Viva Las Vegas im Sandhasenbau

Tolle Effekte, atemberaubende Kostüme, der Glamour einer amerikanischen Zocker-Metropole und jeden Menge „Sandhas’ hopp hopp, Merfeller Helau!“. Aus diesen Zutaten war die jüngste Offensive der Mörfelder Fastnachter gestrickt. Ein paar Plätze im Saal blieben zwar leer – sei’s drum, Sitzungspräsident Klaus Huber und sein Elferrat legten mit der Fastnachtsmannschaft ab. Mit dem neuesten Orden dekoriert, zogen die sieben Senatoren von der Bühne, die gleich für einen Auftritt freigegeben wurde. Die Solistinnen Tamara Hirseland und Julia Kessler zeigten, dass in der fastnachtsfreien Zeit nichts eingerostet ist.
Dann schlug die Technik den Fastnachtern ein Schnippchen. „Notfalls hab’ ich auch en Schlappmaul“, parierte Sitzungspräsident Huber, der zum sechsten Mal im Zentrum des närrischen Sandhasen-Wirbelsturms stand, elegant das Technikproblem. „Notfalls geht’s auch so!“, schmetterte Huber ohne Mikrofon in die Narrenarena. 
Gott Jokus sei Dank, die Beschallung klappte, die Manege wurde freigegeben für ein ganzes Rudel schnurrender Tigerkatzen. Keine Frage, diese Raubtiershow im Stil der Star-Dompteure Siegfried und Roy kam glänzend an. Schließlich steckten unter den Tigerkostümen die Sputnix, das jüngste Ensemble. „Viva Las Vegas im Sandhasenbau“, gab Huber die Fastnachtsparole aus – und die Bühnenbretter frei für eine Pyjama-Party, zu der das Mini-Playback-Team im Schlafgewand auftrat.
Die Büttenreden wurden an diesem Abend weitgehend importiert: Aus Hanau kam Petra Giesel als babbelnde Hiltrud Hufnagel, als „Blattbabbler“ ging der Mörfelder Jürgen Vollhardt in die Bütt. Mit seiner Elvis-Show (Besuch aus dem Himmel) begeisterte der Langener Rick Mayfield. Das Frankfurter Ensemble KUK hatte bereits im Vorjahr in Mörfeldens Fastnacht für tolle Stimmung gesorgt – die Combo wurde kurzerhand ein zweites Mal engagiert.
Aushängeschild der närrischen Hasen sind die Tanzgruppen und Garden – die auch diesmal tolle Showtänze in phantastischen Kostümen präsentierten. Glänzten die Melodies und die Backfische noch standesgemäß in Uniform mit präzisen und synchronen Polkas, bezauberten die jüngeren Kadetten als wirbelnde Spielkarten mit ihrer Casino-Show.
Tabulos, ganz in Protokollermanier, betrieb Sitzungspräsident Huber „Zungenjonglage“, will heißen, zog flott vom Leder. Den städtischen Schuldenberg hätte er längst abgetragen: „Als Rathauschef würd’ isch einiges verkaafe, zum Beispiel Walldorf an den Frankforter Fluchhafe. Des gibt dann Parkplätz‘ für’s Terminal drei.“ 
Hubers Parole: „Wir mache Merfelle great!“ Für den närrisch beratenen Bürgermeister Heinz-Peter Becker gab es anschließend eine Ehrung: 15 Jahre Mitglied bei den Sandhasen, während Ex-Sitzungspräsident Heinz-Peter Lechner ein echtes närrisches Jubiläum feiert, nämlich 33 Jahre Mitgliedschaft.
Etwa 120 Aktive ab sechs Jahren kann der Verein aufbieten, darunter etliche Solotalente auf den Tanzbrettern. Auch Iris Geiß und ihr Damenkomitee, das bereits am kommenden Freitag, 26. Januar, zur Damensitzung lädt, waren mit ihrem Vegas Dance zu erleben. Mit einer Playback-Show entführten die Dalles-Sänger in die Welt von Elvis und Lady Gaga. 
Ganze Arbeit hatten Nicole Slotta, Yvonne Meidt und Marion Zwilling geleistet. Sie formieren für jede Kampagne aufs Neue ihre Männertalente zum tapsigen Ballettensemble. Klar, dass die Hechbachgörls mit ihrer Show „Just married in Las Vegas“ auch diesmal die Herzen des Publikums im Sturm eroberten. (ula)