehen auch Landesfördermittel aus dem Topf „Sozialer Zusammenhalt“ bereit. 
Nicht unbedeutend bei den Abendspaziergängen: „Die Menschen haben ein unterschiedliches Sicherheitsempfinden“, sagte Ingenfeld. „Angstempfinden ist subjektiv“, stellte auch Eck fest. 
Die kleine Gruppe startete am Bahnhof. Ihr Weg führte durch die neue Unterführung auf die nordwestliche Seite der Gleise. Die Unterführung wurde dabei gleich einmal als hell genug empfunden. Auf der anderen Seite angelangt, führte die Route weiter über den Kurt-Oeser-Weg. Dieser wurde im Zugang als zu Dunkel eingestuft. Im weiteren Verlauf wurde die geringe Höhe der Lampen gelobt, weil die Streuung nicht so weiträumig sei und somit die Anwohner nicht belästige – im Gegensatz zur Beleuchtung in der Liebermannstraße, die zwar hell aber nicht anwohnerfreundlich sei.
Auf dem kurzen Abschnitt des Albrecht-Dürer-Rings zur Schubertstraße wurde bemerkt, dass dort die Beleuchtung nicht ausreiche. Dort befindet sich der Spielplatz Albrecht-Dürer-Ring, auch Steinweg-Spielplatz genannt. Dort sei es ebenfalls zu dunkel, ergab die Betrachtung vor Ort und locke Jugendliche an, Partys zu feiern. Eine Umgestaltung des Spielplatzes sei geplant, informierte Ingenfeld. Insgesamt solle eine helle, übersichtliche Situation entstehen. Hecken sollen verschwinden, um die Einsicht zu verbessern. Als Ersatz würden zwei weitere Bäume gepflanzt. Allerdings, davor verschlossen die städtischen Mitarbeiterinnen die Augen nicht, stelle sich die Frage, welche Ausweichorte sich Jugendliche suchen würden, denn dann entstünden die gleichen Probleme wie Lärmbelästigungen an anderer Stelle. Weiter ging die Gruppe über die Fußgängerverbindung Schubertstraße – Feststraße. Der viele hundert Meter lange geradeaus führende Weg ist zwar beleuchtet, dennoch sehe es so aus, als fehlten dort weitere Lampen, wurde notiert. 
Angelangt an der Fußgängerunterführung Feststraße wurden die besagten zwei neuen Lampen gelobt. Von dort führte der Weg weiter auf der Fußgänger- und Radwegachse in Richtung Walldorfer Weg, wo durchaus die vorhandene Beleuchtung ergänzt werden könnte. Durch die alte Fußgängerunterführung am Bahnhof erreichten die Spaziergänger wieder die südöstliche Seite des Bahnhofs. In der Unterführung seien alte Lampen ausgetauscht worden, wurde bemerkt. Allerdings liege dies in den Händen der Bahn AG. Nach 45 Minuten war die Runde gedreht. Vor dem Bahnhofsgebäude wurde noch die Idee geäußert, den städtischen Informationskasten mit einer Beleuchtung auszustatten. VON RÜDIGER KOSLOWSKI

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