Ein Treffpunkt im Grünen

Plan des Integrationsbüros für Begegnungsgarten wird vom Land unterstützt

ZU EINEM ERSTEN ARBEITSEINSATZ am künftigen Begegnungsgarten trafen sich in dieser Woche Bauhofmitarbeiter und Flüchtlinge. Mehrere Stunden lang wurde gemeinschaftlich geschuftet, damit aus dem kahlen Stück Fläche ein schöner Treffpunkt für alle Mörfelden-Walldorfer werden kann. (fa)

Mörfelden-Walldorf. In einem Begegnungsgarten sollen Flüchtlinge, Vereine und Bürger zusammenfinden, Kräuter und Gemüse anbauen und gemeinsam feiern. Das Vorhaben des städtischen Integrationsbüros ist beim Modellprojekt der hessischen Landesregierung, „Flüchtlinge für bürgerschaftliches Engagement gewinnen“, dabei. Neben Mörfelden-Walldorf werden neun weitere Gemeinden unterstützt, die jeweils 3000 Euro aus Wiesbaden erhalten. 

In der Nähe des Walldorfer Jugendzentrums und des Friedhofs hat sich Integrationsbeauftragte Anette Keim ein Grundstück ausgeguckt, für das sie gemeinsam mit ihrem Planungsteam ein Konzept entwickelte. Elf Hochbeete und ein größeres Gemeinschaftsbeet werden aufgestellt, um die sich in Zukunft Paten kümmern. Bereits im Boot ist die Jugendförderung. Migrantenorganisationen, Vereine und Initiativen sollen noch ganz gezielt angesprochen werden. 
Entstehen soll so ein Treffpunkt, an dem sich Menschen ungezwungen begegnen, sich austauschen und kennenlernen, erklärte Anette Keim. Unterstützt wird sie dabei vom städtischen Gärtnermeister Michael Jakob und der Kreisvorsitzenden der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Friederike Heislitz. Außerdem sind die Helfer aus dem Netzwerk Asyl, Achim Sibeth und Agnes Heyer, sowie der afghanische Flüchtling Scherullah Kawsari dabei.
Im Februar laufen die Vorbereitungen für den Garten langsam an, die Eröffnung ist für Mai angesetzt. Bis dahin sollen die Beete und ein Zaun um das Grundstück stehen. Auch ein Wasseranschluss wird gelegt, damit in den Beeten auch reichlich Kräuter, Blumen oder Gemüse wachsen können. Was letztlich angepflanzt wird, ist jedem selbst überlassen. 
Wenn der Begegnungsgarten ankommt, gibt es schon eine Reihe von weiteren Ideen. Angedacht sind etwa der Bau eines Insektenhotels, Lagerfeuerabende und ein Sommerfest. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Gärten angelegt werden, so Anette Keim.
Das Modellprojekt der Landesregierung läuft nur bis Herbst, der Treffpunkt im Grünen soll aber darüber hinaus Bestand haben. Flüchtlinge sollen langfristig eine Möglichkeit bekommen, aus ihren Unterkünften raus und in die Stadtgesellschaft rein zu kommen. Bei der Gartenarbeit oder beim Feiern möchte das Integrationsbüro die Geflüchteten in Kontakt mit den Hochbeet-Paten und interessierten Bürgern bringen. Aus lockeren und unverkrampften Begegnungen könnte dann eine Mitarbeit in Vereinen und Initiativen entstehen. 
„Freiwilliges Engagement fürs Gemeinwohl ist immer ein Gewinn, sowohl für die Kommunen und die Gesellschaft, wie auch für diejenigen, die sich engagieren. Das gilt für Flüchtlinge ebenso wie für alle Bürgerinnen und Bürger in Hessen“, unterstrich Staatsminister Axel Wintermeyer (CDU) zum Auftakt des Projekts. 
Außer in Mörfelden-Walldorf wird auch in Diemelstadt ein Gemeinschaftsgarten entstehen. Realisiert werden aber auch ganz andere Ideen. In Eschborn etwa will die Feuerwehr geflüchteten Menschen Möglichkeiten eröffnen, sich zu engagieren, und die Stadt Schlüchtern will Flüchtlinge mit sportlichen Ambitionen unterstützen, Trainerlizenzen zu erlangen. Danach sollen sie sich in Sportvereinen mit Trainermangel engagieren. (seb)

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